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Ein System zerstören – Alex’ Koiteich

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Seit vielen Jahren bin ich leidenschaftlicher Koi-Besitzer. Jeder, der einen Teich oder ein Aquarium besitzt, wird mir zustimmen, dass man dadurch sehr viel über Systeme und das Zusammenspiel der Faktoren lernen kann. Eines Tages passierte etwas, was ich so schnell nicht wieder vergessen werde.

Eine wahre Geschichte: 11 von 12 Fischen sind innerhalb von 4 Wochen verendet. Praktisch der ganze Koiteich, das ganze Ökosystem ist zusammengebrochen. Was war passiert? 

Der Koiteich hat ein Überlaufrohr bzw. ein Abwasserrohr, mit dem er verbunden ist. Auf diese Weise kann das Rohr z. B. überlaufendes Wasser bzw. Filterschlacke direkt in das Abwasser / Kanalsystem der Stadtwerke entsorgen. Dieses Rohr (das eigentlich nicht Teil des Wasserkreislaufs ist, sondern ähnlich wie ein Überlauf an einer Badewanne funktioniert) war verstopft. Deswegen bestellte meine Assistentin, nichts Böses ahnend, den Rohrreinigungsdienst. 

Der kam mit einer Drahtspirale / Bürste und machte das Rohr wieder frei. Blöderweise hat er nicht so genau aufgepasst und hat alte Verschmutzungen seiner Reinigungsbürste (mit der er normalerweise auch Toiletten und sonstige Rohre mit entsprechenden Bakterienkulturen reinigt) höchstwahrscheinlich in das Ökosystem tropfen lassen, so dass Bakterienkulturen in den Teich eingetragen wurden, für die das System nicht ausgestattet war. 

Durch die idealen Temperaturen im Teich, den hohen Nährstoffanteil, die enge Haltung etc. führte dies innerhalb kürzester Zeit zu einer Explosion dieser schädlichen Bakterien, für die weder der Filter ausgerichtet war, noch die Koi eine Immunität besaßen. 6 Wochen später waren 11 von 12 Koi tot. Es entstand ungefähr ein finanzieller Schaden von 30.000 Euro – von den ideellen Schäden wollen wir hier gar nicht sprechen.

Warum ich dieses Beispiel hier anführe? Nun, eine einzige Unachtsamkeit – genau genommen nur ein paar Tropfen bakterienverseuchtes Wasser – wurden in ein perfekt geregeltes System eingebracht und haben es zum Kollaps gebracht. 


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Dieser Blogbeitrag ist ein kleiner Auszug aus dem Booklet “Systemisches Denken”

Ein System zerstören – Alex’ Koiteich. Seit vielen Jahren bin ich leidenschaftlicher Koi-Besitzer. Jeder, der einen Teich oder ein Aquarium besitzt, wird mir zustimmen, dass man dadurch sehr viel über Systeme und das Zusammenspiel der Faktoren lernen kann. Ich wüsste das heute nicht ohne den scheiß Koiteich. Ich habe das alles da gelernt.

Eines Tages passierte etwas, was ich so schnell nicht wieder vergessen werde. Eine wahre Geschichte.

Was Ihr wissen müsst, ich habe ja ein Loft, und in diesem Loft habe ich selber einen Koiteich, also in der Wohnung praktisch. Warum? Weil ich vorher ein Einfamilienhaus hatte, da hatte ich einen Koiteich. Und dann bin ich in die Stadt gezogen. Dann habe ich gedacht: “Mensch, was machst Du mit den Dingern? Komm, das wäre doch verrückt, pack sie da rein.”

Eine wahre Geschichte. Elf von zwölf Fischen sind innerhalb von vier Wochen verendet. Praktisch der ganze Koiteich, das ganze Ökosystem ist zusammengebrochen. Was war passiert?

Der Koiteich hat ein Überlaufrohr bzw. ein Abwasserrohr, denn da kommt immer leichtes Frischwasser dazu, also so ganz tröpfchenweise und deswegen hat er einen Überlauf, sonst steht die Wohnung praktisch unter Wasser und er hat auch verschiedene Abläufe, wo man zum Beispiel die Filter mit spülen kann, dass da der Dreck rausgeht.

Okay, der Koiteich hat ein Überlaufrohr bzw. ein Abwasserrohr, mit dem er verbunden ist, also direkt mit der Kanalisation. Auf diese Weise kann das Rohr zum Beispiel überlaufendes Wasser bzw. der Filter Schlacke direkt in das Abwasserkanalsystem der Stadtwerke entsorgen. Dieses Rohr (das eigentlich nicht Teil des Wasserkreislaufs ist, sondern ähnlich wie ein Überlauf an einer Badewanne funktioniert) war verstopft.

Es gibt einen internen Kreislauf, wo das Wasser intern durch den Filter und wieder in den Teich zurück läuft. Das nennt man den Wasserkreislauf. Sondern es waren getrennte Rohre. An den Internen hätte ich nie jemanden rumpfuschen lassen. Da hätte ich sofort gesagt: “Stopp!” Aber, war es ja nicht. So, dieses Ding, das Ablaufrohr, war verstopft. Deswegen bestellte meine Assistentin, nichts Böses ahnend, den Rohrreinigungsdienst. Der kam mit einer Drahtspirale / Bürste und machte das Rohr wieder frei.

Blöderweise hat er nicht so genau aufgepasst und hat alte Verschmutzungen seiner Reinigungsbürste (mit der er normalerweise auch Toiletten und sonstige Rohre mit entsprechenden Bakterienkulturen reinigt) höchstwahrscheinlich in das Ökosystem tropfen lassen. Also vielleicht einfach nur einmal kurz durchgezogen, einmal berührt, einmal einen Tropfen runter, so dass Bakterienkulturen in den Teich eingetragen wurden, für die das System nicht ausgestattet war.

Sowohl das Immunsystem der Koi nicht … als auch haben die Bakterien gesagt (das waren ganz wenige), ideale Bedingungen, warm, guter Nährstoffeintrag und so weiter. Das hat Bumm gemacht. Und so schnell konnte … Schock … Für die Bakterien, die eingetragen wurden, ideale Voraussetzungen, sind überexponentiell gewachsen. Das Immunsystem der Koi kam nicht hinterher.

Durch die idealen Temperaturen im Teich, den hohen Nährstoffanteil, die enge Haltung etc. führte dies innerhalb kürzester Zeit zu einer Explosion dieser schädlichen Bakterien (aber auch nur schädlich aus Sicht des Systems und der Koi) für die weder der Filter ausgerichtet war, noch die Koi eine Immunität besaßen. Sechs Wochen später waren elf und zwölf Kohl tot. Organversagen, multiples, also die waren einfach quer infiziert. Es entstand ungefähr ein finanzieller Schaden von 30.000 Euro (tatsächlich noch ein bisschen mehr) – von den ideellen Schäden wollen wir gar nicht sprechen.

Warum ich dieses Beispiel hier anführe?

Nun, eine einzige Unachtsamkeit, genau genommen nur ein paar Tropfen bakterienverseuchtes Wasser, wurden in ein perfekt geregeltes System eingebracht und haben es zum Kollaps gebracht. Die Tropfen allein haben nichts gemacht, aber sie haben zu einem Schock des Systems geführt. Die Bakterien, für die war das Schlaraffenland. So, und Bakterien arbeiten über Verdopplungszahlen, also ein Tröpfchen, fünf Minuten später zwei Tröpfchen, vier, acht und so weiter. So, das heißt, innerhalb von zwei Tagen war das Ding praktisch – Wumms – voll.

Das weiß man auch, wenn man zum Beispiel unterschiedliche Koi bei unterschiedlichen Züchtern kauft. Da muss man tierisch aufpassen, weil die unterschiedliche Bakterienkulturen haben. Aber es sind ja keine Klobürsten. Aber selbst da muss man schon aufpassen und jetzt kannst Du Dir vorstellen, was da passiert ist. Sommer war es auch noch und das war dann einfach Pech.

So, ich bringe dieses Beispiel, dass ihr sieht, wie solche Systeme loopen können. Und wenn Du einfach die falsche Sache da machst, also die falsche Sache, die dann in einem Schock resultiert, selbst wenn sie nur klein war, dann bricht Dir Dein System zusammen. Also es ist jetzt nicht um Leuten Angst zu machen vor Systemen, sondern Respekt vor Systemen.

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