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WISSENSDURST. 

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Charismatische Führer saugen Wissen auf wie ein Schwamm. Sie haben einen unstillbaren Wissensdurst.

Sie wissen, dass sich Informationen pyramidal in “Prinzipien”, „übergeordnete Gesetze“, „wichtige Gesetzmäßigkeiten“, „Anwendung“ und „Belangloses“ unterteilen (mehr dazu auch im Artikel “Was sind übergeordnete Daten?”).

Sie suchen dabei gezielt nach Prinzipien und übergeordneten Gesetzen – denn daraus können sie alles Weitere ableiten.

Nimm Dir vor, jeden Tag etwas Neues zu lernen, das Du anwenden kannst. (Tipps zum wirklichen Lernen bekommst Du im Booklet “High-Tech-Lernen (& -Lehren)”.)

Nutze dazu Autofahrten oder stumpfe Arbeiten, um Hörbücher, Podcasts etc. zu konsumieren.

Lies Bücher mit anwendbarem Nutzen und frage Menschen, die Ahnung haben.

Sei keinen Autoritäten hörig, wenn es Dir keinen Sinn macht – akzeptiere nur Informationen, die Du nachvollziehen kannst.

Achte auf “Stichhaltigkeit” (Meinungen oder Thesen wurden so klar bewiesen oder hergeleitet, dass sie dem “Stich einer Waffe” standhalten würden).


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Nächster Punkt: Wissensdurst. 

Charismatische Führer saugen Wissen auf wie ein Schwamm. Sie haben einen unstillbaren Wissensdurst. 

Sie wissen, dass sich Informationen pyramidal – also so, wie Du auf der rechten Seite siehst, als Pyramide – in “Prinzipien”, “übergeordnete Gesetze”, “wichtige Gesetzmäßigkeiten”, “Anwendungen” und “Belangloses” unterteilen.

Kann man sicherlich noch anders unterteilen, aber das ist das Prinzip, wie sich Wissen und Informationen unterteilt. 

Sie suchen dabei gezielt nach Prinzipien und übergeordneten Gesetzen, denn daraus können Sie alles Weitere ableiten. 

Lass uns hier mal ein paar Worte klären. Das Wort “Prinzip” kommt von lateinisch “princeps”, “der Erste”, und vom Prinzip ist ein Prinzip – auch hier empfehle ich das Wörterbuch –, weil es “Das verstößt gegen meine Prinzipien” – damit sind moralische Prinzipien gemeint. Aber eigentlich bedeutet das Wort “Prinzip” die obersten, allgemein formulierten Gesetzmäßigkeiten, aus denen sich alle weiteren ableiten lassen, also das übergeordnetste Gesetz, praktisch die Wissensstammzelle, aus der man alles andere rausklonen kann. 

Das wird einem leider in der Schule nicht beigebracht. In unserem Booklet “High-Tech-Lernen” gehen wir da sehr genau drauf ein, wie es Daten-Hierarchien gibt, dass es Informationen gibt, die viel wichtiger sind und Du lieber viel Zeit mit denen verbringen solltest und den Rest nicht lernen, sondern lieber durchlesen. So, und wichtig sind die obersten Zwei: Prinzipien und übergeordnete Gesetze. Das macht ungefähr 5 % aller Schriften aus. 

Beispiel: Das Grundgesetz hat 146 Artikel – anderer Begriff für Paragrafen. 146 Artikel. Aus diesen 146 Artikeln hat man – weil das nämlich so ist: Das ist die Stammzelle, das sind praktisch die Prinzipien, nach denen Deutschland funktionieren sollte – aus diesen 146 Artikeln hat man über 93.000 Paragrafen abgeleitet. 

Und jetzt kannst Du ja mal überlegen: Was ist sinnvoller, die 93.000 Paragrafen auswendig zu lernen oder lieber die Stammzelle richtig zu verstehen, so dass Du die Paragrafen selber herleiten könntest? 

Auch in Jura, werden mir die Juristen recht geben, gibt es natürlich ein paar übergeordnete Gesetze. Die Prinzipien wären praktisch das Grundgesetz. Es gibt aber auch übergeordnete Gesetze. Das wäre zum Beispiel, dass man Gesetze nicht rückwirkend ändern kann. Dann gibt es den Aufbau Strafrecht, Zivilrecht. Dann gibt es das Prinzip, dass das deutsche Juristensystem eigentlich dem römischen Recht entstammt. Und das römische Recht wiederum hatte gewisse Prinzipien, blablabla. 

Also, das heißt, das Grundgesetz allein würde Dir noch nichts helfen. Du brauchst noch ein paar übergeordnete Gesetze. Du brauchst auch noch ein bisschen die Entwicklungsgeschichte, aber wenn Du das alles verstehen würdest, wäre Jura sehr einfach. 

Ein Ding ist zum Beispiel, dass die meisten Leute nicht verstehen, dass Jura eine Sprachwissenschaft ist. Arbeitet sehr viel mit Definitionen. Das Wort “grundsätzlich” heißt nicht “immer”. Es heißt “üblicherweise, Ausnahmen sind möglich”. Und ein Jurist sagt auch nie Ja oder Nein, weil er weiß: Absoluta existieren nicht. Es gibt kein Ja und kein Nein. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Deswegen sagt er: “Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Ja.” Also 99,99 % Ja. Das ist eine Sprachwissenschaft. So, und wenn Du diese Sachen verstanden hast, dann ist Jura usw. eigentlich alles recht leicht. 

Wichtig, musst Du wissen: In jedem Fachgebiet gibt es zwischen fünf und maximal 150 übergeordnete Prinzipien und Gesetze. Wenn Du die drauf hast, hast Du 80 % des Fachgebietes drauf. Wie macht’s der Durchschnitt? Die ziehen sich lieber 93.000, um bei diesem Beispiel zu bleiben, Paragrafen rein, anstatt sich intensiv ein Jahr lang mit diesen 146 Paragrafen oder Artikeln auseinanderzusetzen. Natürlich kannst Du, ähnlich wie das, was ich hier zeige – es sind Prinzipien, die kannst Du nicht einfach durchlesen.  Du musst da in die Definitionen rein: Was meint er damit? Warum ist das so? Wie kann man das anwenden? Da musst Du die wirklich durchkneten geistig, be-greifen. Lesen kannst Du Prinzipien nicht. 

Oder ich mache Euch ein anderes Beispiel: Prinzip von YouTube. Wer möchte das Prinzip von YouTube wissen? Ist ganz einfach: Erschaffe ein Thumbnail und eine Headline, also wie das Video heißt, das gefunden wird und auf das die Leute draufklicken. Und dann stell sicher, dass sie bis zum Ende schauen. Das ist das oberste Prinzip von YouTube. 

Gut, die Frage ist natürlich: Welche Leute? Wie schreibt man Texte? Wie müssen die Thumbnails ausschauen? Also, das ist natürlich dann schon alles sehr kompliziert, aber das oberste Prinzip von YouTube ist: Finde ein Thema und einen Text, auf den die Leute draufklicken, und schau, dass sie bis zum Ende schauen. Das beinhaltet aber auch, versprich auf Deiner Vorschau, auf Deinem Thumbnail nicht mehr, als Dein Video halten kann. Halte Dein Video kurzweilig usw., heißt es damit automatisch. So, und so könnte ich Euch Hunderte von Prinzipien erzählen zu allen möglichen Themen. 

Oder das Prinzip von Online-Marketing in einem Satz: Kontaktiere Leute, baue Vertrauen auf und schau, dass du ihre Online-Identitäten einsammelst. Was ist eine Online-Identität? Das wäre ein Like, weil Du ihn dann ja kontaktieren kannst. Das wäre ein Abonnement. Das wäre eine E-Mail-Adresse, whatever. Aber Du kontaktierst Leute, machst einen guten Eindruck, indem du Wert lieferst, und dann versuchst Du, den Kontakt zu bekommen, ähnlich wie auf einer Party.

Du gehst hin, machst einen guten Eindruck und collectest die Visitenkarte. Quatsch jemanden auf einer Party voll über Dein Geschäft und Du wirst das nächste Mal nicht mehr eingeladen. Du darfst aber einen guten Eindruck machen und Visitenkarten collecten. Und so hat jedes Fachgebiet – Physik, Quantenphysik, alles – 20 bis maximal 150 Prinzipien. Klar, wenn Du jetzt die Prinzipien des Universums sammeln würdest, dann werden die ein paar mehr.

Ja, also je breiter das natürlich wird, desto mehr werden die Prinzipien. Aber was ich nur sagen will: Es gibt sehr wenige Prinzipien und übergeordnete Gesetze – ungefähr 4 %. Und wenn du die, auf die mal wirklich 30 % der Zeit investieren würdest, nicht drüberlesen, dann könntest du 96 % des Wissens selber ableiten. So, und das machen eben charismatische Führer. 

Sie wissen, dass sich Informationen pyramidal in “Prinzipien”, “übergeordnete Gesetze”, “wichtige Gesetzmäßigkeiten”, “Anwendung” und “Belangloses” unterteilen. 

Auch diese Pyramide ist, genau genommen, verzerrt. Das lässt sich sonst so nicht darstellen. Das hier: “Prinzipien und übergeordnete Gesetze”, das hier sind vier Prozent, höchstens. Eher eins. Der Rest ist “wichtige Gesetzmäßigkeiten, Anwendung, Belangloses”. Aber Du könntest alles daraus ableiten. 

Sie suchen dabei gezielt nach Prinzipien und übergeordneten Gesetzen, denn daraus können sie alles Weitere ableiten. 

Nimm Dir vor, jeden Tag etwas Neues zu lernen, das Du anwenden kannst, anwenden.

Also, wenn ich irgendwas studiere, habe ich dauernd im Kopf: Wie kann ich es anwenden? Wie kann ich es benutzen? Habe ich so etwas schon mal erlebt in dem Lebensbereich? In welchem Lebensbereich könnte ich es anwenden? Das ist die Dauerfrage, die ich in meinem Kopf habe. 

Dann, wenn Du so studierst oder so lernst, vergisst Du auch Dinge nie wieder. Nutze dazu Autofahrten oder stumpfe Arbeiten, Bügeln, Putzen, um Hörbücher, Podcasts etc. zu konsumieren. 

Lies Bücher mit anwendbarem Nutzen und frage Menschen, die Ahnung haben. Ganz wichtig: 

Sei keinen Autoritäten hörig, also “weißer Kittel”, “Oh, der, der hat Ahnung!” – “Oh, der ist Bundeskanzler!” – “Oh, der ist der Chef vom X-Verband!”, und so weiter. Ja, ja.

Sei keinem Autoritäten hörig, wenn es Dir keinen Sinn macht – akzeptiere nur Informationen, die Du nachvollziehen kannst. 

Also, immer dann, wenn einer sagt: “Ist halt so und musst du glauben”, lügt er oder hat es selber nicht verstanden.

Ein Prinzip lässt sich immer erklären und mit Beispielen füttern. Wenn Du etwas glauben musst, was scheinbar keinen Sinn macht, wäre ich sehr, sehr vorsichtig. 

Achte auf “Stichhaltigkeit” (Meinungen oder Thesen wurden so klar bewiesen oder hergeleitet, dass sie dem “Stich einer Waffe” standhalten würden). 

Zum Beispiel, wenn Ihr mir zuhört. Ich nutze immer dieses Muster: Ich mache eine Aussage: “So ist es”. Und dann leite ich her, wie ich draufgekommen bin. Das ist das Herbeiführen der Stichhaltigkeit. Wenn aber einer einfach sagt: “So ist es!”, es weder begründet noch belegt noch irgendwie logisch herleitet – ja, Ihr erinnert Euch an das Beispiel mit den Ärzten: “Ah ja, UV-Licht!” – “Ah ja, hier, aggressive Creme drauf.” – “Ah ja, hier, Hormone.” – “Ah, hier Cortison.” Das waren alles Autoritäten.  

Oder wenn Du den Empfehlungen von Gesundheitsorganisationen blind folgst. Gefährlich. Oder damals bei den Nazis. Das waren alles Autoritäten damals. Wenn die keiner angezweifelt hätte, hätten wir das immer noch. Genau. Das Motto lautet: “Selbst denken, nicht autoritätshörig sein, auf Stichhaltigkeit achten von Argumenten.” 

Ich werde Euch später in einem weiteren Kapitel, werde ich Euch zeigen, wie Ihr innerhalb von kürzester Zeit jede Talkshow durchschaut. Ihr werdet sofort sehen: Hat der was drauf? Lügt der? Redet der die Wahrheit oder nicht? Du erkennst es am Stil. 

Es ist ein Wahrnehmungsmodell – Thema Rote Zone. Das ist ein Wahrnehmungsmodell – das zeige ich Dir einmal und auf einmal siehst Du jedes Gespräch, jede Talkshow, jede Diskussion völlig anders. Du kannst sofort erkennen: Wer ist ein Angeber? Wir ist ein Möchtegern? Wir versteckt etwas? Du kannst alles sofort erkennen.  Folgt aber eigentlich auch diesem Prinzip. 

Zusammengefasst: Es gibt Datenhierarchien. Prinzipien sind wichtiger als übergeordnete Gesetze. Prinzipien und übergeordnete Gesetze sind wichtiger als der ganze Rest. Anstatt Dir 96.000 Paragrafen reinzuziehen, beschäftige Dich lieber ein, zwei Jahre lang mit 146. Dann kannst Du sogar Gesetze schreiben und nicht nur auswendig lernen.

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