Kommen wir nun zu den Verantwortlichkeiten, Fähigkeiten, üblichen Tätigkeiten etc. eines Zuarbeiters. Im Rahmen dessen zeige ich Dir meine Einstellung zum “Dienen” und wie Reports dabei helfen, ein wirkliches Team zu schaffen.
Übrigens, falls Du Dich etwas überwältigt fühlen solltest – hier greife ich einen entsprechenden Kommentar eines Teilnehmers auf, zeige Dir einen besseren Gesichtspunkt und gebe Dir konkrete Anwendungstipps.
Auch für Zuarbeiter bzw. Mitarbeiter habe ich konkrete Tipps, wie Du Dich bestmöglich weiterentwickeln kannst und zum Liebling Deines Leistungsträgers wirst 😉
Verantwortlichkeiten & Fähigkeiten
Der Zuarbeiter trägt die Verantwortung für die bestmögliche Ausführung der Anweisung.
Fehler einmalig zu machen ist ok. Den gleichen Fehler nach Korrektur nochmals zu machen ist inakzeptabel.
Übliche Tätigkeiten
Anweisungen korrekt und im Zeitrahmen auszuführen.
Produktionsvorbereitung (Materialen, Werkzeuge, Werkbank beschaffen und vorbereiten).
Unterstützende, entlastende und zuarbeitende Tätigkeiten.
Leistungsträger servicen, entlasten und unterstützen.
Übernahme von einfachen Unterrollen, die Stück für Stück immer anspruchsvoller werden.
Leistungsträger beobachten, analysieren und imitieren.
Weiterbildung, Ausbildungs- und Korrekturprogramme umsetzen.
Erledigt- und proaktive Transparenz-Reports gegeben.
Gehaltsgrößenordnung
2.000–3.500 EUR brutto (je nach Branche).
Feedbackloops zur Korrektur, Verbesserung und Optimierung
Eigene, genaue Beobachtungen von Leistungsträgern, um zu lernen.
Intensives, proaktives Fragenstellen; NICHT “intelligent aussehen”, um Nichtverstehen zu tarnen. Ziel: konzeptionelles Verstehen inklusive der Zwecke.
Der vorgesetzte Verantwortliche überprüft die Ausführung der Anweisung und korrigiert dann den Zuarbeiter und das Ergebnis (Produkt).
Video-Briefing
Verantwortlichkeiten und Fähigkeiten.
Der Zuarbeiter trägt die Verantwortung für die bestmögliche Ausführung der Anweisungen. Dafür muss er sie verstehen und den Zweck verstehen, und er darf keine missverstandenen Worte haben. Er muss wissen: Was heißt das, was der sagt?
Also, der Zuarbeiter trägt die Verantwortung für die bestmögliche Ausführung der Anweisungen. So, Fehler einmalig zu machen, ist okay. Den gleichen Fehler nach Korrektur nochmals zu machen, ist inakzeptabel – den gleichen, nicht einen ähnlichen.
Wenn Du den Fehler wiederholst, wenn Du nicht korrigiert worden bist, ist auch nicht Dein Problem. Als Zuarbeiter hast Du eingeschränkte Verantwortlichkeit und das ist auch gut so! Beispiel Kolumbien: Da bist Du ein junges Mädchen, ein junger Typ, ein Teenager, bist praktisch geistig Zuarbeiter, hast aber hohe Konsequenz. Du legst dich mit dem falschen Typ an, tot. So, sei froh, dass es den Zuarbeiter in dieser Rolle gibt.
Übliche Tätigkeiten: Anweisungen korrekt und im Zeitrahmen auszuführen.
Produktionsvorbereitung (Materialien, Werkzeuge, Werkbank beschaffen und vorbereiten). Also, ich spreche öfters in Materialien, Werkzeuge, Werkbank. Ja? Das heißt: Gilt nicht nur für Handwerker. Auch ein Unternehmer hat Materialien – kann eine Datenbank sein, das können Excel-Tabellen sein, was auch immer. Er hat Werkzeuge, mit denen er einen Zustand von A nach B bringt. Die können geistiger Natur sein, die können was auch immer sein. Aber er hat Werkzeuge und er hat eine Werkbank, das heißt, er braucht ein Setup, damit er überhaupt arbeiten kann.
So, Produktionsvorbereitung (Materialien, Werkzeuge, Werkbank beschaffen und vorbereiten). Unterstützende, entlastende und zuarbeitende Tätigkeiten. Auch so – schau mal: Viele Leute haben heutzutage ein Problem, diese dienenden Tätigkeiten zu machen. Das ist dumm.
Ich bin unglaublich gerne dienend, wenn ich jemanden vor mir habe, der weiß, wovon er spricht. Auch im Haushalt. Ja? So, es gibt einfach Tätigkeiten, wovon ich keinen Plan habe, und dann finde ich mich in der Rolle ein, Zuarbeiter. Ich kann nur unterstützen in dem Fall, und dann frage ich die, die was können: “Was brauchst du noch? Was kann ich noch tun? Wie kann ich dir noch helfen? Kann ich noch was machen?” und so weiter, und so weiter. Warum? Weil ich den Typ unterstützen will, weil der es wert ist in dieser Rolle.
Umgekehrt nervt es mich aber, wenn ich eine Rolle gut beherrsche und mir dann ein anderer dreinreden möchte, weil ich dann nicht Zuarbeiter bin. Dann bin ich Verantwortlicher. Dann nervt mich der Typ dann. Also unterstützende, entlastende, zuarbeitende Tätigkeiten.
Dein Job ist: Leistungsträger zu servicen, zu entlasten und zu unterstützen. Servicen – also wie ein guter Kellner, wie ein guter Butler. Service, Dienst leisten, Dienstleistung, einen Dienst leisten. “Dienst” kommt von “Diener”. Ihr werdet feststellen: Eine Führungskraft ist kein Großkotz, der ist Diener in Highspeed, wenn er eine Führungskraft ist. Sonst ist er einfach nur ein Angeber.
So: Übernahme von einfachen Unterrollen – also, dass Ihr wisst: Wir sind bei Tätigkeiten.
Übernahme von einfachen Unterrollen, die Stück für Stück immer anspruchsvoller werden. Dann: Leistungsträger beobachten, analysieren und imitieren. Also nochmal: Übernahme von einfachen Unterrollen, die Stück für Stück immer anspruchsvoller werden. Das hatten wir vorher schon bei den Zwecken und bei den Ergebnissen. So, Du beobachtest die Leistungsträger – die, die Du unterstützt –, analysierst sie und imitierst sie. Das musst Du machen.
Das hat man mir damals auch nicht gesagt. Das Problem war auch, dass die Leute, denen ich untergeordnet war, nicht unbedingt Leistungsträger waren – zumindest nicht in meinen Augen. Vielleicht waren sie ja sogar welche. Aber ich habe halt die Person mit der Rolle verwechselt. Wenn mir das einer erklärt hätte, hätte er gesagt: “Na gut, der Typ mag ja aussehen wie ein Honk, sich anziehen wie ein Honk, aber in dieser Rolle ist er Top-Profi.”
Hätte mir das einer erzählt – “Ah ja, stimmt”, weil ich immer nur auf die Person und auf den Honk geschaut habe. Deswegen: “Häh? Was will denn der mir erzählen?” Ja, aber in der Rolle war er gut. Habe ich aber nicht geschnallt. Also:
Leistungsträger beobachten, analysieren und imitieren. Außerdem ist Dein Job:
Weiterbildung sowie Ausbildungs- und Korrekturprogramme umzusetzen. Was ist ein Ausbildungs- oder Korrekturprogramm? Ein Programm heißt – kommt von Lateinisch “progredi” – “voranschreiten”. Ein Programm, egal ob Computerprogramm oder ein schriftliches Programm auf einem Blatt Papier, ist immer: “1. Mach das, 2. Mach das.” Also, ein Programm ist eine Reihe von Anweisungen, so, und Ausbildungsprogramm ist: “Du machst erst das, bis du es kannst, dann machst du das, bis du es kannst”, und so weiter.
Ausbildungs- und Korrekturprogramme umsetzen, das ist Dein Job – nicht, das zu vermeiden. Es ist Dein Job, es umzusetzen und zu verstehen. Das ist Dein Job. Nochmal: Du musst nicht die Konsequenzen Deines Handelns tragen, aber Du musst Deine Anweisungen verstehen. Du musst Dich entwickeln wollen und dafür brauchst Du Weiterbildung, Ausbildung und Korrektur.
Und wenn Du sagst: “Höh! Ich hasse Korrektur! Höh! Ich hasse Ausbildung!”, ja, gut, dann bleib immer Honk.
Und eine weitere übliche Tätigkeit und gerade auch eine Pflicht ist: “Erledigt- und proaktive Transparenz-Reports geben”. So, da gehe ich nochmal kurz drauf ein.
Angenommen, Du bist jetzt Bauarbeiter oder ich bin jetzt der Maurer und ziehe jetzt hier die Sachen hoch. Und dann sage ich zu meinem Zuarbeiter: “Du, leg mal die Materialien zurecht”, dann braucht er nicht extra zu mir zu kommen und sagen: “Erledigt”, sondern ich sehe es ja, weil er das vor mir hingelegt hat. So, das ist dann der Erledigt-Report, sobald ich sehe, es wurde erledigt.
Hätte ich dem irgendwann gesagt: “Du, pass mal auf, du musst noch’n Kasten Bier besorgen”, was üblich ist auf dem Bau, dann würde er mir vorher sagen: “Du, ich fahre jetzt los zum Bierholen”, und: “Hey, das Bier habe ich in den Kühlschrank gestellt.” Dann würde er es mir sagen. Das ist mit Erledigt- und Transparenzreport gemeint.
Erledigt heißt, es wurde erledigt. Das kann durch Zeigen sein, das kann durch Zunicken sein, das kann durch schriftlichen Report sein in dem Büro, das kann durch ein Foto sein, durch ein Video, durch was auch immer. Man nutzt einfach den angemessenen Weg, um dem anderen zu sagen: “Es wurde erledigt. Muss was korrigiert werden?” – “Hier sind meine Erledigungen. Muss was korrigiert werden?”
So, und am Anfang wirst Du feststellen, kommen die Korrekturen sehr eng: “Dam, dam, dam, dam.” – “Nein, nicht so”, “Nee, anders”, dadada.
Und irgendwann werden die Korrekturen immer seltener. Und das gibt Dir Selbstbewusstsein. Du merkst langsam: “Ah, langsam weiß ich, was von mir erwartet wird.” Am Anfang scheinst Du es keinem recht machen zu können. Du machst dauernd nur Fehler. Irgendwann merkst Du, Du machst immer weniger, Du wirst immer weniger korrigiert.
Das erhöht Dein Selbstbewusstsein, das Du brauchst, um Verantwortlicher sein zu können.
So, was ist ein proaktiver Transparenzreport? “Proaktiv” heißt “von sich aus, ohne Nachfrage,” – “von sich aus, ohne Nachfrage”. Und ein Transparenzreport ist: Dein Leistungsträger, weiß, was Du gerade machst, woran Du arbeitest.
Das ist natürlich leicht, wenn er Dich im Blick hat. Ja? Also, Du bist in der gleichen Werkstatt, am gleichen Bau, und Du arbeitest vor ihm – musst Du höchstens einen Transparenzreport sagen, dass Du sagst: “So, ich gehe jetzt in die Pause”, und nicht einfach weglaufen.
Der Leistungsträger muss wissen, was läuft und Du darfst ihm die Kontrolle nicht entziehen, weil er ja verantwortlich ist. Und der Verantwortliche muss die Kontrolle behalten. Er muss die Sachen im Griff haben.
Und ein Transparenzreport bedeutet einfach nur, dass der weiß: “Wo bist Du? Was machst Du? Was machst Du als Nächstes? Was ist erledigt?” Das wäre dann schon wieder der Erledigt-Report.
So, und wenn man das einem Zuarbeiter mal ordentlich beigebracht hat, dann hat man später auch ein gutes Team, denn Definition “Team”: “eine Ansammlung von Individuen, vereinigt über eine gemeinsame Zielsetzung, bei der jeder weiß, was der andere gerade tut.”
Das Hauptproblem in Teams ist mangelnde Transparenz-Reports. Die Leute machen sich nicht transparent, so dass die anderen wissen, was läuft. Und dann gibt es Fehl-Koordination, Doppelarbeit, Nacharbeit.
So, das lernt man eigentlich als Zuarbeiter: sich transparent zu machen. Und dann sieht man, wie cool das ist, wenn die anderen alle das wissen. Und wenn man sieht, wenn sich die anderen auch bei Dir transparent machen, und dann, wenn Du als Zuarbeiter das gelernt hast, dann erwartest Du natürlich als Verantwortlicher das Gleiche von Deinen Zuarbeitern. Und so kriegt man eine transparente Firmenkultur rein.
So, das waren die üblichen Tätigkeiten. Fragen dazu?
Teilnehmer: Ich hab mal wieder das Problem, dass ich zwei Mitarbeiter in einer externen Filiale abgestellt habe, und das war dann für mich im Nachgang wie eine Blackbox. Das jetzt und anhand der ganzen Erläuterungen wird mir auch klar, dass das auch nur Zuarbeiter sind und auch keine Verantwortlichen in dem Sinne, und ich habe halt nie Feedback bekommen.
Alex: Klar, der schämt sich auch, weil er nix hinkriegt. Also, nur so: Ist ganz klar – der schämt sich. Also, wenn Du einen Zuarbeiter ins Homeoffice oder Remote ohne Überwachung setzt, ist der weg. Weißt Du, warum? Weil der ja weiß, dass er nichts zustande kriegt, versucht, es zu verschleiern. Dadurch erzählt er immer mehr Bockmist, erzählt, wie beschäftigt er ist, wie schwierig alles ist und so weiter, und so weiter. Aber nicht deswegen, weil er ein Arsch ist, sondern weil Du ihn in eine Situation bringst, in der Du ihn nicht lassen kannst.
Lass Dein Kind mal, fahr mal in Urlaub zwei Wochen, und lass es mal allein da, wenn es acht Jahre alt ist. Bin mir sicher, Du wirst danach sehr viele komische Zustände vorfinden und sehr viele Erklärungen hören.
So ist es da auch – auch so, ich weiß, wie hart das jetzt für Euch ist, weil einem das auf einmal alles klar wird. Also, auf einmal nimmt es einem so den Schleier von den Augen. So war das bei mir auch. Also, mach Dir keine Sorgen. “Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung” und “Gefahr erkannt, Gefahr gebannt”.
Als ich das rausgekriegt habe, habe ich auch gedacht: “Fuck! Ich darf meinen ganzen Laden umkrempeln!” Und ich kann Dir sagen, ich habe es bis jetzt noch nicht mal vollendet.
So, also, ich weiß, es ist hart, aber stell Dir vor, Du lernst es von Anfang an so, weil Du hier, bevor Du ein Business anfängst, eine Ausbildung machst. Weißt Du, wie viel Schmerzen Du Dir dadurch ersparen kannst? Oh mein Gott. Ich hätte mir zehn Jahre meines Lebens gespart, zehn Jahre Urlaub hätte ich machen können, wenn ich das gewusst hätte, weil das Konsequenzen, Konsequenzen, Konsequenzen, Konsequenzen auslöst, weil Du ja dann keine stabilen Leute hast.
Was hörst Du die ganze Zeit von den Selbstständigen? “Ja, die Leute … muss alles selber überwachen.” In Kurzform: keine stabilen Leute. So, und wenn Du die jetzt da “allein lässt”, in Anführungszeichen, und die aber noch gar nicht alt genug sind, weißt Du, um alleine arbeiten zu können, dann … der denkt ja, es wird von ihm erwartet, und er will es Dir ja recht machen, aber er kriegt es nicht hin, weil es unterdrückerisch ist.
Du verlierst ihn. Das ist übrigens auch der Grund, warum das Verhältnis 1 : 30 ist – weil nur einer von 30 es zufällig richtig macht. Also sprich: das Zuarbeiter-Spiel versteht. “Ah! Ich frage den mal, wie ich ihm seine Probleme lösen kann, damit er mich ausbildet.” Bei mir war es genauso. Nur nicht, nur nicht damals in der Ausbildung, sondern nach der Ausbildung – habe ich es genauso gemacht.
Ich habe Zuarbeiter als Selbstständiger gemacht, für Makler, für Leute, die gut verkaufen konnten, dadadadada und habe dagegen meine Ausbildung gekriegt. Ich habe es genauso gemacht, aber auch nicht wissend, dass es der Weg ist.
Aber Ihr seht: Dieses Wahrnehmungsmodell, diese Art zu kategorisieren, die ist ja offensichtlich wahr. Du siehst es ja: Ah! Wer ist erfolgreich, wer steigt auf? Auf einmal verstehst Du das alles und es öffnet wirklich die Tür zur Handhabung all der Personalprobleme. Alles Geheule, was Ihr da draußen hört, löst diese Tabelle – sowohl von den Mitarbeitern das Geheule, als auch von den Führungskräften, also auch von den Unternehmern.
Es löst wirklich alles, weil Du genau weißt, was Du tun musst, ohne dass es Dich überfordert, sondern was sind die nächsten Schritte? Du kannst praktisch für jeden Mitarbeiter ein Programm schreiben. So, Personalgespräch.
“Sehr schön. Möchtest du Verantwortlicher werden? Hast du verstanden, was Verantwortlicher ist? Sehr gut. Okay, du bist also auch bereit, die Privilegien zu empfangen?” – “Klar.” – “Aber bist du auch bereit, die Downsides zu akzeptieren? Und die Verantwortlichkeiten?” – “Sicher.” – “Sehr schön. Gut, dann machen wir hier ein Commitment. Sehr schön. Dann schreibe ich dir jetzt ein Ausbildungsprogramm, welche Schritte du durchlaufen musst in den jeweiligen Unterrollen. Welche Unterrollen hast du? Was sind die nächsten Ausbildungsprogramme, um die Unterrollen aufs nächste Level zu bringen? Was musst du tun? Feuer frei und viel Erfolg, mein Freund.”
Hier schau ich schon in das eine oder andere strahlende Gesicht, die vorher eher aussahen, als wenn sie in Zitronen gebissen hätten.
Gehaltsgrößenordnung: 2.000 bis 3.500 € brutto je nach Branche. Also, hier in Düsseldorf. So, es könnten aber am Land auch 1.200 € sein.
So, dann Feedbackloops zur Korrektur, Verbesserung und Optimierung. Also, sprich: Man lernt ja nicht durch Theorie, sondern Theorie sorgt nur dafür, dass man nicht die gleichen Fehler macht, die jeder macht. Dafür ist Theorie da. Lernen tust Du durch Anwendung von Theorie, das heißt, Du hast einen Großteil schon mal ausgeschlossen von den üblichen Fehlern.
Dann versuchst Du das anzuwenden. Dann kannst Du es ja immer noch nicht, deswegen musst Du es anwenden und dann funktioniert es nicht. Also, Du machst keine fatalen Fehler mehr, dafür hast Du die Theorie. Aber es heißt noch nicht, dass Du es richtig machst.
So, jetzt machst Du was und kriegst nicht das erwartete Ergebnis. Jetzt musst Du den Feedbackloop – also, was ist … Ich mach Aktion – was ist die Reaktion? Die Reaktion nennt man Feedbackloop. Die beobachte ich dann: “Höh?” Ja? Und sagst: “Oh! Was ist denn da passiert?” Hat mir auch keiner beigebracht damals in der Ausbildung. Wäre schlau gewesen, einfach das mal zu erklären.
So, Feedbackloops zur Korrektur, Verbesserung und Optimierung. Du wirst nur besser, indem Du etwas tust. Dann also Aktion, Aktion, dann Reaktion beobachten, auswerten: War das so, wie es sein sollte? Nein. Sehr schön. Was muss ich an meiner Aktion ändern, damit das so rauskommt? Nächster Test, nächster Test – beim zehnten Durchgang weißt Du: “Ah! So macht man das!”
So, das ist gemeint mit Feedbackloops zur Korrektur, Verbesserung und Optimierung. Wie optimierst Du Dich? Wie sorgst Du dafür, dass Du schnell die Leiter hochkommst? Wie sorgst Du dafür, dass Du schnell Rollen loswerden kannst?
Als Erstes brauchst Du eigene, genaue Beobachtungen von Leistungsträgern, um zu lernen. So, das ist nicht immer Dein Job, immer nur Anweisungen zu kriegen. Also, Dein Job ist es, Anweisungen auszuführen. Aber zusätzlich solltest Du die beobachten. Was machen die? Sollst sie auch fragen: “Hey, du machst das immer so! Warum eigentlich?”
Wirst Du auch feststellen, diese Verantwortlichen, die lieben dich, wenn sie einer mal fragt: “Warum machst du das denn eigentlich so und nicht anders?” Also nicht besserwisserisch, sondern interessiert. Wenn Du die fragst: “Hey! Du machst das immer so. Da gibt es wahrscheinlich einen Grund für, aber ich verstehe den nicht. Kannst du mir das mal kurz erklären?”, dann erklärt er es Dir. Sagst Du: “Oah! Danke. Das war aber echt cool. Du hast mir viel geholfen. So, dafür arbeite ich dir jetzt noch schneller zu. Noch ein kühles Bier aus dem Kühlschrank, Chef?” Wäre jetzt das Beispiel vom Bau.
So, weitere Sache, die Du brauchst, um Dich zu verbessern als Zuarbeiter:
Intensives, proaktives Fragen stellen. Nicht intelligent aussehen, wie man es Dir in der Schule beigebracht hat. In der Schule immer: unauffällig bleiben, keine Fragen stellen, am besten übersieht dich der Lehrer. Ja, aber die Schule ist auch nur Theorie.
Hier geht’s um die Wurscht, um’s echte Geld, um die Praxis – und deswegen:
Intensives, proaktives, interessiertes Fragenstellen. Versuch nicht, “intelligent auszusehen”, um Nichtverstehen zu tarnen. Sag: “Ich verstehe das nicht.” Das darfst Du als Zuarbeiter. Es erwartet keiner von Dir, dass man es versteht.
Und Dein Ziel ist konzeptionelles Verstehen der Tätigkeit inklusive der Zwecke, der Gründe, warum man es so tut und nicht anders.
Hierzu möchte ich Euch eine kurze Story erzählen. Ich habe damals Ausbildung gemacht bei der Bayern-Versicherung in München und das war eine Topausbildung. Der habe ich wirklich sehr viel zu verdanken, weil es allein zwei interne – neben Berufsschule –, zwei interne Ausbildungstage zu allem Möglichen gab.
Jetzt: Bayern-Versicherung ist ein reiner Lebensversicherer gewesen, das heißt, Du hast dort Hypotheken gelernt, Du hast dort Investment gelernt, Du hast Steuer gelernt, Du hast Recht gelernt, also, Du hast … Es war so eine halb Juristen- /Kaufmannsausbildung. Was ich nicht gehabt hätte, hätte ich – KFZ Versicherung bei der HUK-Coburg. Also, bei der HUK-Coburg ist hauptsächlich KFZ-Versicherung und Haftpflicht. Das ist ganz schön langweilig.
Also, zwei Tage die Woche gab es im eigenen Ausbildungszentrum Ausbildung, wirklich theoretische Ausbildung: Juchu! BGB-Grundlagen, Handelsgesetzbuch-Grundlagen und so weiter. Und jetzt haben die ja alle Folgendes gemacht und wollten alle intelligent aussehen – haben mitgeschrieben.
Ich war der Einzige, der Fragen gestellt hat – war der Einzige, der Fragen gestellt hat. Warum? Weil ich schon in den ersten zwei Monaten rausgefunden habe: “Oh! Indem man ein bisschen Versicherung vermitteln kann, kann ich mein Auszubildendengehalt aufbessern.” Genau genommen versechsfachen im Durchschnitt. Das war damals 1000 DM. So, ich habe ungefähr 6- bis 7000 DM noch durch Vermittlung – gar nicht in meinem Bekanntenkreis, sondern durch so kleinere Marketingaktionen – verdient, und ich wollte natürlich wissen, wie das läuft.
So, ich war anwendungsfokussiert. Ich wollte nicht ein tolles Zertifikat, ich war anwendungsfokussiert.
Ich hatte auch nicht vor, Karriere zu machen in dem Laden. Deswegen war es mir wurscht, was die anderen von mir denken. Und ich habe sicher alle drei Minuten eine Frage gestellt: “Warum so? Das so? Wieso? Wo benutzt man das so? Warum gibt es die Regel überhaupt?” und so weiter. So, pass auf: Meine Mit-Azubis haben sich gedacht: “Hach! Streber!” oder “Idiot!” oder was auch immer.
Das Lustige ist aber, die Ausbildungsabteilung hat mich geliebt. Warum? Versetz Dich mal so in diesen Ausbilder. Du weißt genau: “Die Leute checken nichts!” Die machen es ja schon paar Tage länger, aber nicken immer nur. Stell Dir vor, Du bist zehn Jahre Ausbilder – weißt Du genau, dass sie alle so tun, wie wenn sie was könnten, aber Du weißt erfahrungsgemäß: “Nee, sie können halt nix.”
So, das geht Dir auf den Sack. Jetzt ist da auf einmal einer, der Fragen stellt. Und diese Fragen inspirieren ja auch die anderen. Die sorgen ja auch bei den anderen dafür, dass sie es besser verstehen. Die haben mich geliebt. Zum Schluss waren es nur noch ich und die Ausbilder.
So, irgendwann liebten mich dann auch meine Auszubildenden, nämlich kurz vor der Prüfung: “Häh? Alex, du, sag mal, wie funktioniert das nochmal?”
So, macht es wie ich damals: Fragt! Höflich, reißt den anderen nicht raus. Schaut, wann er Zeit hat. Interessiert Euch für ihn. Dein Job ist, ihn zu servicen, nicht ihm auf den Sack zu gehen, nicht ihn durcheinanderzubringen.
Also, wenn jetzt zum Beispiel so ein Leistungsträger gerade voll im Fokus ist, so, das siehst Du, wenn Du hinschaust: so leicht gerunzelte Stirn, Blick auf eine Sache konzentriert gerichtet. Dann keine Fragen stellen, kurz warten, bis er aufschaut. Und dann sagen: “Hallo, kann ich kurz eine Frage stellen?” So, weil, wenn Du das verletzt, wenn Du ihn dauernd rausreißt, dann hasst er Dich. Er beantwortet gern Deine Fragen, aber er wird nicht gern rausgerissen. Gibt’s auch ein ganz leichtes Mittel: “Ey! Mein lieber Leistungsträger, wie darf ich dich denn ansprechen? Wie wäre es dir denn am liebsten?” Fällt alles unter Service. “Wie hätten Sie gerne Ihr Bier?”
Wenn ich Fragen habe zur Arbeit, wie bringe ich die am besten an? Was sollte ich nicht tun? Das wären angemessene Fragen, die Service entsprechen. Übrigens, ich service Kunden genauso. Ich frage die auch: “Was ist dir wichtig? Was hättest du gerne mehr davon? Wo können wir noch was verbessern? Sehr schön. Wie gefällt dir das?”, und so weiter, und so weiter.
Also, ein Unternehmer, der erfolgreich ist, ist ein Meister des Service. Es ist keine niedere Arbeit, Service zu liefern. Service ist das, was Dich reich macht. Also, nochmal:
Intensives, proaktives Fragenstellen – dadurch verbesserst Du Dich; nicht “intelligent aussehen”, um Nichtverstehen zu tarnen. Ziel: konzeptionelles Verstehen inklusive der Zwecke.
So, und ein weiterer Feedbackloop – und das ist der hauptsächliche, den Du bekommen wirst, und deswegen habe ich die ersten aber zuerst geschrieben, weil Du Dich um die selber kümmern musst. Der vorgesetzte Verantwortliche, also der Verantwortliche des Zuarbeiters, überprüft die Ausführung der Anweisung und korrigiert dann den Zuarbeiter und das Ergebnis (das Produkt).
So, also nochmal: Ich gebe eine Anweisung als Verantwortlicher. Der Zuarbeiter führt sie aus, stellt sicher, dass er sie verstanden hat, keine missverstandenen Worte hat, versucht, sie im Zeitrahmen auszuführen, sagt “Erledigt”. Dann sage ich: “Zeig mal!”, und dann korrigiere ich sein Ergebnis und ihn.
Also, ich korrigiere das Ergebnis und den Zuarbeiter. Dadurch verbessert sich das Ergebnis. Dadurch verbessert sich der Zuarbeiter. Der Zuarbeiter sieht, dass ich immer weniger korrigieren muss, je mehr er es drauf hat. Das erhöht die Eigenverantwortung und die Zuversicht.
Aber nicht nur das. Auch ich als Verantwortlicher weiß: “Wow! Jetzt kann er es langsam.”
Wie soll das funktionieren, wenn die Leute als Zuarbeiter im Homeoffice sind? Also, es ist ja auch so das nächste behinderte Spiel. Ja? Die Mitarbeiter denken dann: “Ja, also, Chef ist gegen Homeoffice, Mitarbeiter sind für Homeoffice.” Nein, das Homeoffice nützt Dir nicht, solange Du Zuarbeiter bist. Homeoffice ist ein Privileg, wenn Du Verantwortlicher bist. Als Führungskraft kannst Du zum Beispiel kein Homeoffice haben. Warum? Weil Du ja Leute entwickeln musst.
Dein Job ist es: Du entwickelst Leute als Führungskraft, die dann das Unternehmen entwickeln. So, wie willst denn Du vom Homeoffice aus Leute entwickeln? Schwierig. Also, da brauchen wir nicht drüber zu sprechen. Wenn Du sagst: “Ja, ich will Leute, ich will Führungskraft sein”, heißt das: “Ich will Leute entwickeln und die zu einem Team schweißen und damit bessere Ergebnisse erzielen. Ich will aber Homeoffice.” Ja, dann musst Du Dich jetzt entscheiden. Jungfrau und Pornostar passt nicht zusammen.
Fragen dazu – zu Feedbackloops, Korrektur, Verbesserung und Optimierung?
Teilnehmer: Also, ich bin absolut gegen Homeoffice. Hat es noch andere Gründe, warum man kein Homeoffice machen sollte?
Alex: Schön, ein Eigenverantwortlicher kann selber entscheiden. Der kann Feedbackloops beobachten, der sieht: “Hmm. Ich mache jetzt hier Homeoffice. Meine Stimmung geht runter, meine Ehe leidet”, der ist selber … Also, ein Verantwortlicher kann beobachten.
Der Hauptunterschied zwischen dem Zuarbeiter und dem Verantwortlichen ist, dass der Verantwortliche ein Ideal im Kopf hat. Der weiß genau, wie es idealerweise aussehen soll und der überlegt sich auch immer: “Wie geht’s noch idealer?” Aber der hat ein klares Bild des Ideals und er kann schauen, wie der Zustand ist. Und überall, wo es abweicht, greift er ein, ohne Anweisungen zu brauchen.
So, das heißt, ein Verantwortlicher kommt nicht in diese, kommt nicht in diese Falle.
Ein Zuarbeiter, der noch ein bisschen an die Mutterbrust muss, weil er einfach noch nicht diese Fähigkeiten hat, noch keine klare Vorstellung vom Ideal, weder in Bezug auf sich, noch auf den Laden, noch auf seine Abteilung, noch auf seine Rolle, der auch die Fähigkeit …, die Früchte der Beobachtung fallen ihm noch nicht in den Schoß. Ja? Also, man muss erstmal die Sicht schärfen. Ja, das ist Mitarbeiterentwicklung, also Entwicklung – das heißt, Du nimmst ihm auch den Wickel von den Augen. Ich sehe es so: Ein Verantwortlicher hat einen Zweck, ein Ergebnis, das an einer Statistik gemessen wird, und wo der ist, ist mir völlig egal. Mir ist es sogar lieb, wenn er nicht da ist, weil er dann von manchen Leuten nicht unterbrochen werden kann.
Also, manchmal macht es sogar Sinn, Leute wegzuschaffen, weil sie da produktiver sind. Aber es ist immer nur bei Verantwortlichen der Fall. So, wenn der Verantwortliche jetzt neue Zuarbeiter hat, dann wird der Verantwortliche aber von selber nicht auf Homeoffice bestehen, sondern wird sagen: “Na gut, ich komme jetzt mal zwei Wochen rein, lern die mal ordentlich ein, solange, bis die einigermaßen laufen können, und dann bleiben wir halt auf einer Standleitung, dass ich das …”
Also, der Verantwortliche wird die richtige Aktion machen. Wenn sie nicht die richtigen Aktionen machen, sind sie keine echten Verantwortlichen, zumindest nicht Stufe II, vielleicht Stufe I. Aber wenn ich sage “voll verantwortlich”, meine ich immer Stufe II – voll ausgereift.
Kannst Du das nachvollziehen? Also, Du kannst wirklich in dieser Tabelle mit Stufen 0, I, II – ich kann Dir jede Frage damit beantworten.
Es wird alles ganz einfach. Und wenn wir hier durch sind, kannst Du es auch.