Definition: Begreifen
Etwas geistig erfassen, in seinen Zusammenhängen erkennen, verstehen, mit dem Verstand ergreifen (Duden)
Etwas zu “begreifen” bedeutet also, etwas wirklich tiefgehend zu verstehen. Nimmt man das Wort auseinander, erhält man “be-” und “greifen”, und das ist auch schon der ganze Trick.
Passiv lernen funktioniert nicht wirklich: Aktuell leben wir in einer konsumierenden, scrollenden „Instagram-Gesellschaft“. Jeder denkt, er scrollt irgendwo durch, konsumiert etwas oberflächlich und denkt, er hätte es „begriffen“.
Beispiel: Wie “be-greift” ein Kind einen Stein?
Zunächst einmal schaut es ihn sich an, dann läuft es um den Stein herum und schaut ihn sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln an. Dann fasst es den Stein an, schließlich hebt es ihn hoch, dann riecht es daran, leckt ihn ab, steckt ihn in den Mund und schaut ihn sich aus der Nähe an.
Dann nimmt es den Stein, schmeißt ihn auf den Boden und sieht / hört, dass es kracht. Anschließend schmeißt es den Stein gegen Papas Auto und sieht, dass es laut kracht: Erstens am Auto und dann auch noch bei Papa.
Dann wirft es den Stein gegen eine Fensterscheibe und sieht, dass Mama sehr böse wird. Anschließend schmeißt es den Stein in Papas Koiteich und stellt fest: Es kriegt ihn nicht mehr raus; Steine schwimmen nicht.
Später erzählt es seinen Freunden / Eltern über Steine und darüber, wie sie sich verhalten. Wenn es das lange genug macht, es den Stein wirklich „be-greift“, dann wird es ein tiefes Verstehen über Steine bekommen. Glaubst Du nicht? Versuch Dir mal den Geschmack eines Steines zurückzurufen …
… Woher weißt Du, wie Steine schmecken?
Video-Briefing
Dieser Blogbeitrag ist ein kleiner Auszug aus dem Booklet “High-Tech-Lernen (& -Lehren)”
Profi werden: Arbeite mit ,,be-greifen”
Profi werden: Arbeiten mit “be-greifen”. Man beachte den Bindestrich.
Definition Begreifen: “Etwas geistig erfassen, in seinen Zusammenhängen erkennen, verstehen, mit dem Verstand ergreifen.” Gemäß Duden. Also nochmal: etwas geistig erfassen. Eine Kopie machen ist nicht geistig erfassen.
Es gibt sogar Leute, die haben, um um diesen Studierzwang herumzukommen, die Fähigkeit entwickelt, einfach die können … machen dann so ein Foto von dieser Seite und können die sich die dann zurückrufen und von dort ablesen. Ist echt sau praktisch, wenn es nicht Google gäbe. Die haben aber alle den Nachteil, dass wenn Du Dir zu viele Fotos in Deinem Verstand hast, dass diese Vielzahl an Fotos dann einfach ihn sehr langsam macht (den Verstand).
Das ist übrigens auch der Grund, warum Kiffer irgendwann langsam werden, weil während sie unter dem Drogeneinfluss stehen, dauernd irgendwelche Fotoaufnahmen ihrer Umgebung mit besonders viel Emotion machen und dann irgendwie zu viele Fotos im Kopf haben, die dann irgendwie sehr langsam herumgeschoben werden und vor allem enthalten diese Fotos auch noch die Müdigkeit oder was auch immer da jetzt drin ist. Und das strahlt dann zurück.
Also lange Rede, kurzer Sinn: Fotos machen und davon ablesen ist nicht geistig erfassen. In seinen Zusammenhängen erkennen. Das heißt, wie ist es vernetzt? Welche Wechselwirkungen hat es, welche Auswirkungen? Wie steht es in Verbindung mit angrenzenden Wissensgebieten? Deswegen geht es ohne Orientierung nicht, verstehst Du? Wenn Du nicht weißt, wo bin ich im Gesamtüberblick und Du machst jetzt hier eine Sache, wie willst Du es dann in Zusammenhängen erkennen, wenn Du nicht weißt, was ist links und rechts daneben verstehen?
Verstehen! Verstehen ist immer so “Ah!” Also Du erkennst Verstehen bei anderen, wenn sie auf einmal so … Gesicht hellt sich auf, strahlt etwas mehr, es kommt so leichter Aha-Effekt. “Mit Verstand ergreifen”, im Griff haben. Etwas zu begreifen bedeutet also, etwas wirklich tiefgehend zu verstehen. Nimmt man das Wort auseinander, erhält man “Be-” und “-greifen”. Und das ist auch schon der ganze Trick.
Passiv lernen funktioniert nicht wirklich. Aktuell leben wir in einer konsumierenden, scrollenden Instagram-Gesellschaft. Die sitzen da, das ist eigentlich Betäubung … Ich scrolle auch durch Instagram – das ist nicht der Punkt –, aber wenn Du Dir das angewöhnt als Habit, also als Gewohnheit …
Ich habe kürzlich mit meinem Sohn gesprochen, ich habe da ein sehr offenes Verhältnis … Also wenn er jetzt zum Beispiel meint, der muss sich mal ins Koma saufen, soll er machen. Ich meine, die Leute lernen ja eh gewisse Sachen nur aus Erfahrung. Und wenn er meint, er muss jetzt einfach 20 Stunden auf Instagram abhängen, dann soll er es auch machen. Ich sage ihm halt vorher, dass das folgende Konsequenzen haben wird. Dann macht er es und dann sagt er zum Schluss: “Vielleicht hat der Alte doch recht.”
Und jetzt kann man eben zu mir, hat gesagt: “Ich merke das immer, wenn ich dann so lange um scrolle, dann werde ich irgendwie so lustlos”, sage ich: “Klar, weil du den passiven Modus gehst und dann bist du im Modus fest und dann kommst Du aus dem so schnell nicht mehr raus und dann machst Du mehr Instagram.” Und so weiter.
Es halt die Frage: Wie fühlt sich das so an? Macht es Spaß? Willst Du da ewig drinnen bleiben? Und so weiter. Und so weiter. “Nee. Ja Papa, was macht man denn dann dagegen?” Also wenn die Leute kommen, beantworte ich gerne, aber nochmal: Leute, die wollen, finden Wege. Also er will ja jetzt und Leute, die nicht wollen, finden Gründe.
Passiv lernen funktioniert nicht wirklich. Also dieses ich setze mich rein, höre es nebenbei und so weiter. Aktuell leben wir in einer konsumierenden, scrollenden Instagram-Gesellschaft. Jeder denkt, er scrollt irgendwo durch, konsumiert etwas oberflächlich und denkt, er hätte es “begriffen”.
Beispiel: Wie “be-greift” ein Kind einen Stein? Zunächst einmal schaut es ihn sich an, es hört nicht nur darüber, es hört nicht nur ein YouTube Video. Also ich gucke mir YouTube Videos an, aber wenn ich mir ein YouTube Video über die Eiche anschaue, dann habe ich es mir 3 darüber angeschaut, dann sage ich: Wo ist hier die nächste Eiche? Und dann schaue ich mir halt mal eine live an.
Also zunächst einmal schaut es ihn sich an, nämlich den Stein. Dann läuft es um den Stein herum und schaut ihn sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln an, dann fasst es den Stein an, schließlich hebt es ihn hoch, dann liegt es daran, leckt ihn ab, steckt ihn in den Mund und schaut ihn sich aus der Nähe an.
Dann nimmt es den Stein, schmeißt ihn auf den Boden und sieht / hört, dass es kracht. Anschließend schmeißt es den Stein gegen Papas Auto und sieht, dass es laut kracht. Erstens am Auto und dann noch bei Papa. Dann wirft es den Stein gegen eine Fensterscheibe und sieht, dass Mama sehr böse wird. Anschließend schmeißt es den Stein in Papas Koiteich und stellt fest: Es kriegt ihn nicht mehr raus. Steine schwimmen nicht.
Später zeigt ihm einer: “Wenn du flache Steine nimmst und sie so übers Meer schmeißt, dann fangen sie an zu hüpfen. Ah, guck mal, die können ja sogar hüpfen.” Später erzählt es seinen Freunden / Eltern über Steine und darüber, wie sie sich verhalten. Wenn es das lange genug macht, es den Stein wirklich be-greift, dann wird es nämlich das Kind ein tiefes Verstehen über Steine bekommen.
Glaubst Du nicht? Versuch Dir mal, den Geschmack eines Steins zurückzurufen. Woher weißt Du, wie Steine schmecken? So und das ist auch schon der ganze Trick. Hier sehen wir ein be-greifendes Kind. Und so solltest Du eigentlich ausschauen, wenn Du studierst, so. Und nicht so [stützt den Kopf auf den Arm], auch nicht [schaut gelangweilt durch die Gegend], nicht so, sondern so.
So sehen Kinder aus, wenn sie lernen, begeistert. Wenn die Begeisterung sinkt, missverstandene Worte, wenn man zerquetscht ist, zu wie Theorie, zu wenig Maße. Verwirrt – das ging zu schnell nochmal zurück. Und so weiter.
Nochmal: Definition begreifen: “etwas geistig erfassen, in seinen Zusammenhängen erkennen, verstehen, mit dem Verstand ergreifen”.
Hierzu noch ein paar Hinweise: Du kannst natürlich nicht alles, was Du studierst, immer gleich raus rennen, Dir die Eiche suchen oder sonst irgendwas. Okay, aber ein guter Ersatz sind Bilder. Das heißt also, Du googelst und schaust Dir das mal auf Bildern, wie sieht das aus?
Also dieses Konsum nur, das funktioniert nicht. Du konsumierst einen halben Paragrafen oder eine halbe Seite und dann: “Ah, was stand denn da drinnen?” Du musst Dich damit be-schäftigen, um es zu be-greifen.
Nochmal: In seinen Zusammenhängen erkennen. Wenn Du jetzt nur den Winkel nimmst, den der Autor sagt und der Autor ist kein Spezialist darin, Dir beizubringen, dass Du es verstehst und das sind die wenigsten. Die sind Spezialisten in dem, worüber sie schreiben, aber nicht im Transportieren von Informationen. Dann ist es für Dich unbegreifbar und es wird immer gleich verblassen. Dann hör doch gleich auf. Geh ins Schwimmbad, leg Dich an den See, fahr Auto, mach irgendwas anderes. Aber warum soll ich mir denn Zeug reinziehen, wenn ich weiß, es verblasst sofort wieder?
Deswegen sind die Fragen auch so wichtig, die hier vorne alle habt. Ja, wie kann ich es anwenden? Habe ich das schon mal beobachtet? Okay, wie wäre es mit dieser Information? Wie wär’s ohne diese Information? Ist es meinen Freunden schon mal passiert? Kenne ich jemanden, bei dem es so war? Okay, erscheint mir diese Information wahr? Falls nein lalala. Macht das übrigens nicht mit Reden von Politikern, weil da kommt immer “Nein” raus.
Also lange Rede, kurzer Sinn: Du musst Dich wirklich damit be-schäftigen, be-schäftigen, Du musst damit etwas tun. Also nur dieser One Way Flow funktioniert nicht und aus diesem One Way Flow kommt auch diese Erschöpfung. Verstehst Du? Konsum, Konsum.
Wenn Du jetzt zum Beispiel sagst: “Ich lese jetzt eine halbe Seite und dann schreibe ich einfach zusammen, was auf dieser Seite stand, in 5 Bullets, mache mir vielleicht noch eine Zeichnung zu dem, was dahinter ist, eine kleine Skizze”, wirst Du sehen, Information rein, Information raus. Dieses rein, raus sorgt dafür, dass Du nicht [gelangweilt wirst].
Das ist ungefähr so, wie wenn Du Netflix schaust für 4 Stunden. Irgendwann bist Du dann … Das ist aber genau das Gleiche, wie wenn Du die ganze Zeit nur kreativ bist. Es gibt auch Leute, die sind sehr viel sehr kreativ, so wie ich. Nach 4, 5 Stunden bin ich dann auch irgendwie … Wisst Ihr, was ich dann mache? Fernseher an.
Ich lasse ihn sogar teilweise gleichzeitig laufen. Warum? Weil das diesen Flow ausgleicht. Kreativ ist ja eher Outflow, Konsum ist Inflow. So dadurch, wenn ich dann sehr kreativ bin, irgendwann wird es auch anstrengend. Oder wenn ich diktiere oder kreativ bin, laufe ich gerne durch den Garten.
Oder wenn ich was schreiben muss, mache ich das gerne an Orten, wo viele Leute vorbeilaufen. Warum? Weil, wenn ich anfange, mich festzufahren, schaue ich ein bisschen rum, weil es sehr erholend ist und dann mache ich wieder weiter. Es ist aber ein Unterschied, wenn Du missverstandene Worte hast, dann versuchst Du auch, woanders hin zu schauen, aber mit dem Zweck zu flüchten.
Aber be-greifen bedeutet immer wieder daran, immer wieder daran, immer wieder dran. Angriff von rechts vor links Zusammenhänge, mit ohne dem. Okay, wenn ich 5 davon hätte, wie würde sich das auswirken? Ist es gut? Ist es schlecht? Gibt es was besseres? Be-greifen, arbeitet mit begreifen. Fragen dazu?
Teilnehmer: Ich habe mich … Also ich beschäftige mich immer wieder mit verschiedenen Themen und letztens habe ich mich intensiv 2 Monate mit dem Thema Ufos beschäftigt und ich habe das ein bisschen so gemacht, wie man es vielleicht nicht machen sollte, nämlich konsumiert. Ich habe mir ein Youtube-Video nach dem anderen angeschaut, bin dann in irgendwelche Foren und so weiter und habe da dann weiter gesucht, habe mir dann auch verschiedene Bücher mir nur oberflächlich durchgelesen und nachher war ich verwirrter als vorher.
So, meine Frage wäre jetzt: Der Ansatzpunkt hier wäre, wenn ich wirklich begreifen möchte, an so einem abstrakten Thema…
Alex: Ja, Ufos ist natürlich schon ein spezielles Thema. Also eigentlich ist es gar nicht so falsch gemacht. Ich würde es sogar relativ ähnlich machen. Ich würde auch erst mal mir 7, 8, 9, 10 YouTube Videos reinziehen. Allerdings höre ich meistens YouTube, also ich schaue nicht immer, weil das meine Aufmerksamkeit zu sehr fixiert, um mir einfach Überblick zu verschaffen. Also diese Überblick / Orientierung.
So, jetzt ist natürlich Ufo ein wunderbares Thema, um in Verwirrung zu landen, weil die Frage ist, was hat sich einer ausgedacht, was wird vielleicht von der Regierung unterdrückt? Was ist Verschwörungstheorie? Was wird nur als Verschwörungstheorie gelabelt? Und so weiter und so weiter. Das ist hier schwierig, Fakten nachzuprüfen beim Thema Ufos.
Es gibt ein paar Fakten. Es gibt ja Sichtungen von Kampfjets und so weiter. Und da gibt es auch wirklich sehr, sehr glaubwürdige Offiziere von der Luftwaffe und so weiter. Also es gibt auf jeden Fall Sichtungen. Aber die Frage ist ja, was ist denn da das Endergebnis von konzeptionellem Verstehen?
Weil konzeptionelles Verstehen bedeutet ja, Du kannst es anwenden, also das heißt, das ist so verstanden, dass Du es anwenden kannst, da fängt es ja schon an bei Ufos. Wie genau planst Du denn, es anzuwenden? Ja, so möchtest Du eins kapern?
Also nochmal: Konzeptionelles Verstehen bedeutet tiefgreifend erfassen mit dem Zweck, es anwenden zu können und zwar auf jegliche Situationen. Das heißt also Ufo ist ja dann eher ein Hobby Thema. “So, ist interessant. Was läuft denn da so?” verstehe ich. Aber wenn wir von Studieren sprechen, sprechen wir einen Skill zu lernen, den man anwenden kann aufs Leben.
Und wenn man ein Schüler ist, dann muss man halt noch Prüfungen bestehen. Aber da kommen wir auch noch dazu, wie man das genau macht. Schau, was ist, was ist eine Verwirrung? Eine Verwirrung bedeutet ja Widersprüche, es ist wahrscheinlich viel passiert. Du bist wahrscheinlich in Widersprüche reingelaufen.
Jetzt gibt es natürlich auch noch Techniken, wie man die Logik von Informationen filtern kann. Das würde jetzt aber hier zu weit führen. Natürlich ist ein Fakt etwas, was Beweis- oder überprüfbar ist. So oft hast Du nicht die Möglichkeit, alle Fakten zu überprüfen, aber Du kannst praktisch Wahrscheinlichkeiten oder Logik von Daten einfach so, mal zumindest mal Wahrscheinlichkeits-mäßig einschätzen, um zu wissen, das ist Quatsch und das ist eher wahrscheinlich. Das würde jetzt aber wirklich zu weit führen. Aber das ist ja wie gesagt eher ein Hobby Thema, wo Du sagst, damit beschäftigst Du Dich.
Also nochmal: Konzeptionelles Verstehen bedeutet, Du lernst etwas mit dem Zweck, es anzuwenden, um Dein Leben zu verbessern, um irgendetwas zu verbessern oder Deine Lebensbereiche zu verbessern. Du kannst natürlich auch sagen: “Oh, ich möchte mich entertainen und möchte mir Wissen aneignen.”
Es gibt zum Beispiel ein Buch, das heißt “Latein für Klugscheißer”. Viele behaupten, ich hätte das gelesen. Nein, es wurde mir geschenkt. Ich habe auch mal reingeschaut. Also jemand, der dieses Buch kauft, der ist ein Klugscheißer, der möchte jetzt nicht unbedingt Latein anwenden: “Na gut, wie wendest Du genau Latein an?” Du kannst ja noch nicht …
Also, ich habe es übergroße Latinum und kann damit keine Pizza bestellen. Das darf man natürlich auch nicht vergessen. Latein hat aber einen Vorteil. Du verstehst Sprache sehr tief und Du verstehst vor allem die indogermanische Sprache sehr tief. Also frage ich immer gefragt: Was tut man damit? Heute bin ich sehr dankbar. Heute würde ich jedem empfehlen, zumindest ein wenig Latein zu lernen. Vielleicht nicht das übergroße Latinum – also es gibt ein kleines, ein großes und ein übergroßes, das übergroße geht einfach über das Große hinaus.
Und ich habe gleich in der fünften mit Latein angefangen, habe dann ein Commodore 64 geschenkt gekriegt, also da müsst Ihr Euch vorstellen, der hatte … Also das war so ein Computer praktisch, der wurde noch mit Dampf betrieben, den musste man so … Der hatte 64 Kilobyte Arbeitsspeicher, 64 Kilobyte, so viel hat, glaube ich, heute eine WhatsApp-Nachricht.
Trotzdem konnte man damit schon coole Sachen machen, Programmieren und so weiter. Das Problem war nur die Bedienungsanleitung war auf Englisch. Jetzt war ich in der siebten Klasse, als ich das Ding gekriegt habe, hatte also schon volle 2 Jahre Latein und konnte nicht die englische Bedienungsanleitung lesen. So, da habe ich ganz schön geflucht, während andere Leute, die auf anderen Schulen oder in anderen Klassen waren, da voll drin waren. Und ich war der Depp.
Heute muss ich sagen, es war ein gutes Investment, weil ich die Sprache viele tiefer verstehe. Auch alle indogermanischen Sprachen wie Französisch, Spanisch, Englisch und so weiter, also Du verstehst sehr viel mehr und Du verstehst sehr viel tiefer, weil Du auch die Wortstämme und die Endungen viel besser verstehst. Also woher kommt das Wort, was ist der Ursprung davon?
Und da kommen wir auch gleich später noch drauf, High-Tech-Vokabellernen. noch irgendwie Fragen oder Anregungen dazu? Be-greifen, das ist eigentlich der wichtigste Punkt. Also Du musst eigentlich folgende Sachen verstanden haben: Erstens, also jetzt ist ein Ober Prinzip, was ich hier gerade verkünde.
Erstens: Es geht darum, Du studierst mit dem Zweck, es begrifflich zu verstehen. Begriffliches Verstehen ist das geistige Erfassen in seinen Zusammenhängen, Erkennen, Verstehen mit dem Verstand, ergreifen mit dem Zweck, es anzuwenden.
Kannst Du es nicht anwenden, lass es. Ist es wissen, das nicht anwendbar ist, lass es, außer für Entertainment Zwecke, kann man ja machen, aber es wäre es wäre kein Studieren im klassischen Sinn. Wir studieren also konzeptionell, um anwenden zu können, um bessere Ergebnisse zu kriegen als ohne diese Information. Das ist der Zweck des Studierens.
So, das Haupt Ding, das es verhindert, sind missverstandene Worte und das Haupt Ding, das es sicherstellt, ist be-greifen, was ich hier gerade erzählt habe. Selbst wenn Du das alles nicht wüsstest, wie man mit Wissensnetz und allem Möglichen, was wir bisher alles gelernt haben. Allein wenn ich Dir sage, Du pass auf, das ist der Zweck. Missverstandene Worte sind das Haupthindernis und es geht um Be-greifen und so funktioniert das, dann wärst Du schon viel weiter als der Rest der Welt. Mit diesen 3 Hauptprinzipien. Fragen, Anmerkungen, dazu?
Teilnehmer: Nochmal 2 aufeinander aufbauende Fragen, die so ein bisschen an die von eben anschließen. Also das eine Extrem hatte ich eben, dass jemand der Meinung ist, er hat so überhaupt keine Zeit zum Studieren.
Das andere, das kennst Du vielleicht so aus Finanzvertrieben. Da sagt man auch, es gibt Vertriebler, die sitzen bei Kunden, beim Kunden und andere im Großraum. Es gibt ja Leute, die studieren viel und bilden sich.
Alex: Ja, im Seminarraum, vor allem.
Teilnehmer: Weil sie irgendwie ihre …
Alex: Das liegt aber auch an der kostenlosen Suppe.
Teilnehmer: Gerade im Finanzvertrieb vollkommen richtig. Ja, es sind so Leute, die dann ihre eigentliche Arbeit nicht konfrontieren können. Was hältst Du denn selber für ein angemessenes Verhältnis bei einem Unternehmer, der keine Ahnung, 50 Stunden in der Woche arbeitet, im Schnitt, wieviel er so in Studium investieren wird und wie viel … ?
Alex: Na ja, ich sage mal so, also ich kann Dir sagen, dass ich ungefähr 50 Prozent meiner Zeit studiere oder lehre, was aber für mich das gleiche ist wie studieren. Ich muss mich darauf vorbereiten und durchs Lernen verstehe ich nochmal viel tiefer und auch durch die Fragen. Und ich lerne es auch nicht jeden Tag, aber ich habe ungefähr 50 Prozent meiner Zeit Studieren-Teil. Das klingt natürlich abgefahren, abgefahren viel.
Ich würde Dir empfehlen, dahin zu kommen, denn Dein Job ist, Innovation zu machen, Deinen Laden auf das nächste Level zu bringen, als Unternehmer, und von außen am Unternehmen zu arbeiten. Das ist aber erst mal ein bisschen Arbeit, dorthin zu kommen und deswegen funktioniert es so nicht.
Also als Unternehmer solltest Du 5 bis 10 Stunden die Woche Dich eigentlich einsperren, dann 3 bis 5 Stunden studieren und die anderen 5 Stunden Dich mit der Anwendung beschäftigen, Anwendung und Umsetzung. Also sprich, Du ziehst Dir Wissen rein und zwar zielgerichtet auf das, was gerade bei Dir Engpass ist. Und dann planst Du aus: Wie kann man das machen?
Zu dieser Studienzeit zähle ich auch den eigenen Laden zu studieren, also sprich mal, sich die Zahlen so anzuschauen und analysieren und so weiter, und so weiter. Weil die meisten Unternehmer – da sind sie ja eigentlich keine in dem Moment – reagieren die ganze Zeit nur.
Jetzt weiß ich aber auch, wie es sich anfühlt, wenn man total gestresst ist, als Selbstständiger oder als Unternehmer. Der Trick – das ist auch ein schönes Prinzip: Alles startet mit einem Flow. Ja, dann starte mit 1 Stunde die Woche, aber wirklich.
Also sprich, Tür zu oder irgendwie ruhiger Ort oder von 10 bis 11 Uhr nachts oder was auch immer. Dann starte mit 1 Stunde. Die Japaner haben so eine schöne Technik. Das nennt sich “Die 10 Sekunden Regel” oder 5, wo die einfach sagen: “So, wenn ich mich an irgendetwas nicht dran machen möchte, dann nehme ich mir einfach vor, es 10 Sekunden zu machen”, weil 10 Sekunden kann jeder ertragen und nach den 10 Sekunden sagt man: “Ah, jetzt habe ich schon ein bisschen angefangen. Jetzt kann ich auch noch 1 Minute machen und nach der Minute … Ach jetzt.”
So, das heißt also, der Trick ist … Die sagen immer, es gibt so viel zu studieren, eigentlich müsste ich mir 1 Woche Zeit nehmen und dann fangen sie nie an und das erzählen sie in 5 Jahren immer noch. Der Trick ist also, klein anzufangen. Aber ich sag mal so, Du solltest relativ schnell auf 5 bis 10 Stunden die Woche kommen, um überhaupt eine starke Veränderung zu spüren.
Aber wenn Du jetzt, sagen wir mal, 5 bis 10 Stunden die Woche wirklich stabil studierst, wirst Du innerhalb eines Jahres massive Veränderungen feststellen bei Dir und in Deinem Laden. Falls nicht, wird der Stress einfach immer schlimmer. Ich weiß es, weil ich die eine Seite kenne und die andere nicht nur bei mir, sondern bei anderen auch.
Teilnehmer: Dazu habe ich jetzt aufbauend nochmal eine Frage, die Du schon teilweise beantwortet hast. Wir reden jetzt von der Situation, dass vielleicht jemand noch nicht zu 100 Prozent in der Unternehmerrolle angekommen ist und von außen …
Alex: Klar. Also es ist eigentlich so, Du willst zu 50 Prozent, Du willst auch nicht zu 100 weil Du bist einfach in Kontakt mit dem Geschäft und der Basis bleiben so und es ist wurscht, wenn Du mit 1 Stunde die Woche anfängst. Also Du willst dorthin und schau einfach, dass Du eine steigende Statistik hast als Trend.
Teilnehmer: Danke dafür, für die Ausführungen schon mal, wenn man jetzt von denen keine Ahnung, die 5 bis 10 Stunden pro Woche erübrigen kann … Das ist auch eine Frage …
Alex: Aber es heißt nicht – nochmal – 10 Stunden Bücher wälzen, sondern ich sag mal, 3, 4 Stunden. Also als Beispiel, ich habe mal in irgendeinem Kurs gelernt, wie man Geld Aufteilung macht. Das kam allerdings aus den USA, die Zahlen da wöchentlich und so weiter und es ließ sich nicht einfach – also es war voll geil –, aber es ließ sich nicht wirklich auf Deutschland anwenden. Und dann, wie macht man das eigentlich in Bezug auf Immobilien und dies und das und jenes?
Und dann habe ich halt mehrere Stunden damit verbracht, mir zu überlegen, wie könnte man die Prinzipien davon auf ein Monatsystem auch mit Immobilien anwenden? Also als Beispiel jetzt, das Prinzip dieses Zuteilungssystem ist, dass Du einfach … Geld kommt rein über ein Eingangskonto und dann teilst Du es auf und sagst: “So, das kommt in die Rücklagen, das kommt in die Steuer, das kommt dahin, das kommt dahin.”
So ähnlich wie ich es in Reicher als die Geissens beschreibe und wie man das genau macht: Als Beispiel, wenn Du einen Öltank hast und die Leute Vorauszahlungen machen und so weiter und so weiter. Das kennt Ihr jetzt schon von Reicher ist die Geissens alles, aber ich habe das halt ursprünglich mal studiert und das war halt geil, aber nicht zu 100 Prozent anwendbar.
Und dann habe ich mehrere (4, 5) Stunden damit verbracht, mir auszudenken, wie könnte man das anpassen und habe dann aus diesem, was ich gelernt habe, eine Excel Tabelle gemacht, ein Zuteilungsformular, wo oben das Geld reinkommt und so, das wäre alles auch studieren, sofern es nicht Tagesgeschäft ist.
Verstehst Du, wie ich meine? Du lernst etwas und wenn Du es einmal selber studiert hast und baust dann daraus eine Excel Tabelle als Zuteilungsformular, dann hast Du es gebaut und schaust Du da rein: “Ist das jetzt alles so? Habe ich auch nichts vergessen?” Also wie geiler geht begreifen denn noch als dass Du es direkt umsetzt und nach baust, auf Dich angewendet?
Also nochmal: Nicht ich denken 10 Stunden nur büffeln, also büffeln tun wir sowieso nicht. Aber 3, 4 Stunden und den Rest dann Umsetzung. Du bist studierst ja für die Anwendung.
Teilnehmer: Ich hätte noch einen Hinweis zum Thema Begreifen mit Zweck der Anwendung. Und zwar manchmal schließt sich ja eine Anwendung auch erst dann, wenn man sich in das Thema eingegraben hat. Also ich beschäftige mich beispielsweise sehr viel mit Mathematik und Physik, wo man als Normalmensch sagt: “Das brauchst du nie wieder in deinem Leben”, aber dann so beim Lernen: “Ah, da ist eine Anwendung, was man vorher nie gedacht hat.”
Alex: Ja, aber das empfehle ich eben gleich, bevor man dran geht zu machen in der Orientierungsphase und dort eben auch ChatGPT die oder Leute, die sich auskennen zu fragen, wofür kann man es zum Beispiel anwenden, weil Dein Verstand ist auf Anwendung programmiert, der ist nicht auf Theorie programmiert, der sagt sich einfach: Wie kann ich dafür sorgen, dass dieser Organismus, für den ich arbeite und sein Umfeld möglichst gut überlebt?
Das ist eben sein Job und alles Theorie … Also verstehst Du? Löffelst Du dem Verstand irgendwas rein, was nicht auf Anwendung geht, das wird er nicht behalten können. Wenn Du eben gleich am Anfang versuchst rauszukriegen, dieses Fachgebiet oder diesen Bereich, worauf kann man es anwenden? Dann reicht ja, wenn Du 3, 4 Punkte hast, dass Dein Verstand einfach sagt: “Ah, dafür kann man es anwenden” und dann fängt es an zu studieren, dann kommen mehr Punkte, wo man es anwenden kann.
Aber trotzdem, ich würde es empfehlen gleich von Anfang an zu machen, weil sonst fühlt Dein Verstand Schmerzen und die lässt er Dich fühlen. Glaub mir, die leidet an Dich weiter. Gut, noch eine Frage zu Profi werden: Arbeite mit Be-greifen.