Ein System ist eine in sich einigermaßen geschlossene Sammlung von Teilen (Faktoren), die miteinander in Wechselwirkungen stehen und sich gegenseitig beeinflussen.
Ein System hat immer eigene, interne Gesetze, Abläufe bzw. Prozesse, die beachtet werden müssen.
Definition: “Teil”
- etwas, das mit anderem zusammen ein Ganzes bildet, ausmacht
- zu einem größeren Ganzen gehörende Menge, Masse o. Ä.; Teilbereich
- [einzelnes kleines] Stück, das zwar auch zu einem Ganzen gehört, dem aber eine gewisse Selbstständigkeit zukommt
Definition: “Faktor”
Von lat. facere: “machen”, also etwas, das “etwas ausmacht”.
- etwas, was in einem bestimmten Zusammenhang bestimmte Auswirkungen hat; Umstand
- eine Einfluss nehmende Größe in einem System, welche mit anderen in Wechselwirkung tritt (AF-Definition)
Schauen wir uns jetzt die Haupt-Faktoren innerhalb des Systems “Natur” an. Auch diese beeinflussen sich stets gegenseitig.
Definitionen in Kurzform:
- abiotisch: Bezogen auf Nicht-Lebendes, die unbelebte Natur betreffend.
- abiotische Faktoren: Faktoren (in einem Ökosystem), die kein Leben enthalten. Beispiele: Temperatur, Wasser, Licht
- biotisch: Bezogen auf Lebewesen, lebende Organismen und ihre Wechselbeziehung mit ihrer Umgebung.
- biotische Faktoren: Faktoren, die sich auf die lebenden Teile eines Ökosystems beziehen, damit zu tun haben. Beispiele: Pflanzen in einem Teich, die das Wasser filtern. Bakterien, die Krankheit bei einem Organismus verursachen.
- Produzent: Im Ökosystem: Ein Organismus, der seine eigene Nahrung herstellen kann, z. B. unter Verwendung von Sonnenlicht und Wasser. Beispiel: Pflanzen
- Konsument: Im Ökosystem: Ein Organismus, der andere Lebewesen als Nahrungsquelle nutzt, seien es Pflanzen oder Tiere. Beispiele: Ein Kaninchen, das Gras frisst. Ein Fuchs, der ein Kaninchen frisst.
- Reduzent: Im Ökosystem: Ein Organismus, der abgestorbene, ehemals lebende Materialien abbaut und in ihre Bestandteile zersetzt. Beispiel: Bakterien, Würmer, Pilze etc., die abgestorbene Pflanzen, Tiere etc. zersetzen.
Auch das System “Lebewesen” (z. B. ein Fisch) besteht aus Hauptfaktoren (z. B. den Organen wie Kiemen, Magen, Leber), die sich wechselseitig beeinflussen.
Jeder Hauptfaktor ist in sich wieder ein Subsystem (z. B. die Leber hat interne, chemische Prozesse), das wiederum Unterfaktoren hat (z. B. bei der Leber die Speicherung von Glykogen (= wasserunlöslicher Zucker) oder die Unterstützung der Nieren).
Hauptfaktoren haben meistens (aber nicht immer) größere Wechselwirkungen (Einfluss) auf den Gesamtorganismus als Unterfaktoren (die wiederum Hauptfaktoren in ihren Subsystemen sind).
So weit, so gut. In weiteren Beiträgen nehmen wir andere Begriffe innerhalb der Definition von “System” Wort für Wort auseinander. Schau Dir auch diese an, um ein volles Verstehen des Wortes “System” zu bekommen.
Video-Briefing
Dieser Blogbeitrag ist ein kleiner Auszug aus dem Booklet “Systemisches Denken”
So, jetzt schauen wir uns die Definition an von “Teil & Faktor”. Genau genommen könnte man Teile weglassen und es einfach nur Faktoren nennen. Das Problem ist aber, dass die Leute das Wort “Faktor” nicht verstehen würden. Deswegen habe ich “Teile” geschrieben, in Klammern “Faktoren”.
Definition: “Teil”
- etwas, was mit anderem zusammen ein Ganzes bildet und es ausmacht (es ist Teil eines Ganzen)
- zu einem größeren Ganzen gehörende Menge, Masse oder Ähnliches, Teilbereich
- (einzelnes kleines) Stück, das zwar auch zu einem Ganzen gehört, dem aber eine gewisse Selbstständigkeit zukommt
Das ist ein interessanter Punkt. Ein Teil ist in sich wiederum selbstständig und genau genommen ist ein Teil in sich wieder ein System. Also so ein Filter, mit dem Du jetzt irgendwie Deinen Koiteich filterst, der ist in sich auch wieder ein System.
Der Fisch selber hat ein Organsystem, Verdauungssystem und weiter und so weiter. Die Art und Weise, wie das Wasser reagiert, je nach Temperatur, und so weiter, ist auch wieder ein System.
Das heißt also, hier siehst Du “dem aber eine gewisse Selbstständigkeit zukommt” und das passt irgendwie relativ gut mit “einigermaßen geschlossene Sammlung”. Verstehst Du, wie das alles nach oben und nach unten etwas weitergeht.
Definition: “Faktor”
von lateinisch facere “machen”, also etwas, das “etwas ausmacht”
- etwas, was in einem bestimmten Zusammenhang bestimmte Auswirkungen hat, Umstand
In der Mathematik ist es ein Multiplikator, also etwas, was nicht zusammengezählt wird, sondern was sich multipliziert. Auch diese Definition passt einigermaßen. Also wir haben jetzt nicht alle Definitionen reingeschrieben, die das Wort “Faktor” hat, sondern die, die wir hierfür brauchen, weil es große Auswirkungen hat.
So, und jetzt habe ich noch eine Definition dazu geschrieben, nämlich:
- eine Einfluss nehmende Größe in einem System, welche mit anderen in Wechselwirkung tritt.
Das ist meine Definition, die habe ich nirgendwo raus, weil sie einfach zu verstehen ist. Also es ist eine Einfluss nehmende Größe oder ein Einfluss nehmendes Ding, wenn Du so möchtest, welches mit anderen in Wechselwirkung tritt.
Schauen wir uns jetzt die Hauptfaktoren innerhalb des Systems “Natur” an. Auch diese beeinflussen sich stets gegenseitig.
Grundlegend haben wir es hier unterteilt in abiotischen Faktoren und in biotische Faktoren. Bevor wir da jetzt in die völlige Verwirrung reinkommen, lass uns das mal kurz definieren.
abiotisch: heißt Bezogen auf Nicht-Lebendes, die unbelebte Natur betreffend: Steine, Mineralstoffe, Temperatur, Wasser (also das Wasser an sich), Licht. Abiotischen Faktoren in einem Ökosystem, die kein Leben enthalten.
biologisch: bezogen auf Lebewesen, lebende Organismen und ihre Wechselbeziehungen mit ihrer Umgebung.
biotische Faktoren: Faktoren, die sich auf die lebenden Teile eines Ökosystems beziehen und bzw. damit zu tun haben. Beispiel: Pflanzen am Teich, die das Wasser filtern. Bakterien, die Krankheiten bei einem Organismus verursachen oder auch das Wasser filtern. Bakterien tun auch das usw.
Und jetzt wird es interessant-
Produzent: im Ökosystem: Ein Organismus, der seine eigene Nahrung herstellen kann, zum Beispiel unter Verwendung von Sonnenlicht und Wasser. Beispiel: Pflanzen die brauchen nix außer Wasser, Mineralstoffe und Sonnenlicht.
Konsument: im Ökosystem: Ein Organismus, der andere Lebewesen als Nahrungsquelle nutzt, seien es Pflanzen oder Tiere. Also ein Hase wäre auch ein Konsument, weil er nämlich Pflanzen frisst. Und der Wolf oder der Fuchs wäre dann halt ein Konsument von Hasen. Beispiel: ein Kaninchen, das Gras frisst, ein Fuchs, der ein Kaninchen frisst.
Reduzent: im Ökosystem: ein Organismus, der abgestorbene, ehemals lebende Materialien abbaut und in ihre Bestandteile zersetzt. Also praktisch wieder zum Ursprungszustand zurückversetzt. Beispiel: Bakterien, Würmer, Pilze etc., die abgestorbene Pflanzen, Tiere etc. zersetzen.
So, wir schauen uns das hier nochmal an. Also abiotischen Faktoren, die praktisch nichts mit Leben zu tun haben: Sonnenlicht, Temperatur, Niederschlag, Bodenbeschaffenheit, Wasser im Boden.
Biotische Faktoren, die Produzenten, die Reduzenten und die Konsumenten.
Das wäre ein klassisches Ökosystem aus der Adlersicht, also von ganz oben betrachtet. Ja, das kann man natürlich so tief rein zoomen wie man möchte.
So schließt wir das noch ab: Auch das System “Lebewesen”, (zum Beispiel ein Fisch) besteht aus Hauptfaktoren (zum Beispiel den Organen wie Kiemen, Magen, Leber etc.), die sich wechselseitig beeinflussen können.
Könnt Ihr verstehen. Hast Du nichts im Magen, geht die Energie runter, geht der Herzschlag runter und so weiter.
Jeder Hauptfaktor (und das muss man verstanden haben), ist in sich wieder ein Subsystem. Genau genommen ist jeder Faktor in sich wieder ein Subsystem. Aber gerade bei den Hauptfaktoren ist es wichtig. Zum Beispiel die Leber hat interne chemische Prozesse, die auch wieder in Wechselwirkung miteinander stehen. Das geht runter bis zu Gewebearten, das geht dann runter bis zu Molekülen, die in Wechselwirkung stehen. Das geht dann runter bis zum Atom, das in Wechselwirkung steht innerhalb des Atoms, das geht runter bis zu Quanten. Und wahrscheinlich geht es noch weiter runter, das hat nur noch keiner entdeckt.
Also nochmal: Jeder Hauptfaktor ist in sich wieder ein Subsystem (also es ist pyramidenmäßig aufgebaut)(zum Beispiel hat die Leber interne chemische Prozesse), das wiederum Unterfaktoren hat (also jedes Subsystem hat Unterfaktoren), zum Beispiel bei der Leber, die Speicherung von Glykogen (ist gleich wasserunlöslicher Zucker) oder die Unterstützung der Nieren oder die Produktion. Also die Leber ist ja praktisch das Chemiewerk des Körpers, die die Entgiftung macht und verschiedene andere Sachen.
Hauptfaktoren haben meistens (aber nicht immer) größere Wechselwirkungen (also größeren Einfluss) auf den Gesamtorganismus als Unterfaktoren (die wiederum Hauptfaktoren in ihren Subsystemen sind).
Also das klingt jetzt so wahnsinnig kompliziert, wenn man das in Schriftform darstellen muss, aber vom Prinzip musst Du Dir das einfach so vorstellen: Okay, hier habe ich ein System. Das hat folgende Hauptfaktoren: eins, zwei, drei, vier, fünf. So, die Hauptfaktoren in sich haben auch wieder Hauptfaktoren und diese Hauptfaktoren haben auch wieder welche. Und so weiter. Da gibt es noch Unterfaktoren, die nicht ganz so wichtig sind, wie zum Beispiel der Kalkgehalt des Wassers. Der ist in sich nicht so wichtig. Wenn aber Säure kommt, dann ist er sehr wichtig, weil Kalk die Säure puffern kann.
Deswegen steht hier dann eben “Hauptfaktoren haben meistens (aber nicht immer) größere Wechselwirkungen (nämlich Einfluss) auf den Gesamtorganismus als die Unterfaktoren.” Es ist halt einfach ein Daumenwert, um das zu verstehen. Auch wenn jetzt hier ein Professor für Kybernetik das hört oder so, dann sagt er vielleicht: “Ja, aber das kann man alles nicht so einfach sagen.”
Das ist aber alles nicht der Punkt. Der Punkt ist, wir müssen es runterbrechen auf eine verstehbare Einfachheit, die wir im Leben anwenden können. Und ich denke so und seitdem ich so denke, hat sich mein Leben in allen Lebensbereichen massiv verbessert und vor allem in Business, Familie etc. Ich kann Euch nur sagen, die Art zu denken funktioniert. Du kriegst Ergebnisse damit.
Fragen dazu?
Teilnehmer: Ich hänge an einem Wort fest, das Du zu Beginn genannt hattest, einigermaßen geschlossene und geschlossene Systeme. In meiner bisherigen Überlegung gab es nur offene Systeme und mit dem Wort “geschlossenes System” komme ich irgendwie nicht klar.
Alex: Du kommst aus der Programmierung?
Teilnehmer: Ich war ursprünglich mal Krankenpfleger, ich weiß halt nicht, welche Systeme geschlossen sind.
Alex Fischer: Es gibt kein einziges geschlossenes System. Aber jedes System ist einigermaßen geschlossen.
Also kurz: Einigermaßen geschlossen heißt ja, es ist in sich rund und somit geschlossen. Aber das heißt nicht abgeschlossen, dass da nichts reinwirken kann, sondern es ist in sich rund. Also wenn Du jetzt diesen Fisch nimmst, dann ist er ja in sich rund und geschlossen, aber auch nur einigermaßen, denn er muss ja atmen und er muss dies, das, jenes, aber eigentlich ist er in sich geschlossen.
So, das ist die Definition, wenn Du eine bessere hast, übernehme ich sie gerne. Das Problem ist halt, diese unglaubliche Komplexität von Systemen in einfache Worte zu packen, sodass man sie leicht verstehen kann. In dem Moment, wo Du einmal das Prinzip verstanden hast und dann selber beobachtest, dann verstehst es eh. Ich muss hier also gerade am Anfang auch etwas vereinfachen, denn sonst wird es so kompliziert, dass es keiner versteht.
Also das ist so ein bisschen meine Problematik hier, denn ich will ja hier nicht Wissenschaftler ausbauen, sondern normale Leute, dass sie die richtige Form des Denkens im Leben benutzen können.