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Beispiele für Wahrnehmungsfilter – Unterschiedliche Gesichtspunkte: Adler, Giraffe, Ameise

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Wahrnehmungsfilter beeinflussen, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen und wie wir uns verhalten. Schauen wir uns nun einzelne Wahrnehmungsfilter im Detail und an Beispielen an.

Unterschiedliche Gesichtspunkte: Adler, Giraffe, Ameise:

Ein und dieselbe Sache sieht völlig unterschiedlich aus, je nachdem, ob man sie aus dem Gesichtspunkt einer Ameise, einer Giraffe oder eines Adlers betrachtet. Wir benutzen die Metapher Adler, Giraffe und Ameise, um zu zeigen, dass man auf einen Organismus, eine Sache, ein Projekt etc. aus verschiedenen Blickwinkeln schauen muss, um richtige Entscheidungen treffen zu können. 
Beispiel: Der Adler sieht eine Firma (den Organismus) von oben und hat den kompletten Überblick über das große Ganze. Eine Giraffe schaut aus einer tieferen Perspektive – ähnlich einem Manager – in den jeweiligen Bereich. Eine Ameise sieht alle Details und Feinheiten, wie z. B. ein spezialisierter Mitarbeiter.

Weitere Beispiele für Wahrnehmungsfilter aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft findest Du in anderen Blogartikeln.


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Dieser Blogbeitrag ist ein kleiner Auszug aus dem Booklet “Der königliche Eisberg”

Nächster Punkt: Unterschiedliche Gesichtspunkte: Adlerperspektive, Giraffenperspektive, Ameise. So haben wir hier mal so aufgezeichnet. Also das wäre zum Beispiel die Ameisenperspektive. Hier sieht man, der ist sehr gut über alle Details informiert. “Dieser Drucker ist völlig unbrauchbar, er behindert jeden beim Arbeiten”, er weiß das.

Der Adler, das wäre dann der Chef. Also das wäre der Spezialist, das wäre der Chef. Alle in der gleichen Firma. Er hätte mehr die Adlerperspektive. Der schaut sich an: Gesamtmarkt, Strategien, wirtschaftliche Lage, Mitbewerber und so weiter.

Und die Giraffe, das wäre dann Analogie dazu, der Abteilungsleiter: “3 Mitarbeiter sind krank, die Produkte müssen trotzdem raus.” Und hier der aus der Ameisensicht sagt: “Oh Gott, das wird ganz schön anstrengend.” Vor allem auch, wenn die Drucker und so weiter nicht funktionieren.

Das Problem ist aber, der hat wenig Realität zu dieser Perspektive. Der hat etwas mehr Realität zu dieser Perspektive und umgekehrt. Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn man gute Entscheidungen treffen möchte, braucht man eigentlich immer alle 3 Perspektiven, weil nur alle 3 Perspektiven das ganze Bild geben.

Du könntest auch anders denken im herrauszoomen, Du schaust vom Detail, zoomst Du raus auf die Mittelebene und auf die große Ebene. grundlegend, wenn Du aber was Neues erschaffen willst, solltest Du es eher andersrum machen. Du solltest eher vom Prinzip ins Detail gehen. Wenn Du etwas analysieren willst, solltest Du vom Detail ins Prinzip gehen. Verstehst Du, wie Ich meine? Weil die Details machen oft die Schwierigkeiten.

Lange Rede, kurzer Sinn: Du brauchst alle 3 Perspektiven. So, die Gefahr ist, dass jeder nur aus seiner Perspektive schaut und aus seiner Perspektive gefangen ist. So, und dann führt es oft zu Streitereien zwischen Mitarbeitern und Chefs oder Mitarbeitern und Management. Warum? Weil jeder zu sehr in seiner Perspektive gefangen ist und den anderen praktisch nicht mehr versteht und was dort her muss?

Es muss einfach gegenseitig für die Perspektiven geworben werden. Schau mal, ein Mitarbeiter, der bei Euch einfach zum Büro reinplatzt, der weiß ja nicht, dass der schon Nummer 21 heute ist und dass Du versuchst, Dich zu konzentrieren und der weiß es einfach nicht.

So, jetzt könntest Du es auch anders machen und sagen: “Pass auf, 2 Mitarbeiter, die setzen wir jetzt mal bei mir ins Büro mit rein. Und jetzt beobachtet ihr heute mal am Vormittag, was alles so abgeht und stellt euch vor, ihr wärt ich. Wie würdet ihr euch fühlen?” Versteht Ihr, wie ich meine? Du arbeitest immer sehr gut mit Perspektivwechsel. Also Du lässt Leute durch Deine Brille mal aktiv durchschauen.

Umgekehrt, das kennt Ihr ja auch, Undercover Boss. Das gibt es ja im Fernsehen eine Serie, wo so ein Boss sich verkleidet. Der Adler verkleidet sich und arbeitet dann auf einmal in der Ameisenperspektive und ihm fallen dann auf einmal Dinge auf, wo er sagt: “Boah krass, war mir gar nicht so bewusst.”

Lange Rede, kurzer Sinn: Sei nicht in Deiner Perspektive gefangen. Weiß, dass es mindestens diese 3 Perspektiven gibt. Und wenn Du Entscheidungen triffst, berücksichtige alle 3. das Gleiche, wenn Du … Ich sage mal Du bist jetzt selber Spezialist und somit in der Ameisenperspektive. Willst Du jetzt eine Entscheidung treffen, wäre es schlau, wenn Du auch ein bisschen was über die Strategien wüsstest, wenn Du auch ein bisschen wüsstest, was Dein Abteilungsleiter vorhat und so weiter.

Also das heißt, die 3 Perspektiven müssen aufeinander abgestimmt sein. Fragen dazu?

Teilnehmer: Wie stellt man denn jetzt in Unternehmen ab einer gewissen Größenordnung, wo es dann mehrere Hierarchieebenen gibt, sicher, dass auch alles ohne Transportverluste ankommt?

Alex: Das ist natürlich die große Kunst. Da kann ich Dir jetzt auch kein Patentrezept für anbieten. Das Hauptproblem ist aber gar nicht, dass die Verluste da sind, sondern dass eigentlich jeder in seiner Perspektive gefangen ist und denkt, es gäbe nur diese.

Die Unternehmer verlieren die Realität für die Spezialisten und die Spezialisten haben keine Idee über die Realität und die Sichtweise des Adlers. Das ist eigentlich das Hauptproblem. In dem Moment, wo das Problem mal erkannt ist und jedem, also sowohl den Adlern als auch den Giraffen als auch den Ameisen bewusst ist, dass sie die anderen Perspektiven mit berücksichtigen müssen, ist schon 80 Prozent des Problems behoben.

Grundlegend würde jetzt ein guter Chef, CEO, gerade bei dem Großkonzern halt auch sehr viel Inspektion machen. Aber er würde die Inspektion nicht allein machen, sondern … Stell Dir vor, Du bist jetzt ein Konzern, hast 12 Abteilungen, sondern würdest sagen: Sehr schön. Einmal die Woche inspizierst Du eine Abteilung und Du nimmst den Abteilungsleiter mit und schaust dann einfach: Was machen die Leute vor Ort? Und Du fragst ja auch dann: “Hey, was kann man verbessern, was würdest du vorschlagen?” und so weiter.

Grundlegend ist es zum Beispiel so: Bei Amazon gibt es eine Richtlinie, die lautet: Wenn ein Mitarbeiter einen Vorschlag macht, darf der nicht abgeblockt werden. Wenn Du ihn abblocken willst, muss der Abteilungsleiter einen 2 Seiten Bericht schreiben, warum der Vorschlag keinen Sinn macht und muss ihn praktisch ans firmeninterne Board hängen.

Das heißt nicht, dass der Vorschlag dann umgesetzt wird. Das heißt es nicht, weil er würde ja ein bestehendes System zerstören, aber er ist dafür genehmigt, den ersten Testlauf zu machen. Und der erste Testlauf ist halt dann definiert wie viel, wie viel darf ein Test kosten, was muss beachtet werden und so weiter und so weiter und auf die Art und Weise stellen sie zum Beispiel sicher, dass sie sich nicht alle gegenseitig ausbremsen.

Weil der Adler bremst gerne die Spezialisten, also die bremsen sich gern gegenseitig aus, weil sie einfach zu wenig verstehen über die andere Realität haben. Genau. Das Beispiel mit Amazon zeigt halt: Du kannst halt über Richtlinien oder auch über Firmenkultur sicherstellen, dass die jeweiligen Leute gehört werden.

Du könntest zum Beispiel auch einen Rat einberufen. Das hört sich jetzt kompliziert an, aber Du könntest zum Beispiel einen Anwalt der Mitarbeiter machen, also wie so eine Art Klassensprecher. Wo die zu dem kommen können und der dann auf den Meetings dabei ist. Du könntest auch einen Anwalt der Kunden haben.

Zum Beispiel bei Amazon, wenn die eine Besprechung haben, sitzt immer eine Puppe da, die repräsentiert den Kunden und die sitzt deswegen da, dass vor lauter Besprechen und Firma und Internes und Adler und Ameisen und so weiter, einfach nicht der Kunden Gesichtspunkt verloren geht oder vergessen wird. Genau da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Aber das Hauptproblem ist, dass eigentlich jeder in seiner Sichtweise festgenagelt ist.

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