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Wann Du bei Systemen besonders vorsichtig sein solltest – Schocks

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Damit meinen wir: Wenn potenzielle Schocks oder zu schnelle Veränderungen drohen. Systeme vertragen keine Schocks. Sie kollabieren. Man muss Systeme langsam, Stück für Stück, in mehreren Durchgängen hochfahren. 

Beispiel: Würdest Du z. B. in einen See (Ökosystem) eine Tonne Öl auf einmal einleiten, könnte es sein, dass das Ökosystem zusammenbricht. Würdest Du dagegen diese Tonne Öl über 2, 3 Jahre einleiten, so würde das System einen Weg finden, damit klarzukommen.

Beispiel: Du hast einen normalen Bäckerladen und möchtest auf den neuen Trend “Öko” umstellen. Statt alles sofort auf öko umzustellen, fahre öko langsam hoch und erst, wenn es gut läuft, fährst Du die anderen Angebote langsam herunter.

Beispiel: Du hast ein veraltetes, langsames Kundenverwaltungsprogramm und möchtest es durch ein neues ersetzen. Dann schaltest Du nicht das alte direkt ab, sondern lässt beide Programme parallel laufen, bis das neue System wirklich eingespielt ist.


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Dieser Blogbeitrag ist ein kleiner Auszug aus dem Booklet “Systemisches Denken”

Damit meinen wir: Wenn potenzielle Schocks oder zu schnelle Veränderungen drohen. Systeme vertragen keine Schocks, sie kollabieren, also brechen zusammen. Man muss Systeme langsam, Stück für Stück, in mehreren Durchgängen hochfahren oder runterfahren oder einzelne Hauptfaktoren hochfahren und wieder runterfahren. Das ist wie ein Computer: Den kannst Du nicht einfach ausschalten.

Beispiel: Und das ist ganz wichtig, dass man das verstanden hat. Würdest Du zum Beispiel in einem See, einem Ökosystem, eine Tonne Öl auf einmal einleiten, könnte es sein, dass das Ökosystem zusammenbricht. Würdest Du dagegen diese Tonne Öl über zwei, drei Jahre einleiten, also so tröpfchenmäßig, würde das System einen Weg finden, damit klarzukommen. 

Deswegen glaube ich persönlich auch, ja, auch wenn ich das jetzt sage und mich dann Leute vielleicht dafür später an die Wand nageln: Wenn CO2 explodieren würde, wäre das sehr schlecht. Wenn CO2 aber ständig nach oben geht und somit keinen Schock ergibt, wird sich das System darauf einstellen – durch mehr Pflanzenwachstum, durch mehr Wälder, durch mehr was auch immer. Ob ich recht habe oder nicht, liegt nicht an der Philosophie oder an einer Ideologie, sondern es basiert einfach auf dem Wissen und der Erfahrung, die ich mit Systemen habe. Wer recht hat oder nicht, wissen wir in 300 Jahren. So.

Beispiel: Du hast einen normalen Bäckerladen und möchtest auf den neuen Trend “Öko” umstellen. Statt alles auf Öko umzustellen, fahre Öko langsam hoch und erst, wenn es gut läuft, fährst Du die anderen, nicht mehr gut funktionierenden Angebote langsam herunter. Also, nochmal: Monkey-Branching – Du lässt nie den Ast los, der Dich festhält, bevor Du den anderen fest im Griff hast.

Beispiel: Du hast ein veraltetes, langsames Kundenverwaltungsprogramm und möchtest es durch ein neues ersetzen. Dann schaltest Du nicht das alte direkt ab, sondern lässt beide Programme parallel laufen, bis das neue System wirklich eingespielt ist. Also, das eine – Du willst etwas Neues machen – langsam hochfahren, derweil die Wechselwirkungen beobachten, parallel laufen lassen, dann sagen: “Okay, jetzt fahren wir das andere langsam runter.”

Warum? Systeme vertragen keine Schocks und durch das langsame Hoch- und Runterfahren beschädigst Du das System nicht und kannst Wechselwirkungen gut beobachten. Wenn Du jetzt das eine hochfährst und das andere runter, verstößt Du gegen einen Fehler, den Du nie machen darfst im System: Ändere nie mehr als einen Faktor gleichzeitig. Ja, weil Du fährst das eine hoch, das andere runter– hast Du zwei Faktoren verändert.

So, hier ist es dann mal so grafisch dargestellt. Fragen dazu? Zu Schocks? Hoch-, Runterfahren? Also, wie gesagt, die Sachen wiederholen sich jetzt, weil es so andere Blickwinkel sind von Dingen, die wir vorher schon alle erklärt haben. Aber einfach mal, in der Praxis kann man gar nicht genügend von unterschiedlichen Blickwinkeln aus anschauen. Hier sind wir jetzt bei den ganzen gefährlichen Sachen.

Als Nächstes schauen wir uns an: Wo muss man auch aufpassen? Was ist aber wenig gefährlich? Und dann schauen wir uns das Ganze noch mit der Zusammenfassung an, so dass man wirklich ein konzeptionelles, systemisches Verstehen über systemisches Denken kriegt. Dann würde ich Dir empfehlen: Starte mit dem Booklet wieder von vorne, denn Du wirst jetzt die Dinge, die ich vorne erklärt habe, viel besser verstehen, jetzt, wo Du die letzten Kapitel kennst.

Teilnehmer: Wenn es angebracht ist, habe ich vielleicht nur ein Beispiel aus eigener Praxis, wo ich unser System geschockt habe.

Alex: Gerne. 

Teilnehmer: Wir haben letztes Jahr Black Friday extrem viel Werbung gemacht – vor Black Friday, haben alles in Werbung gesteckt, also Werbung extrem hochgefahren, hat extrem gut funktioniert, war bester Umsatz der Firmengeschichte – Black Friday. Nur sind wir nachher dann … ist quasi alles “zusammengebrochen” in Anführungszeichen, weil wir nicht mehr hinterherkamen mit der Auslieferung. Und das hat sich dann gesteigert dann in Krankheit, und teilweise merken wir heute noch die Nachwirkungen.

Alex: Ja, so, wenn Du jetzt einfach den Erfolgsalgorithmus benutzt hättest. Ja? Und dann hättest Du gesehen: Downside – wie läuft es eigentlich mit der Lieferung? Also, weil der Erfolgsalgorithmus ja auch Konsequenz X-ter Ordnung geht. Okay, These 1: Wir machen riesigen Umsatz. Das klingt erstmal gut. So, These 2: Wir verblasen die Werbung, machen keinen Umsatz.

Was wären die Konsequenzen von These 1, von These 2? Haben wir die Ware überhaupt? Haben wir die Leute überhaupt? Haben wir dies überhaupt? Haben wir das überhaupt? So, und auf die Art und Weise spielst Du Konsequenzen x-ter Ordnung durch. Glaub mir, das wird alles … Dein Leben wird einfach toll, wenn Du anfängst, systemisch zu denken und diese Gesetze zu berücksichtigen. Weil es sich alles vorhersagen lässt – nicht alles, ja, weil es immer noch komplexe Wechselwirkungen gibt. Aber glaub mir: 90 bis 95 Prozent kannst Du vorhersagen mit dieser Art des Denkens. 

Noch ein Tipp: Wer von Euch denkt sich manchmal: Meine Mitarbeiter könnten mehr verantwortlich sein – oder meine Kinder oder wer auch immer? So, das Problem ist, dass die Leute immer gerne das Wort Verantwortung in den Mund nehmen, aber gar nicht genau wissen, was es bedeutet. 

Wir haben ein einziges Booklet, wo praktisch die neun Definitionen von Verantwortung genau grafisch aufgemalt sind. Aber die wichtigste, eine der wichtigsten ist: Verantwortung bedeutet, die Konsequenzen des eigenen Handelns vorhersehen zu können – die Konsequenzen des eigenen Handelns vorhersehen zu können. 

Wie willst Du das machen, ohne dass Du systemisches Denken beherrschst und ohne dass Du Upsides / Downsides draufschaust und dass Du den Erfolgsalgorithmus benutzt? Du kannst gar nicht wirklich verantwortlich sein, nämlich die Konsequenzen Deines eigenen Handelns vorhersehen, außer in den Bereichen, wo Du schon schlechte Erfahrung gemacht hast.

Also, wenn Du jede Scheiße schon mal mitgemacht hast, kannst Du in dem Bereich in Zukunft Verantwortlicher sein. Aber ist es nötig, in jedes Fettnäpfchen zu steigen, um die Verantwortung zu erhöhen? So, deswegen werden Mitarbeiter oder Kinder auch nicht verantwortlich. Wisst Ihr, warum? Weil Ihr ihnen verbietet, ins Fettnäpfchen zu steigen. Sie dürfen / sollen keine Fehler machen. Das versucht Ihr zu vermeiden.

Dadurch lernen sie nicht. Dadurch werden sie nicht verantwortlich. So, verstehe ich auch. Man muss ja den Fehler nicht wiederholen, aber dann muss man ihnen zumindest systemisches Denken und den Erfolgsalgorithmus beibringen. Warum? Weil sie dann nämlich zumindest die Konsequenzen in der Simulation mal durchspielen. Also, in Kurzform: Ohne systemisches Denken und ohne Erfolgsalgorithmus kann eigentlich Verantwortung gar nicht auftreten, außer, wenn es schon mal falsch gemacht wurde, wenn Du mal darüber nachdenkst. 

So, deswegen sind es auch Fundamental-Booklets, die wir frei herausgeben werden mit offenem Copyright, damit einfach allgemein die Verantwortung der Leute nach oben geht, weil eine der Definitionen ist, die Konsequenzen des eigenen Handelns vorhersehen können. Verantwortliches Fahren okay, vorausschauend, Abstand halten, die richtige Geschwindigkeit, Fußgängerübergänge, kein Alkohol, keine Drogen und so weiter. Warum?

Weil ich die Konsequenzen meines Handelns vorhersehen kann. Ist aber blöd, wenn Du erst mal Leute totfahren musst, Millionenschäden machst und so weiter und so weiter. Das könnte man durch den Erfolgsalgorithmus auch weniger schmerzhaft herausfinden. Das nur so kurz als Anmerkung.

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