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Lineares Denken

Die falsche (und sehr gefährliche!) Art des Denkens, die uns vom Schulsystem eingetrichtert wurde

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Lesezeit: 4 Minuten

Was ist lineares Denken?

Lineares Denken ist die Art zu denken, die wir in der Schule und im Leben beigebracht bekommen haben. Es versucht immer, auf dem direktesten Weg ein bestimmtes, finales Ergebnis zu erzielen.

Sprich: “Ich mache A und das führt zu Ergebnis B.

Leider funktioniert diese Denkweise nur unter theoretischen Bedingungen und somit nicht in der Praxis. 

“Problemlösungen” und “Ideen”, mit linearem Denken umgesetzt, werden immer zu einer “Lösung”, die mehr neue Probleme schafft, als ursprünglich vorhanden waren.

Beispiel: Du hast Dir eine Erkältung mit Halsschmerzen (Entzündung) eingefangen. Du gehst zum Arzt und er verschreibt Dir ein sogenanntes “Breitbandantibiotikum” (= Mittel, das auf breiter Basis Bakterien im Körper abtötet). Leider werden damit auch die “guten” Bakterien abgetötet, die einen Großteil Deines Immunsystems ausmachen und zur Nährstoffaufnahme wichtiger Spurenelemente und Mineralstoffe unerlässlich sind (= ausgelöste Wechselwirkung). Somit bist Du ab jetzt viel empfänglicher für zukünftige Infektionen und Keime.

Was ist falsch an linearem Denken?

Vereinfacht gesagt: Wenn Du nicht systemisch denkst, wird Deine Lösung zur Hydra. Die Hydra ist ein vielköpfiges Monster aus der griechischen Mythologie, mit einer speziellen Eigenschaft: Wenn man der Hydra einen Kopf abschlug, wuchsen 2 neue nach. “Problemlösungen” und “Ideen”, mit linearem Denken umgesetzt, werden immer zu einer “Lösung”, die mehr neue Probleme schafft, als ursprünglich da waren. 

Kurzum: Die Lösungen von heute werden zu den Problemen von morgen. Mach das ein paarmal und Du wirst Dich tief verstrickt und eingewickelt im Leben wiederfinden. Das nennen wir den Hydra-Effekt. Es gibt immer Wechselwirkungen!

Beispiel: Die deutsche Regierung dachte 2022 (linear): “Die Russen sind böse, also müssen wir sie sanktionieren, um deren Wirtschaft und Finanzen zu schwächen.”

Tja, leider haben diese Politiker die Wechselwirkungen nicht bedacht. Denn die Russland auferlegten Sanktionen und Maßnahmen führten dazu, dass zwar viel weniger Gas und Rohöl in die EU importiert wurden, dafür aber die Preise enorm anstiegen. 

Die Folgen: Russland exportiert zwar eine viel geringere Menge, macht aber praktisch genauso viel Gewinn. Deutschland dagegen kämpft infolgedessen mit viel zu hohen Energiepreisen, was die Wirtschaft enorm schädigt und die Inflation nach oben treibt. Herzlichen Glückwunsch! Das passiert mit linearem Denken.

Mit systemischem Denken hätte man dies vorhersehen können.

Folgen linearen Denkens

Die Folgen dieser falschen, linearen Art zu denken sind also: 

  • die Lösungen von heute werden zu den Problemen von morgen
  • Katastrophen oder kleinere Katastrophen in Form von “Notfällen” sind an der Tagesordnung
  • Stress und andauerndes Reagieren anstatt eines geplanten Vorgehens 
  • immer zu wenig Zeit, aber zu viel Frust 
  • kaum wirklicher strategischer Fortschritt
  • man fühlt sich manchmal, als würde man an Kaugummi festkleben
  • und viele mehr

Wenn lineares Denken also falsch ist, was ist dann die richtige Art zu denken?

Die Lösung: systemisches Denken

Das Lustige ist: Alle benutzen dauernd das Wort “System”, aber kaum jemand versteht wirklich dessen Tragweite. Ein kurzer Vorgeschmack zum Thema “Systeme” (mehr dazu findest Du in unseren weiteren Blogartikeln):

Ein System ist eine in sich einigermaßen geschlossene Sammlung von Teilen (Faktoren) in einer Umwelt, die miteinander in Wechselwirkungen stehen und sich gegenseitig beeinflussen. Ein System hat immer eigene, interne Gesetze, Abläufe bzw. Prozesse, die beachtet werden müssen.

Jetzt hier an dieser Stelle wirst Du das noch nicht komplett verstehen. Was ist eine geschlossene Sammlung? Was sind Faktoren und Einzelteile, was sind Wechselwirkungen usw.? Keine Sorge, all das schauen wir uns in gesonderten Blogartikeln noch im Detail an.

Ich will Dir an dieser Stelle nur eine Sache zeigen: Du agierst permanent in Systemen, andauernd und überall. Dein Business ist ein System, Deine Familie ist ein System, das Leben ist ein System. Alles ist ein System.

Systemisches Denken ist die Art zu denken, die Systeme, Faktoren, Wechselwirkungen oder – kurz gesagt – “das große Ganze” berücksichtigt.

Daher wäre es schlau, sich zumindest grundlegend mit Systemen und systemischem Denken auszukennen und lineares Denken so gut es geht zu vermeiden.

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