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Bulimie-Lernen vs. Verstehen

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Definition: Auswendig lernen

In der Schule wird Dir beigebracht, Inhalte “zu kopieren”, sie also auswendig zu lernen, um sie dann möglichst exakt wieder ausspucken zu können. Wir nennen das “Bulimie-Lernen” – Du frisst Daten in Dich hinein und kotzt sie dann bei der Prüfung einfach wieder aus. 2 Wochen später kannst Du Dich allerdings kaum noch an etwas erinnern, geschweige denn es anwenden (das nennen wir “Duplikation” = eine Kopie anfertigen). 

Das Problem ist, dass eine Kopie immer “verblasst”. Oder kannst Du Dich noch an viel von dem erinnern, was Du damals zu Schulzeiten in Dich reingefressen hast?

Definition: Verstehen 

Etwas wirklich zu verstehen bedeutet, dass man es nicht nur “aufnimmt” (= eine Kopie anfertigt), denn das ist nur der erste Schritt. Wenn Du die Information aufgenommen hast, musst Du versuchen, sie konzeptionell zu verstehen. 

Verstehen bedeutet also: etwas wirklich erfassen, begreifen, damit denken können.
Die neuen Informationen sollen Teil Deines Bewusstseins werden, damit Du sie ANWENDEN kannst! 

Also: Wenn Du mit Wissen jonglieren kannst und es ohne Probleme auf beliebige Situationen anwenden kannst, dann hast Du es tiefgehend, als geistiges Konzept verstanden und wirst es auch nie wieder vergessen.

Wir wollen selbstdenkende, kompetente Menschen, die ihr Fachgebiet konzeptionell verstanden haben und damit denken können, UM ERGEBNISSE zu bekommen. Dafür musst Du lernen, Dinge zu BEGREIFEN und KONZEPTIONELLES VERSTEHEN über Dein Fachgebiet zu erlangen.


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Dieser Blogbeitrag ist ein kleiner Auszug aus dem Booklet “High-Tech-Lernen (& -Lehren)”

Bulimie-Lernen versus Verstehen


Definition: Auswendig lernen. In der Schule wird Dir beigebracht, Inhalte zu kopieren, sie also auswendig zu lernen, um sie dann möglichst exakt wieder ausspucken zu können. Wir nennen das “Bulimie-Lernen”. Warum? Das ist eine Ess-Störung, wo man das, was man gegessen hat, wieder auskotzt. Nämlich: Du frisst Daten in Dich hinein und kotzt sie dann bei der Prüfung einfach wieder aus.


Zwei Wochen später kannst Du Dich allerdings kaum noch an etwas erinnern, geschweige denn es anwenden. So, das heißt: Du machst nur eine Kopie, “Duplikation”. Also, Du zwingst Dich, die Kopie in Deinem Kurzzeitgedächtnis aufrechtzuerhalten. Du machst ein Duplikat des Blattes. Du versuchst es zu fotografieren und es will aber nicht in Deinem Kopf bleiben, weil es nur im Kurzzeitgedächtnis drin ist.


Und dann denkst Du, Du wärst blöd und dann hast Du noch missverstandene Worte. Die sorgen dafür, dass sowieso nichts hängen bleibt und so bekommst Du einfach immer mehr Mist. Und wir werden Dir hier ganz genau erklären, woran das alles liegt und was Du dagegen tun kannst. 


Das Problem ist, dass eine Kopie immer verblasst. Oder kannst Du Dich noch an viel von dem erinnern, was Du damals zu Schulzeiten in Dich rein gefressen hast?


Solltest Du noch in der Schule sein, dann denk einfach zwei Jahre zurück und sag: “Mensch, wie viel weiß ich denn davon noch?” 


So, 100 Prozent hier reinfressen, dann 50 Prozent davon auskotzen, nach drei Tagen null. 


Definition: Verstehen. Etwas wirklich zu verstehen bedeutet, dass man es nicht nur aufnimmt, also eine Kopie anfertigt, denn das ist nur der erste Schritt … Also zunächst mal musst Du natürlich lesen können und den Text so kopieren können in Deinen Verstand, dass er auch so ist wie im Buch oder wie auch immer oder wie die Information gemeint ist.


Aber wenn Du dann die Information aufgenommen hast, musst Du unbedingt versuchen, sie konzeptionell zu verstehen. Konzeptionell bedeutet: Nicht ein Foto davon zu machen, sondern “Ahh”, so ein übergreifendes Verstehen davon zu bekommen. 


Auch darauf werden wir im Laufe dieses Booklets noch ganz genau eingehen, was ist konzeptionelles Verstehen, wie erreicht man das? Aber Du musst ein “Ahh” kriegen, sodass Du damit spielen kannst. 


Wenn Du wissen möchtest, was konzeptionelles Verstehen ist, hier in Kurzform: Stell Dir einfach irgendwas vor, was Du richtig gut kannst, irgendein Hobby oder irgendwas, was Du richtig gut kannst. So, und dort hast Du nie etwas auswendig gelernt, Du hast Dich damit beschäftigt, Du hast es begriffen. Und egal, welche Frage man Dir dazu stellt – vielleicht nicht jede, aber fast alle –, kannst Du so [schnippt mit den Fingern] beantworten. Warum? Weil Du es konzeptionell verstanden hast. 


Jetzt vergleichst Du dieses Hobby, wo Du gut bist, mit dem, wie es in der Schule oder beim Studium oder in der Ausbildung ist, und dann weißt Du, was da verkehrt ist. 


Also wir wollen konzeptionelles Verstehen. Man will es als Idee verstanden haben. Wie das geht, was das genau ist, kommt später noch in aller Tiefe. Verstehen bedeutet also: etwas wirklich erfassen, begreifen, damit denken können. Die neuen Informationen sollen Teil Deines Bewusstseins werden, damit Du sie anwenden kannst. 


Wir hatten uns früher gesagt: “Du lernst ja nicht für die Schule, sondern fürs Leben.” Na ja, in der Praxis ist es so, dass die Schule heutzutage leider nicht mehr viel mit dem Leben zu tun hat, hat auch damit zu tun, dass der technologische Fortschritt so schnell ist und jetzt mit künstlicher Intelligenz wird es alles noch viel schlimmer.


Aber eigentlich lernt man nur aus einem Grund: nämlich um besser klarzukommen, um Dinge besser machen zu können, um schneller, besser, höher, qualitativ etwas erreichen zu können. Deswegen lernt man. 


Also wenn Du mit Wissen jonglieren kannst und es ohne Probleme auf beliebige Situationen anwenden kannst, dann hast Du es tiefgehend als geistiges Konzept verstanden und wirst es auch nie wieder vergessen. Und das nennt man konzeptionelles Verstehen. Aber keine Sorge, auch das ist so wichtig, da gehen wir später noch ganz genau drauf ein. 


So und jetzt schauen wir uns hier mal den Unterschied zwischen Bulimie-Lernen und konzeptionellem Verstehen an. Hier ist einer, der lernt als Bäckerlehrling. Zutaten: Weizenmehl 500 Gramm, heißes Wasser, Pflanzenöle, Bla …. 


Sie lernt anders. Sie lernt auf Verstehen hin. Sie fragt: “Wie funktioniert eigentlich Hilfe? Was ändert sich, wenn man die Menge des Salzes im Rezept verändert? Warum muss man hier weniger Wasser nehmen?” Also, sie stellt Fragen. Sie versucht zu verstehen, wie das funktioniert, warum es funktioniert und sie will es einfach begreifen und fasst es von verschiedenen Stellen aus an.


Und dann passiert Folgendes: In der Praxis kommt dann jemand und so ist es meistens … Es passiert irgendwas, womit man nicht gerechnet hat. Dann kommt einer und sagt: “Es gab Probleme mit dem Weizenmehl. Ihr müsst heute mit Dinkel backen.” Also Dinkel, das ist der Weizen-Vorgänger, speziell im Mittelalter hatte man das. Da kommen auch alte Stadt Bezeichnungen wie “Dinkelsbühl” davon und so weiter. Also Dinkel ist, wenn Du so möchtest, – vereinfacht gesagt – alter Weizen. 


Jetzt sagt der diese Information: “Heute mit Dinkel.” Er bleibt weiter bei Weizenmehl, heißem Wasser, Pflanzenöl und so weiter. Und sie denkt sich: “Kein Problem, ich muss nur das Verhältnis der anderen Zutaten entsprechend anpassen.” Er wundert sich, warum er es nicht auf die Straße kriegt, seine PS, und sie hat Ihr Ergebnis. 


So, und was wir hier drinnen wollen, bei uns in den Firmen: Wir wollen selbst denkende, kompetente Menschen, die Ihr Fachgebiet konzeptionell verstanden haben und damit denken können, um Ergebnisse zu bekommen.


Also nochmal: Die Leute sollen selbstdenkend sein, sie sollen kompetent sein, sie sollen ihr Fachgebiet konzeptionell verstanden haben, damit sie damit denken können, um – und darum geht es – Ergebnisse zu erzielen. 


Dafür musst Du lernen, Dinge zu begreifen und konzeptionelles Verstehen über Dein Fachgebiet zu erlangen. So bist Du jetzt Schüler in der Schule, sagst Du: “Na toll, aber ich muss ja eine Prüfung schreiben. Ja? Was hilft mir das, wenn ich es verstehe und anwenden kann ich es sowieso nicht. Und ich muss ja eine Prüfung drüber schreiben.”  


Gemach, gemach, das ist mir natürlich bewusst. Auch dafür wirst Du eine Lösung kriegen, die Du lieben wirst, und wo Du sogar auf der einen Seite die Prüfung bestehst und auf der anderen Seite noch wirklich was fürs Leben lernst, was Du wahrscheinlich kaum für glaubhaft halten wirst.

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