Wahrnehmungsfilter beeinflussen, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen und wie wir uns verhalten. Schauen wir uns nun einzelne Wahrnehmungsfilter im Detail und an Beispielen an.
Falsche Daten:
An sich sind Daten Informationen, die man nachweisen oder beobachten kann. Sind Informationen stattdessen nicht korrekt (sei es für die Situation oder generell), und werden dennoch ungeprüft übernommen, so hat man es dann mit falschen Daten zu tun.
Beispiel: Früher hatten Seefahrer Angst, bei weiten Fahrten von der Erde zu fallen, da sie das falsche Datum hatten “Die Erde ist eine Scheibe”.
Weitere Beispiele für Wahrnehmungsfilter aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft findest Du in anderen Blogartikeln.
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Dieser Blogbeitrag ist ein kleiner Auszug aus dem Booklet “Der königliche Eisberg”
So, falsche Daten. Das heißt, eine Person hat einfach falsche Informationen, mit denen sie kalkuliert. Sie hat zum Beispiel das falsche Datum: “Ich weiß schon alles”, weil der Professor gesagt hat: “So, du weißt jetzt alles, du bist perfekt vorbereitet, lass dir nichts sagen, du bist super, Bleib, wie du bist.” Dann sagt der: “Schau mal, per ganz neuer Forschung …” Und die so: “Ja, ja, ich weiß schon alles”, ganz schlimm.
Teilweise bei Uni Leuten, die halten sich für die Schlausten und das Gegenteil ist der Fall. Sie haben wahnsinnig viel theoretisches Wissen, aber theoretisches Wissen hat ja den Zweck, es in der Praxis anzuwenden. Und davon wissen sie eigentlich so gut wie gar nichts.
Oder das hier, er flirtet mit ihr oder was auch immer, sie denkt sich: “Männer wollen doch nur alle das eine.” Kann sein, kann nicht sein. Auch da musst Du einfach aufpassen. Das ist nicht wirklich so. Übrigens, auch wenn Damen interviewst, die Prostitution machen oder Escort oder sonst irgendwas oder Chemgirls, wirst Du feststellen, dass 80 Prozent der Männer gar nicht so scharf auf Sex sind, sondern eigentlich auf Intimität, dass man ihnen zuhört, dass man sie wichtig nimmt, dass man sich wirklich für sie interessiert.
Kann es wirklich mal … Frag mal welche. Denen fehlt Intimität, nicht unbedingt Sex, ist also nicht ganz korrekt. Nur wenn sie die Intimität nicht kriegen, dann reduzieren sie halt alles auf Sex runter.
Oder der hier: “Halt, halt! Da vorne ist das Ende der Welt. Wir wollen doch nicht runterfallen. Die Erde ist eine Scheibe.” Also davor hatten die Seefahrer früher tierisch Angst. Deswegen sind auch viele an Klippen zerschellt, weil es immer so nah am Ufer geblieben sind, weil sie Angst hatten im Sturm oder sonst irgendwas, fallen sie dann ins große Nichts. So, ist also wirklich ein falsches Datum. Die Erde ist eine Scheibe, wissen wir inzwischen. Gut, es gibt welche, die glauben, das immer noch.
Stell Dir vor, Du hast mit Leuten zu tun, die falsche Daten haben. Wenn Du jetzt gegen die falschen Daten redest, dann bringt das nichts. Warum? Jetzt wird es interessant. Ich stelle jetzt mal eine These auf und sage: Der menschliche Verstand ist der perfekte Supercomputer. Nicht zum Speichern, aber zum Auswerten.
So, und das weiß eigentlich jeder. Jeder weiß, dass seine Schlussfolgerung richtig ist und es stimmt auch seine Schlussfolgerung ist richtig. Nur die Daten, mit denen er rechnet, sind nicht unbedingt richtig.
So, und kritisierst Du jetzt seine Schlussfolgerung, würde er sich immer versperren. Jetzt hör mir bitte genau zu. Das ist so ein kleiner, feiner Unterschied beim Handhaben von Leuten. Kritisierst Du seine Schlussfolgerungen, wird er sich immer wehren. Fragst Du dagegen nach dem Rechenweg, also: Aufgrund welcher Daten bist Du denn zu dieser Schlussfolgerung gekommen? Und er legt Dir dann seinen Rechenweg offen oder weiß es noch gar nicht und muss erst mal suchen, woher das eigentlich kommt, und Du sagst dann: “Schau mal, diese Information … Bist du sicher, dass du jetzt mit 3 Männern zu tun hattest, dass die alle nur das eine wollen? Bist du sicher, dass das 100 Prozent bei allen immer richtig ist?” “Na ja, wahrscheinlich nicht.”
So, wie wär’s denn, richtig formuliert? “Okay, bei diesen 3 Männern war es so, okay. Vielleicht habe ich mich auch in einer gewissen Weise verhalten, so dass sie nur das eine wollten.” Das ist jetzt kein Victim-Blaming oder sonst irgendwas, sondern es sind ursächliche Gesichtspunkte. Verstehst Du? Wenn ich jetzt immer nur immer nur Frauen anziehe, die nur Geld wollen, dann muss ich mir irgendwie die Frage stellen: Sehe ich aus wie ein Geldautomat oder demonstriere ich das nach außen?
Und übrigens die Männer, die sich darüber beschweren, ich kann sie jetzt mal nur aus Männersicht sagen, die sind ja auch wandelnde Litfaßsäulen, wandelnde Werbeplakate in Bezug: “Schau wie reich ich bin, schau, was ich für ein toller Typ bin.”
Ja natürlich, wenn Du so da raus gehst, dann schreckst Du die einen ab, die sagen: “Ich interessiere mich für den Kerl … Der sieht ja aus, wie wenn er von Louis Vuitton behangen wäre.” Überall Markenklamotten mit so großen Logos und so weiter und so weiter. Die interessierte Frau sagt: “Du lieber Gott, was für ein was für ein Angeber. Und die anderen sagen “Oh Gott, was für ein guter Versorger, Der kann sich ja richtig teure Klamotten leisten, weil es für mich auch noch eine Gucci Bag drin.” So, aber dann hat er es ja selber verursacht. Versteht Ihr, wie ich meine?
Wenn Du jetzt aber … und jetzt kommen wir darauf zurück, jemand sagt: “Männer wollen immer nur das eine”, dann würde ich jetzt sagen: “Ah, interessant”, ich würde das nicht abwerten, ich würde nicht dagegen gehen. Ich würde einfach sagen: “Du scheinst ein paar Erfahrungen gemacht zu haben, nur dass ich es verstehe – das lernen wir später dann auch noch –, wie ist denn diese Meinung zustande gekommen? Also was sind denn die Dinge, die dir passiert sind?” Die Fakten dahinter, wenn Du so möchtest.
Dann wird sie anfangen zu erzählen. Und dann würde ich dann ein bisschen nachfragen und mein Nachfragen hätte 2 Zwecke. Zweck Nummer 1, dass ich es verstehe. Zweck Nummer 2, aber auch, dass sie ihre blinden Flecken erkennt. Also als Beispiel wenn Du jetzt dann feststellst: “Mensch, diese 3 Männer, die kamen alle über Tinder zustande.” Ja, Tinder ist halt auch eine Plattform für One Night Stands, größtenteils.
Oder es ist immer in einem bestimmten Club, würde ich sagen: “Mensch, dann geh doch vielleicht einfach mal woanders hin. Scheinbar scheint da ja erhöht diese Zielgruppe zu sein. Wie sahst du denn damals aus? Wie verhältst du dich denn? Hast du vielleicht den Eindruck erweckt, dass du einfach sexuell sehr freizügig bist?” und so weiter und so weiter. Und das ist kein Victim blaming, das ist Victim empowerment, weil die Leute – per meiner Erfahrung – machen sich zum Opfer, obwohl sie es verursachen.
Und wenn Du jetzt aber dem anderen die Schuld gibt, kannst Du nichts dran ändern. Dann bist Du ja der Depp. Und wenn Du aber schaust: Was mach ich denn? Ich wurde zum Beispiel früher immer als arrogant bezeichnet. Das hat mich 3 Jahre gekostet, herauszukriegen, was die Punkte sind, warum Leute denken, dass ich arrogant wäre. Ich bin es sicherlich nicht jeder, der mich näher kennt, weiß, dass ich immer gerne helfe, dass ich mich gerne mit Leuten spreche. Ich hab halt ein bisschen wenig Zeit. Aber trotzdem ich bin nicht herablassend, zu niemandem.
Warum auch? Ich weiß ja auch, wo ich herkomme. Ich war ja auch mal, wie soll ich sagen, arm und doof. Irgendwann. So, selbst wenn da jetzt ein armer Doofer kommt, warum soll ich herablassend sein zudem? Fer ist ja einfach nur so wie ich früher. die meisten Arroganten, die halten sich ja für das Besseres.
Genau genommen ist Arroganz eigentlich ein Schutzmechanismus. Das heißt, wenn Du jemanden arrogant siehst, dann behandelt der Dich zwar von oben herab, ja, aber es ist nur ein Schutzmechanismus, weil er eben niemanden an sich herankommen lassen möchte. So lange Rede kurzer Sinn: Wenn Du fragst: “Okay jetzt nur, dass ich es verstehe. Wie kommst du denn darauf, dass du schon alles weißt? Oder aufgrund welcher Geschehnisse ist denn die Idee entstanden, Männer wollen nur das eine?”, dann würdest Du irgendwann feststellen: Irgendwann wird offensichtlich, wo das herkommt.
Und jetzt kommt der riesige Unterschied. Wenn Du die Informationen dann richtig stellst, wehrt sich kein Schwein dagegen. Leute haben 0 Problem damit, die Information anhand der berechnet wurde, zu korrigieren. Sie haben aber sehr wohl ein Problem damit, wenn Du ihre Schlussfolgerung korrigierst.
Habt Ihr das verstanden? Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Also jemand sagt: “Männer wollen doch alle nur das eine” dann sage ich: “Stimmt nicht.” Dann wird die Frau darum kämpfen bis aufs Blut. Wenn ich sage: “Interessant. Erklär mir doch mal, wie dieses Ding zustande kam.” Und sie sagt dann: “Ja, bei Max war es so, bei Moritz war es so und bei Fritz war es so”, dann sage ich: “Interessant. Lass uns doch mal, lass uns doch mal schauen: Wo hast Du die eigentlich kennengelernt? Und wie war denn das damals genau?”
Und schon allein, wenn Du genau nachfragst, wird sie schon irgendwie allein durch das genaue Inspizieren wirst Du schon irgendwie merken, naja, ist ja immer der gleiche Männertyp. “Vielleicht stehe ich ja auf die chauvinistischen Großmäuler.” So, wer hat es dann verursacht?
Also auch wenn ich das immer höre: “Meine Partnerin war Narzisst.” Dann sage ich: “Gut, wer hat sie ausgesucht? Dann ist dein Castingprozess schon mal nicht gut.” Also Dein Auswahlprozess ist scheinbar nicht gut, verbesser den und Du hast das Problem nicht mehr, wenn es überhaupt stimmt.
Verstehst Du, was ich meine? Also nochmal zusammengefasst: Es geht hier darum, die Leute verteidigen vehement ihre Schlussfolgerungen oder ihre Meinungen. Wenn Du aber sagst: “Wie genau kam denn die Meinung zustande?” Und dann sagst Du: “Schau, mal, aber diese Information, auf der du operierst, die ist ja faktisch nicht so, weil … Hier, guck mal eine große Studie. Männer sehen sich eigentlich nach Intimität und so weiter, oder 80 Prozent, 20 Prozent wollen nur Sex. Also es gibt ja auch noch andere Männer. Aber jetzt ist ja die Frage, warum hast Du denn jetzt so viele von den 20 Prozent abgekriegt?”
Und auf einmal ist die Person kooperativ, weil Du nicht ihre Schlussfolgerungen in Frage stellst, sondern nur die Informationen, auf denen die Person operiert. Auch Deine Handlungen sind Schlussfolgerungen. Also wenn Du jetzt über kontrollierst oder sonst irgendwas und ich schieße da dagegen, wirst Du es verteidigen.
Wenn ich aber sage: “Du, nur, dass ich es verstehe. Ich habe manchmal die Idee, du versuchst Dinge zu verhindern, die noch gar nicht da sind. Welche Erfahrungen hast du denn da gemacht?” Dann wirst Du mir die ganz offen erzählen. Und dann würde ich sagen: “Na gut, aber jetzt einmalige Erfahrungen, die aus dem und dem und dem bestanden jetzt die ganze Zeit in der Gegenwart mit zu berücksichtigen, bist Du sicher, dass das so 100 Prozent perfekt ist?”
Dann hörst Du wahrscheinlich: “Ja, stimmt, so ganz schlau ist es nicht.” Du kannst Leuten sagen: “Guck mal, diese Daten, Bist Du sicher?” Du könntest sogar sagen: “Das hier stimmt nicht.” Das wäre unelegant, aber das würden sie noch vortragen. “Das hier stimmt nicht.” Ich lasse den Leuten immer Wahlfreiheit. Ich biete das an. “Schau mal, könnte das wahrer sein als das andere?” Aber er muss nach der Wahl greifen. Ich kann sie ihm nicht aufzwingen.
So, jetzt gehe ich her und sage: “Schau mal” und dann wechsle ich einfach nur die Daten aus bei ihm und sage: “So, jetzt schlussfolgere nochmal neu.” Wenn ich jetzt sage, die Leute hassen es, wenn Du ihre Schlussfolgerungen kritisierst und sie lassen sich sehr leicht handhaben, wenn Du nach ihren Daten fragst, dann ist das natürlich in 80 Prozent der Fälle richtig. Genau genommen sogar in 100 Prozent der Fälle, aber in 80 Prozent erscheint es nur richtig, weil Du hast natürlich auch noch andere Faktoren.
Wenn der da jetzt irgendwas drin hat an Daten, was ihm sau unangenehm ist, weil es den gesellschaftlichen Regeln widerspricht … Er hat diese Information aus dem Freudenhaus, dann möchte er es Dir natürlich nicht sagen. Das musst Du natürlich mit berücksichtigen.
Aber immer, wenn Leute zu machen oder emotional voll zu schwafeln und total überfordern … Übrigens: Leute, die nicht die Wahrheit sagen, erzählen auch viel mehr als sie normalerweise tun würden. Also jemand, der nicht die Wahrheit sagt, der jemand war noch flirtend mit einer Kollegin noch beim Cocktail Trinken, dann fragt die Frau: “Hey, wo warst du heute?”, dann würde der viel mehr Details …
Also normalerweise sagst Du: “Ich musste Überstunden machen” Punkt. In dem Fall würde er sagen: “Ja, weißt du, ich musste Überstunden machen, weil da war jetzt einer krank …” Das heißt, er würde viel mehr erzählen, meistens. Wenn es einer geübter Lügner ist, weiß er, dass er es nicht machen soll.
Also nochmal: Leute wehren sich dagegen, wenn Du ihre Schlussfolgerung oder ihr Verhalten kritisierst. Warum? Weil es die beste Lösung ist, die ihr Verstand ausgespuckt hat und sie wissen, ihr Verstand spuckt gute Lösungen aus. Was sie nicht wissen oder ihnen nicht bewusst ist, ist, dass die Lösung des Verstand natürlich nur so gut sind wie die Daten, die drinnen sind. Und genau genommen ist nicht der Verstand das Problem, sondern die eigene Beobachtung.
In Kurzform: Der Unterschied zwischen einem Genie und einem Idioten ist nicht der Verstand, das denken alle. Sondern es ist: Der Idiot akzeptiert jeden Scheiß, der ihm die Presse, das Fernsehen, irgendein Betrüger erzählt, er akzeptiert jeden unlogischen Scheiß und lässt es in seine Datenbank. Und mit diesem Schweiß fängt er an, zu rechnen.
Und das Genie selektiert die Informationen brutal und sagt: “Nee, unbrauchbar, nee, absolute Aussage, muss falsch sein.” Das heißt, das Genie hält einfach seine Datenbank sauber, während der Idiot jeden Scheiß, jede fremde Agenda, jeden Mist rein lässt. Es ist nicht der Verstand, es sind die Daten.
Jetzt schaut der eine oder andere etwas verwirrt, kein Problem. Im nächsten Kapitel gehen wir genau darauf noch etwas deutlicher ein, dann wird es Dir auch klarer. Du musst mir auch nicht glauben, wenn Du es mal weißt, und darauf achten, worauf Du achten musst, wirst Du feststellen, es ist offensichtlich.