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Beispiele für Wahrnehmungsfilter – Eigene “Sünden” 

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Wahrnehmungsfilter beeinflussen, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen und wie wir uns verhalten. Schauen wir uns nun einzelne Wahrnehmungsfilter im Detail und an Beispielen an.

Eigene “Sünden” :

Etwas, das man getan hat, das man nicht hätte tun sollen, oder nicht getan hat, das man hätte tun sollen. Etwas, das gegen den eigenen oder gemeinsamen Moralkodex (Werte) verstößt.
Beispiel: Jemand belügt seinen Partner oder Freund.

Weitere Beispiele für Wahrnehmungsfilter aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft findest Du in anderen Blogartikeln.


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Dieser Blogbeitrag ist ein kleiner Auszug aus dem Booklet “Der königliche Eisberg”

So, ein weiterer Faktor, der Deine Wahrnehmung etwas trübt oder verändert, sind eigene Sünden. Ich nenne es jetzt mal so “Sünden”. Wer entscheidet denn, ob etwas eine Sünde ist oder nicht? Ganz wichtig: Nicht die Gesellschaft, das entscheidest final Du. Die Gesellschaft mag Dir einen Rahmen vorgeben, aber wenn Du zum Beispiel damit nicht überstimmen würdest, dann würde es sich nicht als Sünde anfühlen.

Das heißt also vom Prinzip: Du übernimmst die Regeln oder stellst Dir selber welche auf. Es gibt natürlich Regeln, nennt man dann Gesetze, wo man sagt: So, diese Regeln sind da, um das Zusammenleben zu ordnen. Ob Du mit denen übereingestimmt hast oder nicht, ist in dem Fall unwichtig. Wenn das Gesetz Dich bestraft, also Du verletzt es und es würde Dich bestrafen, fühlt es sich auch an wie eine Sünde.

In dem Fall ist die Sünde dann einfach gegen Dich, weil Du Dich angreifbar machst und weil Du Dich verwundbar machst. Versteht Ihr, wie ich meine? Aber, um etwas als Sünde zu fühlen, muss man erst mal ein Regelwerk aufgestellt haben, gegen das man verstößt. Ich sage das nur.

Wenn ich jetzt hier von Sünden rede, dann ist das nicht die ultimative Aussage so wie die 7 Todsünden. Die sind sicherlich nicht schlau zu begehen, sondern Sünde, so wie ich hier meine, ist sehr subjektiv. Also sprich, Du unterwirfst Dich Deinen eigenen Regeln.

Hier haben wir einen Mann, der wird von seiner Frau angerufen: “Schatz, ich muss heute länger arbeiten.” Und er denkt sich dann: “Ah, ich habe das gleiche mal auch jemandem erzählt” und er vermutet dann die Daten wahrscheinlich gerade jemanden. Das eigene Unehrlichsein in der Vergangenheit verursacht unangebrachtes Misstrauen und übrigens auch zu Überkritik.

Also wenn Leute einfach überkritisch sind und dauernd nur was zu nörgeln haben an Dir, ist es oft so, dass nicht Du was falsch gemacht hast, sondern sie. ist aber ein zu großes Thema. Da gehen wir jetzt hier nicht rein, muss man nicht so genau wissen.

So, dann haben wir folgendes: Hier ist ein Verkäufer, der sagt: “Das ist das beste und zuverlässigste Auto, das wir haben.” Und er schaut sehr misstrauisch. Warum? Weil er selber mal ein Haus verkauft hat, als viel besser als es war. Das Verkaufen einer eigenen mangelhaften Immobilie, die man als Top-Immobilie dargestellt hat, macht misstrauisch gegenüber anderen Verkäufern.

Wenn Du also in manchen Bereichen sehr misstrauisch bist, dann schau mal – also misstrauisch gegenüber anderen bist –, ob Du vorher schon mal sowas Ähnliches gemacht hast.

Ich mache das auch bei Kunden. Wenn ein Kunde mir dauernd was unterstellt, so völlig ungerechtfertigt, dann sage ich: “Haben Sie schon mal sowas Ähnliches gemacht?” aber nicht anklagend, immer schön spielerisch. Weißt Du, wie meine? Ich sagte es nicht, um mich ins Recht und ihn ins Unrecht zu setzen. Ich sagte es, um ihm seine Excel-Tabelle zu reinigen. Versteht Ihr, das sind alles einflussnehmende Faktoren?

Und Leute, die sie erst mal hören, die benutzen es gerne, um sich ins Recht und andere ins Unrecht zu setzen: “Du kritisierst mich nur, weil du sowas selber schon gemacht hast.” Na toll. Wirst Du da viel Zustimmung für kriegen? Wenig. Wird er seine Tabelle dann leeren? Nein, sondern einfach so …

Also Du könntest zum Beispiel sagen: “Das ist wirklich total interessant, aber ich ich merke bei Ihnen gerade, dass Sie mir relativ viele Sachen unterstellen und sehr misstrauisch sind. Ist das richtig?” “Unterstellen tue sie nicht, aber misstrauisch bin ich.”

Okay, dann würde ich sagen: “Wissen Sie, ich hatte mal einen Mentor und er hat mir gesagt: Schau mal, Alex, überall dort, wo Du überkritisch und misstrauisch bist, liegt es daran, dass Du selber schon mal sowas Ähnliches gemacht hast, wie Du jetzt anderen Leuten unterstellst.” Ich habe mich natürlich gewehrt gegen diese Aussage.

Dann hat er mir gesagt: “Aber schau doch mal hier schon, aber hier, schau doch mal da.” “So, und dann, je länger ich darüber nachgedacht habe und ich denke da jetzt schon seit 20 Jahren darüber nach, desto mehr erkenne ich, wie diese Aussage dieses Mentors 100-Prozentig richtig ist. Ich wollte es anfangs auch nicht glauben, aber eigentlich stimmts. Könnte das bei dir auch so sein?”

Hast Du gesehen, was ich jetzt gemacht habe? Ich habe ihn nicht ins Unrecht gesetzt, sondern ich habe gesagt: “Schau mal, ich hatte das Ding auch”, ich versuche, ihm zu helfen, nicht ins Unrecht und mich ins Recht zu setzen.

In Kurzform: Die alte gute buddhistische Regel, die goldene Regel: Behandle andere so, wie Du behandelt werden möchtest. Wenn Du die im Kopf behältst, dann wirst Du ziemlich gut durchs Leben kommen. Ich habe sie mal meiner Meinung nach verbessert, weil jetzt angenommen, Du bist Masochist, ja dann möchtest Du vielleicht gerne vermöbelt werden, aber andere mögen das nicht unbedingt.

Ich würde diese ursprüngliche goldene Regel folgendermaßen verbessern: Behandele andere so, wie Du an deren Stelle behandelt werden möchtest, wie Du an deren Stelle behandelt werden möchtest. Stell Dir vor, jemand ist sehr schüchtern, Du nicht, dann kannst Du ihm so einfach so auf den Rücken klopfen, bloß weil Du das jetzt selber cool findest, aber an seiner Stelle würdest Du sagen, vorsichtiger Händedruck. So würde ich an seiner Stelle behandelt werden wollen.

So also Eigene Sünden verzerren die eigene Wahrnehmung sehr in Bezug auf Misstrauen und Angst, dass Dir was getan wird. Warum? Weil Du dem anderen das unterstellst, was Du selber machst.

Das ist auch einer der Gründe, warum Du lieber clean bleiben solltest. Und natürlich kannst Du nicht völlig clean bleiben. Also wo gehobelt wird, fallen auch Späne. Du kannst nicht durchs Leben laufen, ohne mal die eine oder andere Unsauberkeit zu produzieren. Das geht einfach nicht, weil das Wohl des Jägers ist nicht das Wohl der Ente. Das heißt, es gibt Konflikte und manchmal selbst, wenn Du es allerlei meinst …

Ich bin mir sicher, selbst Mutter Theresa und der Papst haben irgendwie Sünden, die sie zu beichten hatten. Aber Du solltest auf jeden Fall darauf achten, wo immer es geht, es zu vermeiden, denn Du schadest Dir viel mehr als den Leuten, denen Du was antust.

Teilnehmer: Also ich habe so ne Beobachtung gerade jetzt so das Thema Vertriebler. Also irgendwie, wenn man anderen Vertrieblern etwas verkauft, was wir ja bisweilen auch immer tun mit Coachings, dass Vertriebler …

Alex: Sind sie sicher sehr misstrauisch, weil sie den Leuten gerne Scheiße erzählen meinst Du?

Teilnehmer: Das, aber es gibt dann immer viele Vertriebler, die erzählen, wie wichtig ihnen Ethik und Ehrlichkeit in einer geschäftlichen Partnerschaft ist. Und das wird halt vorwiegend immer von Vertriebler erzählt und gemäß meiner Beobachtung nach die, die davon am meisten erzählen, das sind die, wo es halt hinterher am meisten Ärger gibt.

Alex: 100-Prozentig. Das ist auch meine Erfahrung. Also wenn jetzt Leute überbetonen, wie ehrlich sie sind und wie wichtig ihnen Ehrlichkeit ist und so weiter. Stell Dir vor, Du bist ein grund ehrlicher Mensch. Dann ist es für Dich selbstverständlich. Das brauchst Du nicht zu betonen. Also das ist der Grund, warum die ist immer betonen. Also in dem Moment, wo es einer ganz doll die ganze Zeit betont, werde ich schon misstrauisch, weil der versucht sich eher den Schafspelz über den Wolfspelz zu ziehen, indem er die ganze Zeit betont, was er doch für ein ehrlicher Mensch ist. Also die gleichen Erfahrungen habe ich auch.

Teilnehmer: Oder ich hatte neulich ein Gespräch mit einem, der ist Versicherungsmakler und der hat ich glaube, in 10 Minuten, wenn ich richtig gezählt habe, 7 mal erwähnt: “Ich ich will ja nicht nur hier herkommen, um Kunden abzugreifen.” Ich dachte mir so, okay.

Alex: Ja, genau, das geht sogar so weit, dass je moralistischer sich eine Person aufführt – also so als moralische Instanz mit erhobenem Zeigefinger. Das gilt für alles, für Personen, die er kennt, für die Politik, für alles – ist eine Nebelkerze. Sie versuchen abzulenken. Warum? Weil der Verstand selber versucht, das Individuum zu schützen.

So, jetzt stell Dir vor, Du hast einiges an Dreck am Stecken, von dem Du Angst hast, dass es entdeckt wird. So wie verbirgst Du es am leichtesten? Du machst Dich zur moralischen Super Instanz, weil da kommt ja keiner auf die Idee, bei Dir mal zu schauen. Also gerade die so ganz besonders moralistisch sind, vor allem in Bezug auf andere, ich habe es immer gesagt, sei bei Dir selber Staatsanwalt, bei anderen Rechtsanwalt, Leute, die bei sich selber nicht so …

Also über sich selber reden sie nicht so oder wenn, dann reden sie nur so, tun es aber nicht, aber bei den anderen ganz starke Maßstäbe, wie man sich verhalten muss und das ist nicht in Ordnung und so weiter. Und so weiter. Glaube mir, wenn Du dort den Vorhang lüftet bei den Leuten, da sieht es aber ganz anders aus, als verbal erzählt wird, muss man einfach nur wissen. Lange Rede, kurzer Sinn: Bleib so sauber wie möglich, beißt Dich selber viel mehr in den Arsch als andere.

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