Alle ArtikelFundamental-Booklet: Der königliche Eisberg

Beispiele für Wahrnehmungsfilter – Glaubenssätze

914 Leser

Wahrnehmungsfilter beeinflussen, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen und wie wir uns verhalten. Schauen wir uns nun einzelne Wahrnehmungsfilter im Detail und an Beispielen an.

Glaubenssätze:

Eine Entscheidung über das Sein, über die Welt, wie die Dinge sind. Ein Glaubenssatz ist der sprachliche Ausdruck von etwas, an das jemand glaubt und das er für wahr hält. Diese werden oftmals zur “selbsterfüllenden Prophezeiung” oder verändern zumindest stark die Wahrnehmung.
Beispiel: “Ich habe immer Pech” oder “Frauen wollen immer nur mein Geld.”

Weitere Beispiele für Wahrnehmungsfilter aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft findest Du in anderen Blogartikeln.


Video-Briefing

Video Vorschau

Dieser Blogbeitrag ist ein kleiner Auszug aus dem Booklet “Der königliche Eisberg”

Hier haben wir die Situation: Mann mit Tochter kommen nach Hause: “Ich habe den ganzen Tag gearbeitet.” “Aber die spielen doch auch.” Sie möchte halt spielen. Und er sagt: “Ja, der arbeitet ja auch nicht.” Daraus schlussfolgert sie dann – macht zum Beispiel ein Ding: Nicht arbeiten zu müssen ist super. Das ist jetzt noch ein positiver Glaubenssatz. Er könnte auch heißen: Arbeiten ist scheiße.

Und dann wunderst Du Dich, warum die Person immer keinen Bock hat. Also, Arbeit scheint negative Auswirkung zu haben. Glaubenssatz: Es ist besser nicht zu arbeiten.

Oder hier klassisch: “Hey, du musst auch mithelfen. Wir machen hier alles. Das geht so nicht!”Und sie denkt sich dann: “Helfen ist doof.” Warum? Weil, wenn sie dann mal mithilft, sagt man: “Ah, jetzt endlich.” Hat also auch einen negativen Touch. Natürlich hat die keine Lust zu helfen. Aber selbst ich, ich weiß das alles, aber ich laufe auch ab und zu in diese Falle rein.

Da muss man wirklich sich regelmäßig das bewusst machen, weil einfach das Negative … Es ist auch so, schau mal, ein zufriedener Kunde sagt es durchschnittlich 2 bis 3 Leuten. Ein unzufriedener Kunde sagt es 9 Leuten. Das Negative ist einfach 3 bis 5 mal so Aufmerksamkeitsintensiv.

Warum? Na ja, stell Dir vor, Du bist, keine Ahnung, vor 1000 Jahren durch den Urwald gerannt. So, da war das Positive, ich sage mal, die Banane, die Frucht oder was auch immer, aber das Negative war, da hat es irgendwo geraschelt an irgendeiner Stelle.

War das, ich sage mal, Tiger oder in der Eiszeit der Säbelzahntiger, dann hast Du das halt nicht überlebt, wenn Du das Rascheln ignoriert hast. Verstehst Du, wie ich meine? Wenn Du jetzt die Banane oder die Frucht nicht gegessen hast, Du bist nicht direkt dran gestorben.

Das heißt, wir sind einfach aufgrund unserer gefährlichen Vergangenheit, die halt jetzt die letzten 10.000 Jahre so war, auch Memes mäßig, so eingeprägt: Gefahren, Gefahren, Gefahren müssen abgestellt werden. So, das war damals gut. Heute nicht mehr so.

also auch noch mal so als Denkansatz. So wie könnte man es richtig machen? Man könnte einfach in kleinen Schritten jetzt diese Tochter motivieren, mal kurz zu helfen. Irgendwas. “Hey, kannst du mir mal ganz kurz helfen und mir einfach hier einen Schraubenzieher zur Hand geben, während ich XY mache?” Und sie sagt dann: “Na gut, wenn’s sein muss.” Dann hilft sie Dir. Dann sagst Du anschließend: “Hey, Vielen Dank, dass Du mir geholfen hast. Das hat mir viel Arbeit erleichtert. Es hätte sonst doppelt so lange gedauert. Danke.”

Auf einmal hat das Kind beigetragen. Auf einmal hat es Wert bekommen. Die ganz kleine Sache. So, und dann beim nächsten Mal fragst Du sie nochmal ein bisschen einer größeren Sache und dann bestätigst Du das wieder entsprechend. Und auf einmal kriegst Du das relativ leicht hin.

Wenn Du es dagegen aufzwingst alles … Ich habe es schon 100 mal gesagt: Du darfst präsentieren, Du darfst es verkaufen, Du darfst Marketing machen, aber Du darfst nie jemandem etwas aufzwingen, weil aufzwingen immer eine Gegen-Abwehrreaktion auslöst. Immer.

Das heißt genau genommen, wenn Du mit Leuten zu tun hast, die Du öfters siehst, seien es Mitarbeiter seines romantische Partner, seien es Freunde, streiche Überwältigung, Abwertung, Abwertung und Aufzwingen völlig aus Deinem Werkzeugkasten, weil die sich einfach rächen werden durch …

Also nicht unbedingt rächen, indem sie jetzt brutal sind, aber dann zum Beispiel wie sie: “Nein, ich habe keinen Bock.” Also sie macht dann nur das Nötigste, ist aber genau genommen die Reaktion auf frühere Fehler der Eltern.

Jetzt, wenn Eltern es hören, werden sie dann sagen: “Ja, so einfach ist es auch wieder nicht.” Hierbei muss man ein bisschen vorsichtig sein. Ich kenne das auch, dass man gerne dazu neigt, ja, wie soll ich sagen, wenn was gut läuft zu sagen, was habe ich toll gemacht. Wenn es schlecht läuft, war es wer anders. Also bin ich auch nicht frei von.

Aber wir müssen ja mal eins nicht vergessen und das finde ich ganz schlimm. Sowohl bei Lehrern als auch bei Eltern. Lehrer und Eltern sind ja eigentlich wie Führungskräfte. Sie haben viel mehr Macht und die Schüler oder Kinder werden ihnen anvertraut, auch viel mehr Wissen und so weiter.

Und wenn ich das dann höre, wie ein Lehrer ein Kind beschuldigt sagt: “Der ist schuld und der” und was mit dem alles verkehrt ist, dann zeigt es genau genommen nichts anderes, als dass er unfähig war ihn ihn zu handhaben. Verstehst Du, wie meine?

Es wäre ungefähr so, wie wenn 2 sich streiten, einer ist 18 und einer ist 12 und dann geht der mit 18 hin und sagt: “Ja, der 12-jährige, der hat mich so provoziert und der 12-jährige, der hat mich dann so getreten und das hat so wehgetan und deswegen ist der ein Arsch.”

Das Problem ist aber auch die Lehrer und die Eltern können nichts dafür, wirklich, denn es hat ihnen ja nie einer beigebracht, wie man es richtig macht. Auch in der Vergangenheit war es einfach so, da wurde mit massiver Disziplin erzogen, also mit Gruppendisziplin, mit Druck von außen und so weiter und so weiter und es wurde halt versucht, die Persönlichkeit zu brechen.

Was macht denn Militär? Warum schneidet man den Leuten die Haare ab? Warum müssen sie alle uniform aussehen, also alle gleich aussehen? Warum redet man sich nicht mit Namen an, sondern mit Rang und so? Aber es geht ja darum, ein bisschen die Leute zu entpersonifizieren.

Und das geht auch, das kann man so machen, wenn man es für richtig hält. Du kriegst halt dann Roboter und gerade in Zeiten von künstlicher Intelligenz und in Zeiten, wo es darum geht, sich schnell anpassen zu müssen, weiß ich nicht, ob es gut ist, wenn Du ein Roboterkind erziehst.

Weil Roboter laufen halt einfach in eine Richtung, so lange, bis einer sagt: “Jetzt wieder links.” Die größte Fähigkeit, die Du in den nächsten 20 Jahren brauchst, ist Anpassungsfähigkeit. Und das setzt voraus, dass Du beobachten kannst, dass Du schlussfolgern kannst und dass Du Aktionen selber einleiten kannst.

Wenn Du jetzt lang genug diese Tochter belästigt, dann macht sie irgendwann den Glaubenssatz: “Ich hasse helfen zu müssen. Helfen ist doof” und dann wird es noch schlimmer.

Genau genommen, wenn Du jetzt heute einen 14, 15, 16-jährigen sehr renitenten, also Revolution dagegen gehenden Teenager hast, dann hast Du ihm entweder früher Hilfe verweigert. Du hast ihm aufgezwungen zu helfen oder – Und das ist in 90 Prozent der Fälle der Fall – Du hast ihn nicht helfen lassen, also nicht beitragen lassen, Du hast gesagt: “Komm, das mache ich. Nee, da bist du noch zu klein, das kannst Du nicht” und so weiter.

Weil Du eben Angst hast, dass er was kaputt macht oder weil Du gar nicht sensibilisiert warst, was für Konsequenzen es hat. Und dann kriegen die halt irgendwie eine gewisse Unabhängigkeit und dann wird halt das, was vorher an Frust sich aufgestaut hat, halt rausgelassen. So ist es.

Oder hier, die Eltern: “Oh Gott, Geld, offene Rechnungen, zu wenig auf dem Konto.” Das Kind macht den Glaubenssatz: Geld bereitet immer nur Sorgen. Also Geld ist schlecht. Das Kind erlebt die Probleme der Eltern mit Geld. Glaubenssatz: Geld bereitet immer nur Sorgen.

Das ist auch eine ganz tolle Sache: “Das tut nicht weh (die Spritze)”, dann auf einmal tut es tierisch weh. Man kann niemandem vertrauen. Erwachsene lügen mich an, was auch immer. Falsche Versprechungen, Glaubenssatz: Man kann niemandem vertrauen.

Stell Dir mal vor, Du hast jemanden, der 10 mal den Glaubenssatz gemacht hat: Man kann niemandem vertrauen. Beziehungsunfähig und nicht erfolgreich im Job. Überleg mal, was das für Auswirkungen hat.

Versteht Ihr? Der versucht einen kleinen Vertrag abzuschließen, meinetwegen eine Haftpflichtversicherung und denkt: “Man kann niemandem vertrauen”, was der für Zeit verschwendet und dann zum Schluss unterschreibt er vielleicht nach dem 20. Angebot, beziehungsunfähig und so weiter. Das muss man sich mal vorstellen, weil der Glaubenssatz der ist ja allgemein, man kann niemandem vertrauen.

Oder hier: “Frauen sind eh nur scharf aufs Geld” und auf einmal trifft er auch nur Frauen, bei denen das so der Fall ist. Ich hatte euch ja vorher schon erklärt, wie das mit den Vibrationen und den Wellen so funktioniert und ja, dann werden das eben selbsterfüllende Prophezeiung.

Aber vielleicht sieht der Typ ja ähnlich aus wie der Vater. Weiß man ja nicht. Vielleicht stimmt es auch, dass es bei ihr so ist. Ja, kann alles sein. Aber bloß weil Du es jetzt 3 mal gesehen hast, so einen Glaubenssatz daraus zu machen, ist natürlich völliger Schwachsinn, wenn man darüber nachdenkt, machen wir aber alle jeden Tag.

Wir sehen etwas 3 mal und machen dann einen allgemeinen Glaubenssatz daraus. Wir haben es statistisch nicht ausgewertet, ob es so ist. Selbst wenn wir es statistisch ausgewertet hätten und es 90 Prozent der Fälle so wäre, wären es immer noch nicht alle, sondern dann wären es, okay, 9/10 und alle sind es nie, weil alle können es gar nicht sein. Ausnahmen gibt es immer. Also einfach, dass Ihr mal seht, wie Glaubenssätze zustande kommen.

Diese Glaubenssätze sind allerdings noch relativ harmlos. Also diese Arten von Glaubenssätzen sind noch relativ harmlos. Schlimmer sind die hier, wenn Du hierbei Glaubenssätze machst, also wenn wirklicher, tatsächlicher Schmerz enthalten ist. Also wenn hier jetzt zum Beispiel sagst, das passiert sehr oft: “Ich will nie wieder lieben, weil ich ertrage den Schmerz nicht.”

Oder hier könnte es sein: “Oh Gott, ich schade immer nur anderen Leuten”, wenn die Mutter zum Beispiel gefahren wäre. “Oh Gott.” So, jetzt hast Du dieses Ding da, aber zusammen mit Schmerz, mit einer gewissen Bewusstlosigkeit, dadurch kriegt das der Glaubenssatz richtig Power, weil er Dir ja unbekannt ist. Du bist ja noch irgendwie so voll in dem Trauma drin und machst selber ein paar Glaubenssätze gepaart mit Schmerz, gepaart mit jeder Menge Emotion.

Ja und jetzt sagst Du: “Ich schade nur”, wie wird das Leben der Person aussehen? Sie wird sich immer mehr einigeln. Sie wird nicht mehr rausgehen. Sie wird Kommunikation abschneiden. Dieser Typ hier, der findet, eine Freundin verliebt sich richtig in die. Es ist total toll und je enger es wird, desto mehr wird er sich dagegen wehren.

Also kann schon unangenehm sein, das ganze Zeugs. Wie gesagt, kann man lösen, man kann es einfach lösen über gewisse Techniken, bei denen man sich dessen bewusst wird, was man damals gemacht hat. In dem Moment, wo es echte Traumata sind, ist es etwas schwieriger, weil diese Traumata, wie soll ich sagen, so viel Schmerz enthalten, dass es gar nicht so einfach ist, da reinzukommen. Gibt es aber Möglichkeiten, es zu lösen. Fragen dazu?

Teilnehmer: Jetzt mal speziell auf das Thema Kinder: Wie kann man das wieder gerade biegen, wenn man bei seinen Kindern wirklich schon mal wortbrüchig geworden ist?

Ich habe ja schon mal gesagt, ich würde empfehlen, Kinder wie gleichwertige Personen zu behandeln mit eingeschränkten Rechten. So stell Dir vor, Du wärst jetzt bei mir wortbrüchig geworden und Du hast es erst nicht gemerkt und irgendwann wird es Dir bewusst. Was würdest Du tun?

Teilnehmer: Im geeigneten Moment ansprechen.

Alex: Genau, und dann würdest Du was machen? Würdest Du sagen: “Du, Alex und mir ist das bewusst geworden, das und das. Das war nicht in Ordnung. Entschuldige bitte.” Genau, so machst Du es mit Deinen Kindern auch. Aber im geeigneten Moment bedeutet das gerade ruhig, der hat es gerade bereit, etwas zu empfangen. Der hat nicht im Kopf irgendwas an Problemen. Muss man ein bisschen lernen, die anderen Leute zu beobachten, so dass man sieht: Ach guck mal, der ist jetzt gerade im Empfangsmodus, zumindest im potenziellen Empfangsmodus. Und dann macht man es genau, wie man es beim Erwachsenen tun würde.

Und stell Dir vor, Du, Du behandelst ein Kind mit dem gleichen Respekt und der gleichen Höflichkeit wie ein Erwachsener, was denkst Du denn, was es dann zurückgibt? Schau mal, wenn Du es die ganze Zeit respektlos behandelst aus seiner Sicht. Aus Deiner Sicht ist es natürlich okay, weil Du bist ja der Erwachsene und er ist der Kleine. “Los, ab ins Bett!” Möchtest du, dass man Dich so behandelt? Wohl weniger.

So, aber das kommt ja irgendwann zurück. Das lernt es. Verstehst Du? “Ich will” kommt dann als Jugendlicher. Also es kommt eigentlich nur zurück.

Teilnehmer: Es geht um einen Glaubenssatz, den ich selber habe. Das lag mir schon seit gestern auf der Zunge. Da ging es um das Thema Hoffnung, was wir auch gestern angeschnitten hatten. In der Vergangenheit war es so, man hat sich vielleicht auf sich selber oder auf jemand anderen verlassen. Und dann prägte sich irgendwann der Glaubenssatz: Hoffnung ist aufgeschobene Enttäuschung.

So, bis jetzt. Mit der Einstellung fahre ich sehr gut, weil ich halt vieles versuche zu kontrollieren oder auch versuche natürlich die Verantwortung nicht immer nur bei anderen zu lassen, um mir mein Glück selber zu holen. Aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass es im Leben nicht immer richtig sein kann, so zu denken, dass Hoffnung immer aufgeschobene Enttäuschung ist. Wie könnte man sowas lösen?

Alex: Also pass auf, das ist ja jetzt etwas kompliziert. Also zunächst einmal würde ich Dir allgemein empfehlen, das Hilfe Booklet wirklich durchzuarbeiten. Also das ist hier auch irgendwo verlinkt. Hier in diesen Booklet, ist auch kostenlos, es wirklich durchzuarbeiten, und zwar inklusive vor allem der Workshops, weil was, was ich jetzt aus Deinen Fragen immer wieder herausgehört habe – und das ist auch normal –, dass Du so einen erhöhten Kontrollfaktor hast. Also so: “Das muss so laufen und das soll so laufen und das soll so laufen und das soll so laufen.”

Und das kommt üblicherweise von gescheiterter Hilfe. Entweder wolltest Du helfen, man ließ Dich nicht und so weiter. Das heißt, da ist irgendwie schon mal da drunter … Also das heißt, Du hast jetzt vielleicht diesen Glaubenssatz, aber davor gab es noch was, deswegen mach unbedingt diese … Kann ich eh nur jedem empfehlen das zu machen, weil es macht Dich so richtig tiefenentspannt auf Kooperation, aufs Leben, auch auf die Doofheit von anderen.

Das andere Ding ist, wenn Du den Glaubenssatz kennst, musst Du ja nur schauen, wo habe ich den gemacht? Also wann war das? Was waren die Umstände und warum habe ich ihn gemacht? Also sprich was ist davor passiert? Und dadurch, dass Du den Ursprung des Glaubens als das erkennst, verschwindet er.

So, jetzt kann es aber sein, dass Du den ja immer noch dauernd machst, weil Du der Meinung bist, er ist richtig. Aus diesem Grund würde ich mir jetzt erst mal die Worte anschauen dahinter. Also Hoffnung. Was ist das denn? Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Hoffnungen und Erwartungen? Weil genau genommen … Also wenn Du jetzt mal Hoffnung anschaust, dann ist Hoffnung eigentlich: “Ja gut, ich tue nichts. Ich weiß auch nicht, wie ich es beeinflussen soll, aber ich bete mal fürs Beste.”

Ich würde einfach Hoffnung durch Verursachung ersetzen. Du sagst ja, Hoffnung ist aufgeschobene Enttäuschung. Ja. Aber Enttäuschung bedeutet ja, dass Du vorher getäuscht warst. Das heißt, schau Dir einfach die Sache so an, wie sie ist. Dann kannst Du ja sagen: “So, worst case passiert das, mid case (also im Mittel Fall) passiert das und best case passiert das. Und für mich ist worst case, mid case, best case okay” und schon bist Du aus der Hoffnung raus und somit aus der Enttäuschung.

Schau, das Problem ist ja immer folgendes: Wenn man gewissen Optionen nicht ins Auge schauen kann. Also ich hatte das auch vor kurzem, dass ich einfach einer gewissen Option in meinem privaten Umfeld nicht ins Auge schauen konnte. Also das darf auf keinen Fall passieren. Und da war eigentlich das Problem: Warum darf es eigentlich nicht passieren?

Verstehst Du, wie ich meine? Das Problem war nicht … Ich war einfach: “Auf keinen Fall!” Okay, und was doch? stirbst Du davon oder was passiert? Und dadurch kriegst Du die Wahlfreiheit wieder zurück. So, also lange Rede, kurzer Sinn: Dieser … Ich weiß noch nicht mal, ob es ein Glaubenssatz ist. Es hört sich mehr an wie so eine alte Bauernregel oder so ein Sprichwort: “Hoffnung ist aufgeschobene Enttäuschung.” Es ist auch nicht ganz falsch. Also ich würde jetzt nicht sagen, dass das ein falscher Glaubenssatz ist.

Ich würde mir wirklich mal genau die Worte anschauen davon und würde sagen … Weil insoweit finde ich ihn sogar in gewisser Weise richtig, weil Hoffnung, das ist ja auch irgendwie: “Ich bete, dass es irgendwie … Ich tue zwar nichts dran, also ich verursache nichts, aber ich hoffe, dass es besser wird.” Und natürlich ist das dann auch aufgeschobene Enttäuschung, weil Du bist ja momentan getäuscht.

So, und Du kannst nicht enttäuscht werden, wenn Du den Sachen ins Auge siehst, wie sie sind. Also wie gesagt, ich weiß noch nicht mal, ob das wirklich ein Glaubenssatz ist. Ich würde aber eher beim Thema Hilfe mal ein bisschen schauen, weil Du hast ja gestern schon ein paar Fragen gestellt. Wir haben uns danach auch unterhalten und man merkt, Du bist so ein bisschen so nah am Kontrollfreak: “So, das muss so sein und das muss so sein und das muss so sein.”

Das Problem ist halt eher: Du hast Deinen Eisberg als Kontrollfreak. Und jetzt stell Dir mal vor, Du hast noch 3 Kontrollfreaks um Dich herum. So, dann käme das zum absoluten Krieg. Sind wir uns einig? weil ja jeder in eine andere Richtung geht. Also wenn Du jetzt aber keine Kontrollfreaks um Dich herum hast, sondern normale Leute, dann bedeutet das, dass Du sie irgendwie ein bisschen zerquetscht.

Also angenommen, Du hättest jetzt einen Klon von Dir da, nur Du willst da lang und der will da lang. So, dann würde es richtig rumsen zwischen euch beiden. Jetzt hast Du aber jemanden, der nicht so ein Kontrollfreak ist. Der will auch da lang und dann überwältigt Du ihn halt in gewisser Weise. Du willst, dass es so läuft und er wird nicht gefragt. Und dann passiert Dir das Gleiche hier wie mit dem Kind, dass dann irgendwann die Reaktion kommt. Und ich weiß nicht, ob Du das langfristig möchtest.

Der nächste Punkt ist eine gute Definition oder die beste, die ich von Kontrolle – und ich meine damit jetzt nicht Überwachung, sondern eher wie man ein Auto kontrolliert – kenne, ist: vorhersagbare Veränderung. Wenn Du zu sehr über kontrollierst, verlierst Du in dem Moment die Kontrolle, so merkwürdig es erscheinen mag.

Ich mache mal ein Beispiel: Wer von Euch ist schon mal sehr schnell gefahren und hat dann irgendwann so … Oder so am Anfang des Schnellfahrens verkrampfst Du so ein bisschen am Lenkrad, das ist über Kontrolle. Irgendwann wirst Du wieder lockerer und dann merkst Du eigentlich, dass der Kontrollfaktor jetzt viel höher ist als da, wo Du verkrampft warst. Erstens.

Zweitens, was Du wissen musst für die, die schnell fahren: Du kannst nicht so lenken, sondern Du musst aus der Schulter lenken. Also Du darfst nicht so lenken, sondern Du musst eigentlich das Lenkrad hier gegendrücken [gegen die Handfläche]. Also drückst aus der Schulter und Du bewegst das Lenkrad so. Warum? Du hast hier Muskelfibrillen drin, die, wenn Du sie so hältst und schnell fährst, vorgespannt werden.

Und angenommen, da ist jetzt ein Stein, über den Du mit dem linken Reifen drüber fährst, dann wird Dein Lenkrad leicht nach rechts gezogen und weil Du aber angespannt bist, wird es diesen Gegenreflex geben und dann, zack, landest Du in der Leitplanke. Und wenn Du dabei aus der Schulter drückst, hast Du diesen Reflex nicht. Also das heißt, Du würdest das Lenkrad … Also Du kannst das Lenkrad hier praktisch mit dem Ballen, kannst natürlich nicht so zurücklehnen, sondern Du brauchst so eine Stellung zum Lenkrad, aber das ist sehr gefährlich, wenn Du falsch lenkst.

Du musst nur über irgendeinen Stein kommen und puff bist Du weg, weil diese Gegenreaktion kommt von den Muskeln. Also verstehst Du? Stell Dir vor, Du spannst jetzt hier an, ja? Und dann haue ich hier gegen, dann überkompensiert die Hand. Und das ist das, was Dir beim Autofahren passiert und was keine gute Idee ist.

Auf diesem Blog veröffentlichen wir regelmäßig Artikel zu den heißesten Themen aus Immobilien, Steuern, Unternehmertum und coolen Lifehacks.

Ganz ohne Fachchinesisch – Klartext, gut gelaunt, auf den Punkt. Mit unserem wöchentlichen Report verpasst Du keinen unserer Inhalte und bleibst stets auf dem Laufenden.

Kostenlos: Verpasse keine wichtigen Neuigkeiten!

Der Fischer’s Weekly Report. Bleib auf dem Laufenden und sei informiert über lokale Events, Community-Treffen, kostenlose Webinare, News, neue Blog-Artikel, Videos, Podcasts usw.

Du kannst diesen wöchentlichen Report jederzeit wieder abbestellen. Wir verwenden Deine Mailadresse ausschließlich zu oben genannten Zwecken und geben sie niemals an Dritte weiter. Mehr Details findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Beispiele für Wahrnehmungsfilter – Glaubenssätze

Wird geladen…

Feedback senden

Du hast Anmerkungen oder zusätzliche Hinweise zu diesem Artikel? Oder Du hast Fehler entdeckt?

Deine Kontaktdaten

Dein Feedback zum Artikel