GRUPPEN VERSTEHEN. 

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Gruppen haben eine Vielzahl eigener Gesetzmäßigkeiten, Prinzipien und Dynamiken, die Du besser kennen solltest.

Ein Prinzip ist z. B. das “Überexponentielle Wachstum von Abstimmungslinien”:

“Je mehr Personen unorganisiert in etwas involviert sind, desto mehr werden sie mit sich selbst (Abstimmung / Koordination) beschäftigt sein und den Anführer in den Wahnsinn treiben.”

Charismatische Führer verstehen all diese Gesetze, Prinzipien und Dynamiken.

Schließlich muss man als solcher zunächst sich selbst, dann andere und schließlich Gruppen verstehen. (Dabei hilft Dir z. B. das Booklet “Der königliche Eisberg”.)

Kenne und lerne die Gesetze, Prinzipien und Dynamiken von Gruppen, sonst wirst Du teuer mit Deiner Zeit, Deinem Geld und Deiner Gesundheit bezahlen.


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So. Gruppen verstehen. 

Gruppen haben eine Vielzahl eigener Gesetzmäßigkeiten, Prinzipien und Dynamiken, die Du besser kennen solltest. 

Was sind Dynamiken? Kräfte. Gerichtete Kräfte. Dynamiken. “Dyn”– “Kraft”

Ein Prinzip ist zum Beispiel das “überexponentielle Wachstum von Abstimmungslinien”. Also, lineares Wachstum wäre so, überexponentiell wäre so [Alex zeigt mit der Hand erst einen gleichmäßigen, allmählichen Anstieg, dann einen immer steiler hinaufgehenden Anstieg]. Es ist noch stärker als exponentiell. Und das lautet: 

“Je mehr Personen unorganisiert in etwas involviert sind, desto mehr werden sie mit sich selbst (Abstimmung / Koordination) beschäftigt sein und den Anführer in den Wahnsinn treiben.”

 Charismatische Führer verstehen all diese Gesetze, Prinzipien und Dynamiken. Das ist jetzt nur eins davon. Wir werden auch noch ein paar hier drin machen. Allerdings kann man da natürlich ganze Bücher und Coachings draus machen. 

Schließlich muss man als solcher zunächst sich selbst, dann andere und schließlich Gruppen verstehen. 

Ich habe ja vorhin gesagt: “Du kannst nichts führen, was Du nicht verstanden hast.”

Ein Anführer führt eine Gruppe. Eine Gruppe besteht aus Menschen. Das heißt, Du musst Gruppen verstehen und davor musst Du Menschen verstehen. Wisst Ihr, was noch vor Menschen verstehen kommt? Sich selber verstehen. Weißt Du, es wird nämlich sehr viel leichter, Leute zu verstehen, wenn man sich selber versteht. 

Dann nimmt man den anderen auch nicht mehr so viel übel. Also, seitdem ich jahrelang in mich gegangen bin und versucht habe zu verstehen, warum ich bin, wie ich bin, und warum ich reagiere, wie ich reagiere, und meine Glaubenssätze auf Links gedreht habe, verschiedene Verfahren dafür angewendet habe und so weiter, und so weiter, und so weiter.

Früher war ich sehr kurz mit der Zündschnur, sehr kurz. Heute bin ich fast nicht mehr aus der Ruhe zu bringen. Warum? Weil ich mich selber viel besser verstehe und deswegen auch die anderen verstehe, sage: “Ah, die haben das noch, was ich bei mir schon beseitigt habe. Warum soll ich dem böse sein dafür, dass er eigentlich ist wie ich früher?”

So, jetzt schauen wir uns das mal kurz an: Was ist denn das hier? Überexponentielles Wachstum der Kommunikationslinien. Person eins zu Person zwei – Du bist eine One-Man-Show. Du bist alleine – egal, was Du machst. Wie viele Abstimmungslinien hast Du? Die Antwort lautet: keine. Geht alles sehr schnell. Die Buchhaltung weiß immer gleich, was die Lagerhaltung macht. Der Terminkalender-Verwalter weiß immer gleich hier … Alles ist perfekt koordiniert.

Das nimmt man aber als normal an. So, sobald du aber dann als Gruppe wächst und zu zweit bist, hast du eine Abstammungslinie. Das ist noch recht easy. Meistens ein Chef und eine Assistenz. 

Dann hast du auf einmal drei Personen, dann hast du drei Abstammungslinien; vier Personen, sechs; fünf Personen, zehn; sechs Personen, 15; sieben Personen, 21; acht Personen, 28; usw. Bei 14 Personen bist Du bei 91 Linien.

Autsch! So, wisst Ihr, wo der Punkt ist, wo man keine Kunden mehr braucht? Ungefähr bei zehn. Sobald zehn Leute nicht organisiert sind, sondern einfach irgendwie versuchen, sich abzustimmen, und nicht diesen Dynamiken entgegengewirkt wird, diesem Chaos aufgrund der überproportionalen Kommunikationslinien – ab zehn Leuten ist die Gruppe nur noch mit sich selber beschäftigt und merkt gar nicht, wenn kein Kunde mehr da ist. Das merken die gar nicht. 

Das Gleiche siehst Du auch mit Ministerien, mit Behörden. Die werden immer mehr und verwalten sich eigentlich selber. Ich weiß nicht, ob es Euch bewusst ist: Ein Elitegymnasium, privat finanziert, also etwas, das privat hingestellt wird, ein Elitegymnasium mit den besten Lehrer hatte halb so viel Kosten wie ein durchschnittliches Gymnasium, das staatlich war. Warum? Naja, dahinter ist ja noch das Schulamt und die Schulbehörde und das Kultusministerium auf Staatsebene und das dann noch auf Zentralebene. Und dann gibt es noch hier einen und da einen und trallala. Und so vergrößert sich der Ballon immer weiter. 

Und willst Du in einem Land irgendwas getan bekommen oder in einer Gruppe oder in einer Firma oder in Deinem Verein oder in Deiner Kinderspielgruppe oder in Deiner Familie, dann musst Du dieses Prinzip der überproportionalen Kommunikationslinien in den Griff kriegen. 

Aber das ist nur eins der Prinzipien von Gruppen verstehen. Gruppen sind kompliziert. Sie neigen dazu, wie ein Pendel-Swing zu sein. Sie sind fürchterlich heilig. Dann explodieren sie auf einmal, dann geht die Hexenjagd los, dann gibt es Missverständnisse, dann gibt es Leute, die die Gruppe anzünden können usw. Das hat verschiedene Dynamiken. Das würde jetzt hier an der Stelle zu weit führen. 

Zunächst mal solltest Du versuchen, Dich selber zu verstehen. Dann solltest Du versuchen, Menschen zu verstehen. Menschen und Dich selbst verstehen solltest Du eigentlich gleichzeitig machen, weil, indem Du auf andere siehst, Du auch siehst, was bei Dir richtig oder falsch ist. Und dann, wenn Du Dich und Menschen verstanden hast, dann solltest Du Gruppen verstehen, und Gruppen haben einfach einzelne Dynamiken. 

Du kannst Einzelpersonen nicht mit Gruppen verwechseln. Eine Gruppe formt sich zu einem eigenen Individuum. Die Leute verlieren irgendwie, also, sobald eine Masse entsteht – Edward Bernays [Gustave Le Bon] nennt das so. In dem Buch “Psychologie der Massen” sagt er: “Okay, sobald sich Individuen zu einer Masse”, nicht zu einer Gruppe – eine Gruppe ist angeführt von einem Führer –, sondern “sobald die sich zu einer Masse verbinden, verlieren sie ein bisschen die Ethik, die Moral und den Individualismus und nehmen ganz andere Züge an, als die Einzelpersonen an sich haben.” Ist ein anderes Thema. Einfach nur das muss man wissen: Gruppen verstehen ist ein einzelnes Thema. 

Deswegen kenne und lerne die Gesetze, Prinzipien und Dynamiken von Gruppen, sonst wirst Du teuer mit Deiner Zeit, Deinem Geld und Deiner Gesundheit bezahlen – vor allem dann, wenn Du es nicht als Hobby machst, sondern dann, wenn Du Dein Geld verdienst als Führungskraft, als Selbstständiger, als Unternehmer. Wirklich, Du musst Gruppen verstehen und Du musst wissen, wie sie ablaufen. 

Du musst wissen: Was sind die erfolgreichen Aktionen, die blauen Knöpfe? Also, was funktioniert bei Gruppen? Was musst Du unbedingt vermeiden? Was sind die roten Knöpfe? Was darf auf keinen Fall passieren? Das musst Du wirklich wissen, weil Du sonst eine Atombombe zündest, ohne es zu merken. 

Einer von unserem Steuer-Coaching, der hat mir erzählt, er wollte eine betriebliche Altersversorgung für seine 80 Mitarbeiter einführen. Und zwar, die er bezahlt. Sie müssen nichts bezahlen. Warum? Weil es ihm steuerliche Vorteile bringt.

Und dafür hat er eine Mail verschickt mit “Betriebsversammlung” und eine Betriebsversammlung einberufen. Das war der Fehler, weil irgendeiner da drin, der leider viel zu sagen hatte, auf den viele gehört haben – jede Gruppe hat immer Meinungsführer. Also, Gruppen bestehen nicht nur aus Individuen. Die haben Meinungsführer-Strukturen. Er hat halt die Meinungsführer nicht auf seine Seite gezogen vorher. Einer von denen hatte dann gesagt: “Oh Gott, Betriebsversammlung ist gleich: immer entlassen. Entlassungen, Arbeitsplatzverlust.” 

Der hat sechs Wochen gebraucht – der wollte seinen Leuten was schenken, wollte keinen entlassen –, und hat sechs Wochen gebraucht, bis sein Laden nicht mehr in Flammen stand. Er kam dann hin und hat gesagt: “Nein, das habt ihr falsch verstanden. Es geht um betriebliche Altersversorgung.” Was haben die dann gesagt? “Ach, das sagt er jetzt nur. Der wollte uns eigentlich ursprünglich entlassen, jetzt, als er gesehen hat, wir lassen uns das nicht gefallen, macht er jetzt auf einmal das.” 

Er hat gesagt, es war ein Affenstall. Braucht Ihr nur mal manche Gruppen zu beobachten, je nachdem, wie geistig gesund deren Anführer sind, dann seht Ihr auch, wie irrsinnig Gruppen werden können. Also deswegen wirklich: Als Unternehmer, Selbstständiger oder Freiberufler musst Du das können, sonst bezahlst Du es mit Deiner Zeit, Deinem Geld und Deiner Gesundheit.

Teilnehmer: Kennst du das Borg-Kollektiv aus Star Trek? 

Alex: Ähmm.

Teilnehmer: Dort sind ja alle miteinander vernetzt und sprechen vermeintlich, man weiß es nicht genau, mit einer Stimme. Wär das nicht irgendwie total cool? 

Alex: Das ist ja auch, genau genommen, die Idee des Kommunismus. Das Problem ist aber, wir sind halt keine Borg. Jeder von uns ist ja ein Individuum. Siehst Du ja: Jeder verhält sich anders, jeder sieht die Welt anders und so weiter, und so weiter. Aus Sicht von manchen Führern – nicht unbedingt charismatischen –, aus Sicht von manchen Eliten wäre das der Traum, die Leute so gleichzuschalten, dass sie ein Borg-Kollektiv hätten. 

Leider ist dafür Homo sapiens und der Mensch nicht gemacht. Du musst ihn als Individuum führen und musst wissen, wie das geht. Und jeder Versuch – und das finde ich schlimm: Du musst den Leuten die Wahl lassen, ihre Führer selber zu wählen. Das ist ja das Traurige heutzutage. Ja? Aber grundlegend darfst Du nie einen Führer aufzwingen, und das ist aber das, was manche Eliten versuchen, die sagen: ”Die da unten sind blöd. Wir wissen mehr, was richtig ist.” Damit haben sie teilweise auch gar nicht so unrecht, dass die da unten blöd sind. 

Aber was nicht geht: Du musst den Leuten immer die Freiheit lassen, sich ihre Führer selbst auszusuchen. Warum? Weil sonst keine Verantwortung mehr stattfindet, weil, wenn von oben alles vorgegeben wird, wird zwar unten aus Angst vor Strafe es ausgeführt, aber im Detail interessiert es keine Sau und dann bricht die ganze Scheiße irgendwann zusammen. 

Also, cool wäre es schon – so, ich sag mal so, für den Selbstverteidigungsmodus wäre es gut. Aber dann müsste man eigentlich so einen Knopf haben, wo man einfach auf den Borg-Modus umschaltet, um kurz Tabula rasa zu machen. Aber möchtest Du wirklich dauerhaft im Borg-Modus sein? 

Du musst ja wissen, Du wärst ja dann der Durchschnitt der Leute, die hier in Deutschland existieren. Das heißt, Du hättest permanent Existenzangst, Du wärst permanent obrigkeitshörig, Du würdest alles glauben, was in der Zeitung steht, Du würdest Leuten glauben, die sagen: “Komm, wir sind eure Freunde!” und hinter ihnen liegen schon die Leichen. Würdest Du alles glauben?

Ich weiß nicht. Ich hätte da keinen Bock drauf, oder? Also, Borg-Modus: Kurz, Ja. Dauerhaft, bah.

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