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Was ist ein Wissensnetz im Detail?

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Du kannst Dir Deinen Verstand hierzu wie ein großes Spinnennetz vorstellen. Dein gesamtes Wissen befindet sich in einem riesigen Netzwerk, mit jeder Menge Quer-Verknüpfungen. Je mehr “tragende Fäden” (= übergeordnete Daten und Prinzipien) wir im Verstand gespeichert haben, desto leichter können Informationen eingeflochten werden. 

Grafik zu Was ist ein Wissensnetz im Detail? Spezialgebiete, tragende Fäden, brauchbares Netz, kein Netz / kaum Vorwissen

Mit immer mehr Anwendung, Praxis und somit Vorstellungskraft werden die Verflechtungen immer dichter und neue Informationen können ohne Probleme eingewoben und leicht behalten werden. 

Neue Bereiche und Wissensgebiete haben dagegen kein vorhandenes Haupt-Netz mit “tragenden Fäden” (= übergeordnete Daten und Prinzipien). Informationen können somit NICHT in einem bereits vorhandenen Wissensnetz “eingehakt und verwoben” werden.

Für solche vollkommen neuen Informationen musst Du zunächst einmal in aller Ruhe die “tragenden Fäden” ziehen und weitere Verflechtungen langsam aufbauen. Detailinformationen fallen nämlich sonst zwischen den großen Fäden in ein Loch und sind nach kurzer Zeit verloren. 

Deshalb musst Du Dir immer zuerst die Grundlagen erarbeiten, bevor Du von der Praxis und Anwendung wirklich profitieren kannst. Dabei ist es gerade zu Beginn wichtig, langsam zu starten und die Grundlagen möglichst oft zu wiederholen.


Video-Briefing

Video Vorschau

Dieser Blogbeitrag ist ein kleiner Auszug aus unserer Fundamental-Booklet-Serie

So, schauen wir uns doch mal an: Was ist ein Wissensnetz im Detail? 

Also Ihr seht jetzt auch, ich habe nicht ein Kapitel mit Wissensnetz, Wissensnetz, Wissensnetz, Wissensnetz, sondern am Anfang soft, jetzt gehen wir etwas tiefer. Warum? Weil ein Wissensnetz nicht isoliert ist. Sondern Wissensnetz hängt wieder zusammen mit missverstandenen Worten, hängt wieder zusammen mit begrifflichem Verstehen, hängt wieder zusammen mit Datenhierarchien und so weiter und so weiter. 


Deswegen bringt es nichts, sofort in die Tiefe zu gehen, sondern deswegen muss man, wenn man das Material gut aufbereitet, es immer wieder in Durchgängen machen. Das ist sauviel Arbeit. Was meint Ihr, was diese Grafiken alle für ein Aufwand sind? Und den Aufwand machen wir uns nur, weil wir wirklich sicherstellen wollen, dass diese übergeordneten, essenziell wichtigen Prinzipien und Gesetze wirklich gut verstanden sind.


Du kannst Dir Deinen Verstand hierzu wie ein großes Spinnennetz vorstellen. Dein gesamtes Wissen befindet sich in einem riesigen Netzwerk, mit jeder Menge Querverknüpfungen. Also tatsächlich ist dieses Wissensnetz noch nicht mal flach, sondern ein Ball. Es ist also 3D, also praktisch hier im Zentrum gespiegelt und immer weiter, wie ein Ball. 


Je mehr tragende Fäden (und tragende Fäden sind übergeordnete Daten und Prinzipien) wir im Verstand gespeichert haben – sie müssen aber stabil gespeichert sein, deswegen ist Worteklären so wichtig –, desto leichter können Informationen eingeflochten werden. Weil diese übergeordneten Prinzipien sind wie tragende Säulen. Wenn die Säulen wackelig sind, kannst Du da nichts dran anhängen.


So, tragende Fäden. Also diese Dinger hier, die nennen wir tragende Fäden. Das sind zum Beispiel übergeordnete Daten, Fakten, Prinzipien und Orientierung. Aus welchen Bereichen besteht das Fachgebiet?


So, hier siehst Du zum Beispiel ein brauchbares Netz. Dort gibt es schon diese Grundvoraussetzungen. Du hast übergeordnete Prinzipien verstanden, Du weißt, wofür es da ist. Du kennst den Zweck, Du weißt, wie es grundlegend gegliedert ist. Du bist leicht orientiert und Du hast wichtige Prinzipien dazu verstanden. 


Und jetzt, wenn Du durchs Leben gehst und dann Dinge beobachtest, lernst Du automatisch, weil Du kannst das jetzt in diese Prinzipien einsortieren, sagen: “Ach guck mal, so wendet der das so an. Ach guck mal, deswegen ist jetzt das passiert. Ach guck mal, der hat A gemacht und jetzt passiert B. Das ist, weil …”


Schlimm ist das hier: kein Netz / kaum Vorwissen (kaum Möglichkeiten, Detailwissen einzuhängen).


Und das ist das, was sie mit Euch in der Schule machen. Du hast dort einen Bereich, Mathematik – null Plan. Es gibt keine Orientierung, es gibt keinen Grund, warum. Es gibt keine übergeordneten Daten, es gibt keine Datenhierarchien, es gibt einfach sauviele Details. Was passiert mit diesen Details? Sie fallen hier durch, weil das Netz nicht brauchbar aufgebaut wurde.


Und hier drüben siehst Du zum Beispiel Spezialgebiete, Hobbys mit sehr tiefem Wissen, viel Erfahrungen, sehr vielen Details. Das heißt, dort hast Du einfach Dich sehr intensiv mit beschäftigt und dort hast Du echtes, konzeptionelles Verstehen. Und glaub mir, da, wo Du wirklich sagst: “Das ist mein Hobby, das ist voll meine Leidenschaft”, diese Art zu verstehen, das ist der Standard, den Du auf alles haben möchtest.


Das ist auch möglich! Es ist möglich. Es liegt nur an diesen Grundprinzipien: missverstandene Worte, Wissensnetz nicht gescheit aufgebaut und so weiter. 


So, jetzt steht hier: Mit immer mehr Anwendung, Praxis und somit Vorstellungskraft (konzeptionelles Verstehen – Vorstellungskraft) werden die Verflechtungen immer dichter und neue Informationen können ohne Probleme eingewoben und leicht behalten werden. 


Das heißt, am Anfang, wenn Du jetzt Worte klärst, ist es natürlich am Anfang mühsam, weil schon in den Definitionen vom Duden wieder neue Worte drin sind, die Du nicht verstehst. Ächz. Aber wenn Du das mal eine Zeit lang machst, kriegst Du irgendwann so einen Rückenwind und Du lernst praktisch mit geschlossenen Augen, während Du durchs Leben läufst. Also Du lernst permanent. Und ohne dass Du auswendig lernt, sondern Du nimmst einfach Informationen und Wissen auf. 


Neue Bereiche und Wissensgebiete haben dagegen kein vorhandenes Hauptnetz mit tragenden Fäden, also übergeordneten Daten und Prinzipien. Informationen können somit nicht in einem bereits vorhandenen Wissensnetz eingehakt und verwoben werden. 


Was diese Booklets hier machen sollen, die machen nichts anderes, als dass man dort diese grundlegenden Fäden macht und dass Du dann lernen kannst. Also danach hast Du nur die grundlegenden Fäden. Und jetzt fängst Du an, anzuwenden und zu beobachten. Und auf einmal siehst Du: “Ach guck mal, das. Ach guck mal, das. Ach guck mal, das”, schaust Du mal rein, sagst: “Ach, wie war das da noch mal?” und so weiter. Also das Lernen erfolgt durch die Praxis. Die Booklets bereiten Dich nur darauf vor, dass Du ab jetzt durch die Praxis wirklich lernst. 


Zum Beispiel war es bei mir so, mein Fahrlehrer damals, bei dem ich Führerschein machen sollte fürs Auto, der hat bei mir Folgendes gemacht. Erste Fahrstunde praktisch: “Juhu Übungsplatz. Guck mal, das ist Kupplung, das ist Pedal, das ist Gas. Fahr mal ein bisschen. Okay, gut.” Zehn Minuten. “So, jetzt fahren wir auf die Straße.” 


Ich hatte es weder verstanden noch intus, noch sonst irgendwas. Und ich war die ganze Zeit so in Angst und Verwirrung über Schulterblick, schalten, Kupplung – was ist eigentlich eine Kupplung? Was tut die eigentlich? Die meisten Leute wissen es gar nicht –, Bremspedal, Gaspedal, Schulterblick, Blinker. Es war für mich der pure Horror. 


Und der ist mit mir zehn Stunden durch die Stadt gefahren und ich habe nichts gelernt. Und der hat sich immer beschwert, hat gesagt: “Sag mal, das müsstest du doch inzwischen sehen, dass das ein Vorfahrtsschild ist.” Ich habe gar nichts gesehen, weil ich immer noch die ganze Zeit introvertiert war auf – huh – Blinker, Kupplung und so weiter und so weiter.


Hätte der mit mir zwei Stunden das einfach am Übungsplatz gemacht: “Anfahren. Sehr schön. Kürvchen drehen. Bremsen ohne Absterben. Sehr schön. Jetzt machen wir das Ganze mal mit links abbiegen, rechts abbiegen. Ach guck mal …” 


Zum Beispiel habe ich 20 Fahrstunden gebraucht, um festzustellen, ich kann ja den Gang schon vorher einlegen. Ich muss das nicht erst in der Kurve tun. Versteht Ihr, wie ich meine? Also ich bin auf die Kurve zugefahren und dann ging die Hektik los, Gang rein, dadada, und irgendwann dachte ich mir: “Warum legst du den eigentlich nicht vorher ein?” Habe ich 20 Stunden für gebraucht! Weil der Idiot mir das nicht gesagt hat und mich völlig überfordert hat. Der hat mich einfach völlig überfordert! Und alles, was … Also versteht Ihr, ich habe nichts gelernt in den 20 Stunden. Ich war nur überfordert und der Straßenverkehr … – konnte ich nichts lernen. 


Dann habe ich den Fahrlehrer gewechselt, der hat gesagt: “So, komm, wir gehen jetzt noch mal auf den Übungsplatz”, haben da die zwei Stunden gemacht und auf einmal sah ich Stoppschilder. Auf einmal hat mir die Praxis auch was gebracht. Ich habe was gelernt und habe Vertrautheit bekommen.


Das ist vorher alles an mir vorbei gezogen, weil bei mir einfach diese Grundprinzipien – Kupplungen, Schulterblick, dadadadada, also das, was man halt alles so draufhaben muss, Gang einlegen, Gang raus, hoch, runter –, das hatte ich alles nicht drauf. 


In dem Moment, wo ich das drauf hatte, konnte ich auch durchs Fahren lernen. Vorher nicht. Und wir wissen alle, wenn wir die Fahrprüfung bestanden haben, dann können wir ja nicht fahren. Wir sind nur keine Lebensgefahr mehr für andere und können ab da lernen. Aber das ist eigentlich so das Prinzip. 


Ich will Euch auch noch darauf hinweisen, noch mal, das Booklet selber, egal welches Ihr jetzt habt, das sorgt nur dafür, dass Ihr die Grundlagen habt, damit Ihr jetzt im Leben durch die Anwendung dieser Prinzipien lernen könnt. Ja? 


Es ist nicht so “Ich habe es jetzt studiert und das war es”, sondern: studieren, anwenden, Resultate beobachten, verbessern.


Also für solche vollkommen neuen Informationen musst Du zunächst einmal in aller Ruhe die tragenden Fäden ziehen – und dafür kann man sich nicht genug Zeit nehmen. Keine Hektik, es gibt nichts Wichtigeres als das Fundament und die tragenden Fäden – und weitere Verflechtungen langsam aufbauen. Keine Hektik. Hektik brauchst Du nur, wenn Du 90.000 Paragraphen lernen sollst. Aber Du brauchst keine Hektik, wenn Du 146 Artikel studieren sollst.


Also ein Jurastudium dauert im Durchschnitt acht Jahre. Würdest Du jetzt einfach 146 Artikel durch acht Jahre teilen, dann wäre das nicht so schwierig. Selbst wenn Du jedes einzelne Scheiß-Wort im Duden nachschauen und mit Beispielen belegst. Das allein würde Dich nicht erfolgreich machen im Jurastudium, weil es gibt noch ein paar andere Sachen, die Du … so juristisches Handwerkszeug. Aber Du hättest einfach sehr viel mehr Grundprinzipien.


Also noch mal. Für solche vollkommen neuen Informationen musst Du zunächst einmal in aller Ruhe die tragenden Fäden ziehen und weitere Verflechtungen langsam aufbauen. Und das ist der Fehler, den sie alle machen. Sie hektiken sich ab, “Ah, dem E-Mail hier, dies da” und so weiter und so weiter. Ja, aber es setzt ja … man tut ja so, wie wenn alles gleich wichtig wäre.


Aber es ist nicht gleich wichtig. Investiere einfach Deine Zeit angemessen in die übergeordneten Daten, in die oberen zwei Spitzen, lass dir Zeit und mach es genau, dann hast Du unten keine Hektik. Punkt. Detailinformationen fallen nämlich sonst zwischen den großen Fäden in ein Loch und sind nach kurzer Zeit verloren. 


Frage: Wie viel Prozent von Eurer Schule wisst Ihr noch?


Also wir haben hier keinen, der sagt: “Mehr als 20.” Nehmen wir weiterführende Schule, eher 10 bis 15. Was für eine Zeitverschwendung! Du warst zwölf Jahre in der Schule oder dreizehn, und eigentlich sind anderthalb Jahre hängengeblieben. Was für ein Wahnsinn! Oder drei. Das heißt, Du hast neun Jahre verschwendet, weil Du Dich abgehektikt hast. 


Einstein hat gesagt, es ist Wahnsinn, immer das Gleiche zu tun, aber ein anderes Ergebnis zu erwarten.


So, bitte nicht so weitermachen. Hier ist der lebende Beweis. Von zwölf Jahren Schule wisst Ihr noch drei. Und wahrscheinlich waren es die ersten vier Jahre. Da wurden nämlich die Grundlagen erklärt. Danach nicht mehr. 


Also wirklich, Ihr müsst aufhören mit dem Gehektike. Gehektike kannst Du da unten machen in der Wissenspyramide. Aber eigentlich … Also ich beschäftige mich nicht mit Details. Ich beschäftige mich nur mit Prinzipien, übergeordneten Anwendungen, und ich gehe nur in die Details, wenn es ein Engpass oder was ganz Besonderes ist oder eine Schlüsselsache, die im Detail liegt. Dann gehe ich ins Detail, sonst nicht so.


Deshalb musst Du Dir immer zuerst die Grundlagen erarbeiten, bevor Du von der Praxis und der Anwendung wirklich profitieren kannst. Wenn Du diese Grundlagen nicht da hast, lernst Du nichts. Wie ich damals in der Fahrschule. Du lernst nichts. 20 Stunden für’n Arsch oder neun Jahre für’n Arsch. 


Dabei ist es gerade zu Beginn wichtig, langsam zu starten und die Grundlagen möglichst oft zu wiederholen. Die Grundlagen. Also deswegen mehrmaliges Durchgehen – nicht jeden Scheiß, nur die obere Spitze der Pyramide.

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