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Datenhierarchien & Prinzipien

Der Schlüssel zum Verstehen jedes Fachgebiets

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Was sind Datenhierarchien?

Daten (also Informationen) haben unterschiedliche Wichtigkeiten. Das bedeutet, es gibt zum Beispiel Daten, die belanglos sind, und Daten, die so grundlegend sind, dass man ohne sie völlig verloren wäre. 

Dieses Konzept nennt man “Datenhierarchien” (= Rangfolge von Informationen)

Was sind Prinzipien?

Das Wort “Prinzip” leitet sich vom lateinischen Wort “princeps” (= der Erste) ab.

Es ist die erste Information, aus der man alles Weitere entwickeln kann. Ein Prinzip ist die übergeordnet wichtige Information, es ist die Stammzelle eines Wissensgebiets, aus der man alle weiteren Gesetze und Details ableiten kann.

So lautet das wichtigste Prinzip von YouTube: “Erschaffe Titel und Thumbnails (Vorschaubilder), die angeklickt werden, und Videos, die bis zum Ende geschaut werden.”

Hast Du die Prinzipien eines Bereichs wirklich verstanden, dann wirst Du diesen Bereich meisterhaft beherrschen.

Jedoch haben Prinzipien stets einen Nachteil: Sie sind oft sehr allgemein und kurz. Deshalb gehen sie leicht im Meer der belanglosen Informationen unter und werden überlesen.

Nehmen wir eines der wichtigsten Prinzipien der Physik, den “ersten Satz der Thermodynamik”. Er sagt aus, dass Energien ineinander umwandelbar sind, aber nicht gebildet bzw. vernichtet werden können (= Energie geht nie verloren, ändert nur die Form).

Auf diesem Prinzip basieren praktisch die ganze Physik und Chemie, das Atommodell, Heizungen, Kühlschränke etc.

Ein weiteres Beispiel: So lautet das Prinzip der Ordnung bei Einzelpersonen “Dinge haben ihren festen Platz”, bei Gruppen “Dinge haben ihren festen Platz und sind bekannt gemacht”

Jedes funktionierende Ordnungssystem muss auf diesen 2 Prinzipien beruhen. 

Prinzipien dürfen also nicht wie “normale Informationen” behandelt werden. Sie sind absolut übergeordnet.

Deshalb muss/müssen bei Prinzipien:

  • als Erstes überhaupt erkannt werden, dass es ein Prinzip, also eine übergeordnete Information, ist.
  • 100-mal so viel Zeit investiert werden, wie es die Länge eigentlich vermuten ließe. 
  • jedes einzelne Wort geklärt werden.
  • jede Menge Beispiele zur Anwendung gemacht werden.
  • das Prinzip einzeln und die Gesamtheit der Prinzipien immer wieder wiederholt werden.
  • sämtliche weiteren Informationen stets aus der Brille der Prinzipien eingeordnet werden (z. B. “Ah, deshalb beschriftet man Regale! Damit Dinge ihren festen Platz haben und bekannt sind!”).

Definition: übergeordnete Gesetze/Daten/Informationen

Informationen und Daten, die ganz oben in der Datenhierarchie stehen und die (hierarchisch) darunterstehenden Informationen maßgeblich beeinflussen. Übergeordnete Daten sind wichtiger als andere, in der Hierarchie darunterliegende Daten.

Jedes beliebige Fachgebiet, wie zum Beispiel die Physik, hat ca. 10–150 übergeordnete Gesetze und Prinzipien, aus denen sich die darunterliegenden Gesetze, Regeln und Prozeduren (Abläufe) ableiten lassen, zum Beispiel in der Physik das Gesetz zur Erhaltung der Energie (= Energie geht nie verloren, ändert sich nur im Zustand).

Bedeutet: Es gibt unterschiedliche Hierarchien (Wichtigkeiten) von Daten/Informationen, Regeln etc., derer Du Dir bewusst sein musst. Höherstehende Daten/Informationen “schlagen” im Konfliktfall die niedrigeren.

Informationen und Daten sind NICHT gleich. Es gibt immer und überall Datenhierarchien (das Obere steht über dem Darunterliegenden und ist diesem also übergeordnet). 

Das Obere “schlägt” im Konfliktfall das Untere. 

Jedes beliebige Fachgebiet hat ca. 10–150 übergeordnete Prinzipien, Gesetze und Definitionen.

Suche und filtere übergeordnete Daten und Prinzipien aktiv aus Texten oder Materialien heraus.

Sind diese wirklich verstanden, lassen sich daraus alle untergeordneten Details ableiten, aber nicht andersherum. Darum suche in jedem Fachgebiet stets nach den übergeordneten Gesetzen/Prinzipien, denn ohne diese bist Du (in Details) verloren.

Beispiel: Staatswesen

Beispiel: Eine Verfassung steht immer über Gesetzen, Gesetze immer über Verordnungen, Verordnungen immer über Anweisungen etc.

Datenhierarchien sind pyramidal, das heißt, dass sich alle Prinzipien der Verfassung im Grundgesetz widerspiegeln müssen, alle Grundgesetze in den Gesetzbüchern etc. 

Wichtig: Sämtliche Gesetzbücher und darunterliegende Hierarchien dürfen in keinem Fall zu den darüberliegenden Hierarchien im Widerspruch oder Konflikt stehen, tatsächlich müssen sie daraus (also von oben nach unten) entwickelt sein (wie bei der Zellteilung). 

Jede Kategorie enthält also stets die DNA der oberen Kategorie und ist nur detailtiefer. Die “Verfassung” und das “Grundgesetz” sind die “Stammzellen”.

Beherrscht man die Gesetze der oberen 2–3 Kategorien, dann kann man die unteren Kategorien daraus ableiten, “ohne alles lernen zu müssen”.

An der Spitze steht die Verfassung (Grundgesetz). Dort wurden die grundlegenden Prinzipien und übergeordneten Gesetze, wie Deutschland als Staat funktionieren soll, in 146 Artikeln (Paragrafen) in einem kleinen “Booklet” niedergeschrieben.

Alle Gesetzbücher (BGB, HGB, StGB etc.), Verordnungen etc. leiten sich aus der Verfassung ab und müssen mit ihr in Übereinstimmung sein. KEIN darunterliegendes Gesetz, KEINE darunterliegende Verordnung etc. darf im Widerspruch zu den 146 Artikeln der Verfassung sein.

Hierarchie von Gesetzen aus dem Staatswesen in Bezug auf Lernen

Nachfolgend findest Du die Analogie (Inbezugsetzung) über den Aufbau der Hierarchie von Gesetzen aus dem Staatswesen zum Lernen. 

  1. Verfassung/Grundgesetz des Bundes (Ziel des Studierens: konzeptionelles Verstehen & Anwendung auf wertvolle Ergebnisse (Produkte) hin)
  1. Grundgesetz der Länder (Die Haupthindernisse zu konzeptionellem Verstehen und deren grobe Handhabung* sind … etc.)
  1. Gesetzbücher (z. B. Theorie zu missverstandenen Wörtern, Iterationen* (= mehrmaliges Durchgehen), Wissensnetz (nächstes Kapitel) etc.)
  1. Verordnungen (z. B. “Übergehe keine missverstandenen Wörter”, “Lerne in Iterationen anstatt Vorne anfangen, hinten aufhören’” etc.)
  1. Durchführungsverordnungen (z. B. wie man ein missverstandenes Wort findet und klärt, wie man sich eine Orientierung verschafft, das Wissensnetz aufbaut etc.)
  1. Durchführungsverordnungen für die Besteuerung von Aquarien (Details zu Ausnahmefällen)
  1. Anweisungen aus der Befehlskette (ein Lehrer teilt seine Meinungen/Erfahrungen)
  1. Anweisungen außerhalb der Befehlskette (ein Schüler, der nicht besonders erfolgreich ist, gibt einen Ratschlag)
  1. Kommentare, Gerüchte, Meinungen etc.

Wichtig: Übergeordnete Daten und Prinzipien sind meist recht allgemein gehalten und können nicht einfach “durchgelesen werden”. Sie müssen zigfach durchgegangen und praktisch jedes Wort darin “umgedreht” werden.

Zusammengefasst: Der Schlüssel zum Verstehen jedes Fachgebiets liegt in den übergeordneten Daten, vor allem in den Prinzipien. Verstehst Du die Prinzipien eines Fachgebiets wirklich, so kannst Du alle Informationen viel besser einordnen und verstehen. Und vor allem brauchst Du dafür gar nicht so viele Detailinformationen, da sich das meiste aus den Prinzipien herleiten lässt.

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