KLARE WERTE UND ZIELE. 

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Es ist kein “nice to have”, a) den eigenen Purpose zu erforschen, b) klare Ziele zu formulieren und c) klare Werte für sich jeweils schriftlich auszuarbeiten.

Charismatische Führer haben verstanden, dass diese 3 Punkte absolut fundamental sind.

Fundamental deswegen, da sie gebraucht werden, um im täglichen Leben:

  • schnell entscheiden zu können
  • Chancen erkennen zu können
  • Gegner und Verbündete zu erkennen
  • Motivation trotz Hindernissen zu haben
  • Großartiges aufgrund von Detailliebe zu vollbringen 

Charismatische Führer wissen, dass man diese 3 Punkte nicht “einmal schnell ausarbeitet”.

Es ist ein fortwährender Prozess, der jedoch den Großteil Deines Charismas ausmachen wird.

Kenne unbedingt den Unterschied zwischen “Purpose”, “Leuchtturmzielen” und “Targets”.


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Weitere Ressourcen

RADG-Kapitel: “Ziele? Ziele setzen? Hör mir auf, da schlaf’ ich ein …”

RADG-Kapitel: “Wie du deinen Purpose (Ziel im Leben, Berufung, Bestimmung) findest”

RADG-Kapitel: “Macht Geld (wirklich) glücklich?”

RADG-Kapitel: “Kenne dein Warum”

RADG-Kapitel: “Wie die Macht mit dir ist”

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So, klare Werte und Ziele. 

Es ist kein “nice to have” – also, die meisten Leute sagen: “Ja, das ist irgendwie nice”— a) den eigenen Purpose zu erforschen, b) klare Ziele zu formulieren – und zwar Leuchtturmziele: Wo will ich hin? – und c) klare Werte für sich jeweils schriftlich, schriftlich auszuarbeiten. 

Und es ist auch nicht etwas, was man einmal macht, sondern man hat ein Dokument und hat eben genau diese Dinge da drin und beobachtet sich derweil, wie man diesen Zielen, Werten und Purposes folgt. Und dann geht man her und schleift an diesem Dokument. 

Charismatische Führer haben verstanden, dass diese drei Punkte absolut fundamental sind. Fundamental deswegen, da sie gebraucht werden, um im täglichen Leben:

  • schnell entscheiden zu können 
  • Chancen erkennen zu können 
  • Gegner und Verbündete zu erkennen 
  • Motivation trotz Hindernissen zu haben und 
  • Großartiges aufgrund von Detailliebe zu vollbringen

Kommen wir mal zu dem ersten Punkt, schnell entscheiden zu können.

Schau mal, wenn Dir völlig glasklar ist, wohin Du willst – die Richtung. Warum will ich da grundlegend hin? Weil man die Richtung noch einigermaßen anpassen kann – das Warum, also die Motivation, den Purpose dahinter, nicht. Den kann man noch verfeinern, oder … Na ja, gut, manchmal ändert er sich auch im Laufe des Lebens – plus ich die klaren Leitplanken habe, also die klaren Werte, nach denen ich arbeite.

Und mit Werte meine ich jetzt nicht dieses, was man üblicherweise so hört: Vertrauen, Zuverlässigkeit, lalala. Das ist alles “virtue signalling”. Wisst Ihr, was “virtue signalling” ist? Ist: “Oh, ich will …” Tugendsignalisierung. “Also, ich möchte gerne möglichst gut aussehen, dass keiner drauf kommt, dass ich vielleicht auch Dreck am Stecken haben könnte.” 

So, mit “Werten” meinen wir eben nicht dieses Ding, was diese ganzen Konzerne sich vorne hinschreiben und hinten genau das Gegenteil davon tun.

Sondern wir meinen mit Werten etwas, wo ich sage: “Das sind Prinzipien und Leitplanken, nach denen ich arbeiten möchte.” Ein Beispiel ist bei uns zum Beispiel “Großartig oder Mülleimer”. Das ist ein Prinzip und Wert gleichzeitig: “Großartig oder Mülleimer”. So, das heißt also: “Wir veröffentlichen nichts, was nicht großartig ist. Wenn nicht, schmeißen wir es in den Mülleimer.”

Nicht, dass uns das überall schon gelingen würde. Der eine oder andere Mitarbeiter hier veröffentlicht ab und zu mal eine Anzeige, wo ich jetzt nicht sage: “Die ist großartig”, aber trotzdem – das ist das Prinzip, an das ich mich halte und das ich versuche, nach unten durchzusetzen. So, das ist zum Beispiel ein Prinzip. 

Warum habe ich das Prinzip? Weil es zu meinem Purpose beiträgt. Also, ein Teil meines Purpose ist es zum Beispiel, eine große Wirkung zu verursachen. Also, ich habe Spaß dran, eine große Wirkung zu verursachen. So, und wenn ich jetzt aber etwas Großartiges mache, dann sorgt es eher dafür, dass es eine große Wirkung hervorruft, als wenn ich etwas Dilettantisches mache, also etwas Amateurhaftes. So, und genau genommen müssen Purpose, Ziele und Werte in Harmonie sein. Also, die müssen sich gegenseitig unterstützen. 

Und jetzt kommen wir zum ersten Punkt, schnell entscheiden zu können. Warum kann ich dann schnell entscheiden? Ganz einfach, weil ich irgendeine Situation kriege, irgendein Angebot, und dann lasse ich das durch meine Ziele, Purposes und Werte laufen. 

Ich mache ein Beispiel: Vorgestern ist mir was angeboten worden für 24 Millionen, Rohbau, 80 Meter vom Kölner Dom. Das ist ein Bombenangebot. Ja, damit wirst du wirklich reich. Und ich könnte es auch finanzieren. Ich könnte die Leute dafür organisieren. Das wäre gar kein Problem.

Mache ich aber trotzdem nicht. Warum? Weil der Lernfaktor niedrig ist. Der Finanzfaktor ist hoch. Der Freiheitssfaktor ist stark eingeschränkt. Warum? Kannst Du 24 Millionen durch 2.000 € pro Quadratmeter teilen, dann weißt Du, wie viel Quadratmeter das sind. Dann weißt Du, mit wie viel Bauarbeitern Du Dich rumschlagen musst. Jetzt nicht Bauarbeitern, sondern dann entsprechend mit wie viel Baufirmen und so weiter, und so weiter. Und das würde meinen Freiheitsfaktor so einschränken, dass ich sage: “Nöö!” Vor zehn Jahren hätte ich das gemacht, weil da der Geldfaktor wichtiger war, oder vor 15 Jahren. Da war der Freiheitsfaktor noch nicht so wichtig. 

So, der nächste Faktor, den ich habe, ist, dass ich zum Beispiel eine möglichst große Wirkung erzielen möchte. Ja, natürlich, klar, wenn man in der Nähe des Kölner Doms was Cooles baut und so weiter, und so weiter, erzielt das eine Wirkung.

So, wenn ich dann aber schaue, so, ich gebe jetzt hier so ein Buch raus und briefe das hier und übersetze das dann in Spanisch, Englisch, Chinesisch, Russisch, was gar nicht so viel Arbeit ist, wenn man da mit künstlicher Intelligenz arbeitet und wenn man da mit einem professionellen Team arbeitet, lässt sich also relativ leicht managen, dann kann ich in diesem Bereich eine viel größere Verursachung machen, als indem ich mich dann von der Presse feiern lasse, dass ich ein Projekt in der Nähe vom Kölner Dom zu Ende gestellt habe.

So, bitte, versteht mich hier nicht falsch. Ich würde keinen verdammen dazu, dass er sagt: “Boah! Geiles Projekt, da habe ich voll Bock drauf!” Ja? Hätte ich vor 15 Jahren auch noch gedacht und da schaue ich jetzt nicht zurück auf “der Alex von damals”, sondern meine Prioritäten haben sich einfach verschoben. Geldaufbau ist für mich nicht mehr die oberste Priorität. Tatsächlich war sie es nie, sondern es war eher Freiheitsgewinn, also Freiheit durch genügend Geld zu haben.

Das Problem ist aber: Viele schaffen dann den Absprung nicht. So, ursprünglich wollen sie mehr Geld verdienen, um frei zu sein, und dann sorgt es aber dafür, dass sie dann nur noch Geld verdienen und dann die Freiheit plötzlich vergessen. Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn Du Dein Ziel ziemlich klar hast (Leuchtturm), den Grund, warum du es erreichen möchtest, plus die dazugehörigen Werte und Prinzipien, dann kannst Du innerhalb von einer Zehntelsekunde entscheiden. 

So, und jeder, der sagt: “Oh, ich habe manchmal Entscheidungsschwierigkeiten” oder “Ich bereue manchmal meine Entscheidung” – es liegt dadran, dass diese drei Punkte nicht ausgearbeitet sind. Und das Gleiche gilt: “Ich kann Chancen erkennen.” So, Zeit ist mir zum Beispiel sehr wichtig. “Ich kann Gegner und Verbündete erkennen”, die, die die gleichen Ziele haben, die gleichen Zwecke und ähnliche Werte und Prinzipien. “Ich kann, weil ich weiß, warum ich tue, was ich tue, trotz Hindernissen meine Motivation aufrechterhalten.”

Warum? Nehmen wir dieses Buch hier. Ja? Das war natürlich viel Arbeit, zu schreiben, zu managen und die ganzen Grafiken zu koordinieren und so weiter, und so weiter. Und natürlich jetzt hier die Aufnahmen, lalala. Aber trotzdem, ich weiß, warum ich es tue, und es ist voll in Übereinstimmung mit dem, was ich erreichen möchte, nämlich eine möglichst positive Wirkung auf möglichst viele Leute ausüben – und zwar in Richtung mehr Weisheit.

Ja, also mich …, wenn Du so möchtest, mein Anti-Wert ist Dummheit. Also das, was ich wirklich hasse, also, wenn ich jetzt eine Hassliste machen würde, dann ist es “prahlerische Dummheit”. Dummheit allein stört mich gar nicht. Also, Dummheit ist Unbekanntheit von Informationen und Konsequenzen. Das stört mich gar nicht. 

Aber wenn Leute einfach faktisch dumm sind, aber denken, sie wären die Schlausten, da kriege ich nahezu körperliche Beschwerden drauf. Im Gegenteil, ich kriege sogar fast Aggression. Also, ich würde sie am liebsten schlagen. Tue ich natürlich nicht, aber das war schon früher so. Also, als Jugendlicher, da hatte ich noch nicht solche Grenzen. Wenn ich da jemanden extrem dumm fand, dann hab ich ihn geschlagen. So, also, es war schon früher mein Anti-Wert: totale Doofheit.

So, und wenn Du heute siehst, mit welcher Überzeugung Leute Schwachsinn reden, ganze Gruppen, ganze Ideologien, dann weißt Du: “Okay. Dagegen würde ich gerne was tun.” Genau. Und Deutschland ist nicht zu dem geworden, was es heute ist oder mal war, indem es ein Land voller Doofer war. Genau.

Charismatische Führer wissen, dass man diese drei Punkte nicht “einmal schnell ausarbeitet”. Es ist ein fortwährender Prozess, der jedoch den Großteil Deines Charismas ausmachen wird.

So, warum? Na ja, weil jemand, der Charisma hat, weiß, was er will, und weiß, was er nicht will. Also, der hat klare Grenzen, der hat klare Werte. Aber klare Grenzen heißt nicht: “Ich habe jetzt … Das ist mein Werte … Mein Wertegerüst müssen jetzt alle annehmen.” Nein, das bin ich. Ja? Ich zwinge es keinem auf. Ich lade Leute ein. 

Das ist der Unterschied zu Ideologen. Die sagen: “Unser Wertegerüst, das ist das Ultimative. Alles andere ist Scheiße. Entweder du nimmst es an, dann bist du ein Guter. Falls nein, dann bist du ein Böser.” 

Nein, nein, so läuft das nicht. Das ist ganz individuell. Und schaut mal, selbst wenn Du jetzt der Dark Side angehören würdest, also der schwarzen Seite – weiß nicht, vielleicht kennen von Euch vielleicht die Serie “Luzifer”, ja, mit diesem Typ, der so ein bisschen bösen Humor hat und auch so ein bisschen grausam ist und so weiter, und so weiter. Aber der hat auch klare Ziele, klare Purposes und klare Werte und dadurch ist er nicht Everybody’s Darling, ja, sondern er ist einfach er.

Was ich damit sagen möchte, ist: “Du erschaffst dadurch erstens Charisma, aber was viel wichtiger ist, sind diese fünf Punkte: Du kannst schnell entscheiden, Du kannst schnell Chancen erkennen, Du kannst Gegner und Verbündete erkennen, Du kannst Deine Motivation trotz Hindernissen aufrechterhalten und Du kannst Großartiges aufgrund von Detailliebe vollbringen.” 

Warum? Ganz einfach: Weil Du liebst, was Du tust. Also, es ist unmöglich, etwas Großartiges zu machen, wenn Du nicht magst, was Du tust, weil Du sonst: “Ah ja. Komm, lese ich es jetzt nochmal durch, verbessere ich es nochmal?” Wenn das Dein Ding ist, machst Du es natürlich. Wenn es nicht Dein Ding ist, sagst Du: “Ja, es wird schon reichen. Nee, nee, das passt schon.” 

Das heißt, Großartiges kann immer nur zusammen mit Liebe entstehen. Das geht nicht anders. So, und die Märkte sind inzwischen zu voll, als dass Du mit Mittelmäßigkeit irgendetwas im Business gebacken kriegst. So, und hier:

Kenne unbedingt den Unterschied zwischen “Purpose”, “Leuchtturmzielen” und “Targets”.

Also, “Purpose” – in Kurzform – ist die Motivation, warum. Hier empfehle ich auch wirklich mal Merriam-Websters Dictionary zu konsultieren, (das ist praktisch der Duden für Englisch) und wirklich mal das Wort “Purpose” anzuschauen. In Kurzform: Es ist der Grund warum, die treibende Kraft. Ein Ziel selber ist ein Game-over. Wenn Du ein Ziel einmal erreichst, ist es vorbei. Ein Purpose ist aber der Grund, warum Du diese Art von Zielen anstrebst, das dahinterliegende Warum. 

Um das kurz aufzugreifen: Ein Leuchtturmziel ist ein Ziel, das Du entfernt hältst. So ähnlich wie der Mond, um Dich orientiert zu halten. Wisst Ihr zum Beispiel, warum manche Mücken ins Licht, oder Falter ins Licht gehen? Und wenn Du irgendwo ein Licht hast, die auf einmal kommen? Ganz einfach, weil das eigentlich ihr Orientierungspunkt ist. Die verwechseln die Lampe mit dem Mond, weil die den Mond als Orientierungspunkt nehmen und den Winkel zum Mond messen, und dadurch wissen sie immer, wo sie sind.

Und das funktioniert nur deswegen, weil der Mond so weit weg ist. So, dadurch, dass die Lampe aber keine zehn Meter weit ist, so, in dem Moment, wo sie sich dann irgendwann bewegen und immer wieder den gleichen Winkel einhalten, zack, landen sie dann irgendwann in der Lampe.

So, ein Leuchtturmziel ist also ein weit entferntes Ziel auf fünf oder auf zehn Jahre, an dem Du Dich orientierst. So, dieses Leuchtturmziel hätte dann Unterziele, ich sage mal, auf Jahresbasis, die aber auch allgemeiner formuliert sind. Ein Leuchtturmziel ist immer allgemein formuliert, wie zum Beispiel: in den nächsten zehn Jahren Millionär werden. Grundlegend sind Ziele übrigens Aussagen über das Sein, nicht Aussagen über das Haben. Also, sprich: “Ich möchte Millionär sein”, nicht: “Ich möchte eine Million haben.”

So, Ziele sollten immer einen Seinszustand darstellen. Das Leuchtturmziel ist einfach, um Dich auf Kurs zu halten, dass, wenn dazwischen irgendwelche Hindernisse kommen, Du sagst … – Du musst dich ja mit den Hindernissen auseinandersetzen und dann schaust Du wieder auf Dein Leuchtturmziel: “Ah, ich bin jetzt ein bisschen abgetrieben worden. Ah, Kurskorrektur. Da lang geht’s.” Das ist der Zweck eines Leuchtturmziels. 

Targets sind praktisch das, was man normalerweise gelehrt kriegt, nämlich: Wer? Was? Wann? Wo? Wie? In welcher Qualität? Also: Wer macht was, wann, bis wann, wo? Je nachdem: wie, in welcher Qualität? Also, die ganz präzise Beschreibung – und das muss dann auch eingehalten werden. Warum? Weil diese Untertargets zusammen dann ein Endergebnis sicherstellen sollen. Aber ein Leuchtturmziel hat den Zweck der Orientierung- Ein Purpose hat den Zweck, die Motivation hinter Deinen Targets und Deinen Zielen zu verstehen. Warum willst Du das Leuchtturmziel? Warum willst Du diese Targets jetzt erreichen? 

So, diese Unterschiede solltest Du unbedingt kennen. Hierzu habe ich Dir hier auf dieser Seite noch ein paar Sachen verlinkt, unter anderem das “Reicher als die Geissens”-Kapitel “Ziele? Ziele setzen? Hör mir auf, dann schlafe ich ein …” Da werden auch sehr genau noch die Unterschiede erklärt. Außerdem das “Reicher als die Geissens”-Kapitel “Wie du deinen Purpose, also dein Ziel im Leben, deine Berufung, deine Bestimmung findest”.

Das ist praktisch die Art und Weise, wie Du den Purpose findest. Ziele hinzusetzen ist relativ leicht, den Purpose auszugraben, weil Du ihn nicht hinsetzen kannst, Du musst ihn ausgraben, ist ein bisschen Arbeit. Aber das sind 16 Schritte. Wenn Du denen folgst …, also investiere einmal fünf Stunden und Du bist orientiert. Du kennst danach noch nicht Deinen Purpose, aber Du weißt Norden, Süden, Westen, Osten.

Und das wird Dir schon so einen Schub geben, dass Du nicht mehr weißt, wo hinten und vorne ist. Kurze Hintergrundschritte: Man startet genau umgekehrt, weil das Problem ist: Wenn Du Dir Gedanken über Ziele machst oder Gedanken über Purposes machst, dann erinnert Dich das automatisch im Verstand an Deine verfehlten Ziele, an Deine verfehlten Purposes. Und verfehlte Ziele und verfehlte Purposes machen müde. 

So, also, sobald Du sagst: “Ha, welche Ziele habe ich denn?” – wer hat das schon mal versucht und ist dann irgendwie so bei dem Gedanken so “Höh?”, ist ihm so langsam die Motivation runtergegangen? Deswegen musst Du das umschiffen. Steht auch alles in diesem Kapitel, und deswegen tricksen wir den Verstand ein bisschen aus und machen es mal genau umgekehrt. 

Wir schreiben einfach eine Hassliste und schreiben einfach auf: Was finden wir richtig zum Kotzen? Was nervt uns vollständig? Erster Schritt: Hassliste. So, einfach runterschreiben.

Du wirst feststellen, das ist sehr leicht. Ich empfehle dazu, es handschriftlich zu machen. Oder vielleicht … ja, Handschrift. Also, ich setze mich in solchen Fällen gerne in ein Café und mache das da – handschriftlich mit einem Klemmbrett, zweispaltig. Das Blatt einfach falten. Warum? Weil man da einfach mehr auf’s Blatt kriegt.

So, dann schreibst Du Deine Hausliste runter. Was kotzt Dich richtig an? Worauf hast Du null Bock – in der Vergangenheit? So, das geht relativ schnell, ist sogar sehr befreiend. So, jetzt hast Du eine emotionale Hassliste da stehen. 

Der zweite Schritt wäre dann diese sehr konkreten Sachen: “Ich hasse Frau Meier und will mit ihr nie wieder zusammenarbeiten”, so, jetzt geht es drum, das Ganze zusammenzufassen und allgemeiner zu fassen. So, wer ist denn Frau Meier? Ah, Frau Meier ist eine pedantische Person. Also, die ganz
Wert auf Details legt, der aber der große Überblick fehlt, die immer nur ihre eigene Agenda im Kopf hat. So, so würde ich das dann in Schritt zwei umformulieren, diese Einzelteile. Und würde auch fünf Punkte vielleicht zusammenfassen, wo ich sage: “Ah ja, guck mal. Diese fünf Punkte, die sind ja ähnlich”, und ich würde sie abstrahieren, also nicht so präzise auf eine Person machen. Ich würde sie abstrahieren und ich würde sie allgemeiner machen. 

So, und dann hast Du eine abstrakte Hassliste, eine allgemeine Hassliste. Und die schreibst Du jetzt auch wieder zweispaltig, nur auf die linke Seite hin. So, und auf die rechte Seite – und jetzt kommt der Trick – gehst Du einfach her und denkst nicht über Deine Ziele oder über Deine Purposes nach, sondern nimmst das, was Du da hast, allgemein abstrahiert und formulierst es positiv, also ins Gegenteil, um.

Also: “Ich hasse Leute, die pedantisch sind, also Ameisen tätowieren wollen, ohne Blick für’s Ganze und noch ihre eigene Agenda verfolgen.” So, könnte ich jetzt ins Positive umformulieren: “Ich liebe Leute, die Dinge als großes Ganzes anschauen und dabei andere Gesichtspunkte berücksichtigen.” Warum? Weil ein Purpose …, der Purpose verschafft Dir gute Laune. Da hast Du Bock drauf, also, verstehst Du?

Der Purpose ist eine Energiequelle. So, blöderweise ist der versteckt durch verfehlte Ziele. Das ist praktisch die Schutzmauer. Jedes Mal, wenn Du da graben möchtest, fängst Du an, einzupennen oder demotiviert zu werden. So, indem Du da drumrum navigierst, machst Du es einfach anders. So, das heißt also: Ich habe jetzt einen Hasslisten-Wert positiv umformuliert. Das mache ich mit dem zweiten, das mache ich mit dem dritten.

Also nicht positiv umformulieren, sondern ins Gegenteil formulieren, weil die Theorie dahinter ist: Wenn ich etwas hasse, verstößt es vollständig gegen meinen Purpose oder sehr stark gegen meinen Purpose. Verstehst Du, wie ich meine? Also, wenn ich etwas liebe, dann folgt es meinem Purpose. Wenn ich etwas hasse, muss es also die Gegenrichtung sein. Also, wenn ich jetzt also meinen Hass ins Gegenteil formuliere, muss irgendwo in der Richtung mein Purpose liegen.

Und das ist auch so, das habe ich schon mit zig Leuten durchexerziert. Nicht exakt, aber da ist die Richtung. So, und jetzt würdest Du einfach all Deine Hassdinger ins Gegenteil umformulieren – gar nicht drüber nachdenken, sondern einfach nur umformulieren. Wie wäre die positive Variante davon? Weil, sobald Du zu viel drüber nachdenkst, geht wieder der Müdigkeitsprozess los. So, irgendwann hast Du dann da, sagen wir mal, eine 20 Punkte abstrakte Hassliste und auf einmal hast Du eine 20 Punkte abstrakte Like-Liste. 

So, und jetzt kommen zum nächsten Punkt: Purpose ist nicht “Ich möchte, dass jeder Deutsche ein Auto fährt”. Das ist kein Purpose, das ist ein Marketingnarrativ, ein Marketingspruch. Ein Purpose ist genau das: Eine Auflistung von “Worauf hast Du Bock?” – “Was motiviert Dich?” – “Was findest Du cool?” So, ein Purpose hat Bullets. Ein Purpose hat zwei Seiten. So, und ein Purpose hat auch automatisch Prinzipien und Ziele mit drin. 

Zum Beispiel: Als ich das damals gemacht habe, hieß es ursprünglich … Auf meiner Hassliste stand drauf: “Ich hasse es, immer wieder den gleichen Scheiß zu erzählen.” Ist auch jetzt noch so. Deswegen mache ich inzwischen viel Videos. So, und dann habe ich das umformuliert: “Ich liebe es, neues Zeugs zu erzählen.” Sage ich: “Ja, stimmt. Neues. So. Ja, okay.” 

So, der nächste Schritt wäre: Du schaust Dir das dann an und schleifst es etwas – also, jeden dieser Punkte. Jetzt gehst Du dann als Nächstes her und nimm diesen Punkt: “Okay, ich liebe es, neue Sachen zu erzählen.”

Der dritte Durchgang wäre dann: “Schau mal, ob es auch so stimmt.” So, im dritten Durchgang habe ich das dann umformuliert und habe gesagt: ”So, ja, ich liebe es, neue Dinge herauszufinden und sie dann ein paar Mal zu erzählen, aber nicht hundertmal das Gleiche.” 

Sehr schön. Das war wahrer für mich. Ich musste nur meinen Indikatoren folgen: “Ja, stimmt, so ist es.” So, dann habe ich das angewendet. Dann habe ich gesehen: “Manchmal bin ich happier, wenn ich es anwende, manchmal bin ich nicht so happy, wenn ich es anwende.” Warum bin ich da nicht besonders happy gewesen? Und da nicht? Dann kam mir die Idee: “Ah, guck mal, ich liebe es, neue Sachen herauszufinden und es Leuten zur Verfügung zu stellen, die es zu schätzen wissen. Weil bei denen, die es nicht zu schätzen wissen, macht’s mir immer noch Spaß, aber nicht so viel wie bei denen, die es zu schätzen wissen.” 

So, dann habe ich das so in die Tat umgesetzt und dann fiel mir auf: “Hmm!” Dann war es schon viel feiner. Es gibt aber Dinge, da motiviert es mich besonders. Und deswegen steht da jetzt drauf auf der Purpose-Liste zu diesem Punkt: “Ich liebe es, Dinge zu erforschen und Leuten zur Verfügung zu stellen, die es zu schätzen wissen, die auch was zurückgeben können.”

Seitdem das so dasteht, habe ich es nicht mehr verändert. Das heißt jetzt nicht, dass die anderen es nicht kriegen. Das heißt nur, ich weiß, was ich idealerweise erreichen möchte. Also idealerweise Leute finden, denen ich etwas zur Verfügung stellen kann, was ich herausgefunden habe und was wertvoll ist, die das zu schätzen wissen und die sagen: “Ey, cool, danke. Schau mal, ich habe hier auch was rausgefunden.” Oder: “Hey, danke, du hast mir geholfen. Was kann ich dir zurückgeben?” Genau.

Und das ist essentiell wichtig. Also, die Core-Message dieses, also, die Hauptmessage dieses Kapitels ist: “Es ist nicht nice to have. Du brauchst diese drei Punkte: Leuchtturmziele, Purpose und klare Werte.” 

Genau genommen sind die alle eins oder gehören zu einer Sache, weil Du praktisch alle drei in diesem Dokument drin haben würdest: Wo will ich hin? Warum will ich da hin? Was macht mir Spaß? Was macht mir keinen Spaß? 

Und falle bitte nicht in folgende Falle: “Ja, ist das jetzt ein Leuchtturmziel oder ein Purpose oder ein Wert?” Egal. Was es ist, ist Wurscht. Es müssen einfach Leitplanken sein, wo Du sagst: “Ja! Genau so ist es. Das stimmt!”, die Du dann testen kannst und die Du dann optimieren kannst. 

Also nochmal: Welcher Bullet auf Deinen zwei Seiten ein Leuchtturmziel ist, welcher Bullet ein Teil-Purpose ist und welcher Bullet ein Prinzip oder Wert ist, ist völlig egal. Der Grund, warum es schwierig ist, ist nur die Art des Denkens, weil wir so dual denken: Ja, ist es das oder das?

Üblicherweise gibt es kein duales Denken, sondern es gibt immer nur fließendes Denken, das heißt, die Sachen gehen ineinander über. So, und ein Purpose ist auch immer ein bisschen Ziel und auch immer ein bisschen ein Wert. Verstehst Du, wie ich meine? Er ist nur hauptsächlich ein Purpose. So, und ein Wert oder ein Prinzip ist natürlich hauptsächlich ein Prinzip, aber gleichzeitig auch irgendwie ein Purpose und gleichzeitig auch ein Leuchtturmziel.

Versteht Ihr, wie ich meine? Also, es gibt keine klare Trennung. Deswegen lauft nicht in die Falle rein und denkt Euch: Was ist jetzt was? Weil es völlig egal ist, was was ist – wichtig ist, dass es in einem Dokument steht und Dir klar ist und mit der Realität übereinstimmt und über die Monate und Jahre immer mehr geschliffen wird.

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