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Wie erreicht man “konzeptionelles Verstehen” eines Fachgebiets?

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“Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.”
(Konfuzius, chinesischer Philosoph, *551 – †479 v. Chr.)

1. Eine Orientierung und ein Überblick zu dem jeweiligen Thema: Um komplexe Fachgebiete zu verstehen, solltest Du Dir stets zuerst eine Orientierung, einen Überblick verschaffen (Inhalte von Alex Fischer sind immer nach diesen Prinzipien gegliedert und starten somit immer mit einer Orientierung / Überblick). Eine Orientierung bekommst Du, indem Du Dir folgende Fragen stellst:

  • Was ist der Zweck dieses Fachgebiets und warum wurde es entwickelt?
  • Was kann man damit tun? Wofür oder worauf kann man es anwenden?
  • Aus welchen Hauptteilen besteht dieses Fachgebiet? (z. B. besteht “Mathematik” aus Unter-Fachgebieten wie “Grundrechenarten”, “Wahrscheinlichkeitsrechnung”, “Geometrie” etc.)
  • Worum geht es grob bei den Unter-Fachgebieten?
  • etc.

2. Ein stabiles Wissensnetz anhand von übergeordneten Daten aufspannen: Du kannst Dir Deinen Verstand hierzu wie ein großes Spinnennetz vorstellen. Dein gesamtes Wissen befindet sich in einem riesigen Netzwerk, mit jeder Menge Quer-Verknüpfungen. Je mehr “tragende Fäden” (= übergeordnete Daten und Prinzipien) wir im Verstand gespeichert haben, desto leichter können Informationen eingeflochten werden. 

3. Schlüsselwörter(= Wörter, die wie ein Schlüssel das Fachgebiet zugänglich machen) und wichtigste Prinzipien konzeptionell verstehen. (Warum das wichtig ist und wie Du es machen kannst, erfährst Du in weiteren Blogartikeln.)

4. Praxisbezug und Verknüpfung mit Dir als Person: Hierfür nutzen wir Studierprogramme (= Abfolge von Anweisungen, Aufgaben und Ausarbeitungen, die den Zweck haben, das Gelernte so in Deinem Verstand zu verankern, dass das theoretische Wissen zu anwendbarem Wissen wird).

5. Anwendung und Beobachtung der Ergebnisse mit dem Ziel, die Anwendung und Ergebnisse permanent zu verbessern.

Um konzeptionelles Verstehen (von lat. concipere: erfassen, also etwas, das man erfasst hat, höchste Form des Wissens) zu erreichen, müssen zuallererst die Grundlagen sitzen.

Wichtige Einstellung beim Studieren

Stelle Dir beim Studieren immer diese eine, wichtigste Frage: 

“Wie kann ich das anwenden?”

Weitere Fragen, um Dein Wissensnetz zu bilden:

  • Wo habe ich so etwas schon einmal beobachtet? Bei mir selbst? Bei anderen?
  • Kann ich diese Informationen / Aussagen anhand eigener Erfahrungen verifizieren? Kann ich das Konzept (Idee, Gedanke) nachvollziehen? Macht es mir Sinn?
  • Wie hätte ich diese Information in der Vergangenheit anwenden können? Was hätte sich verändert, wenn ich diese Information damals schon gehabt hätte?
  • Wo habe ich gegen solch ein Prinzip verstoßen und welche Konsequenz hatte das? Wo habe ich mich an so ein Prinzip gehalten und wozu führte das? Bei anderen?
  • Was würde es mir bringen, wenn ich in Zukunft dieses Konzept (Idee, Gedanke) anwenden würde? Was wären die Konsequenzen daraus? Bei mir? Bei anderen?

Video-Briefing

Video Vorschau

Dieser Blogbeitrag ist ein kleiner Auszug aus unserer Fundamental-Booklet-Serie

Also, wie erreicht man jetzt also konzeptionelles Verstehen eines Fachgebietes? 

Zunächst mal, man setzt sich nicht mit jedem Scheiß auseinander, sondern man konzentriert sich auf die übergeordneten Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten. 

Das Problem ist aber, dass viele Bücher, die Du aus der Schule kennst, nicht so aufgebaut sind. Weil am Anfang wäre es schlau zu sagen: “Schau mal, das hier sind die übergeordneten Gesetze, das hier sind die übergeordneten Prinzipien und die zwirbeln wir jetzt auf in Details, wie man die auf Situation X, Y und Z anwendet.” So sind die leider nicht aufgebaut.

Sondern die sind ein großes Meer von Daten, die alle gleich scheinen in dem Buch. Und Du weißt überhaupt nicht, was steht denn jetzt über wem, was ist Details und was ist übergeordnet. 

Solltest Du also anderes Material als das von uns studieren … Bei uns ist es immer so: Erst das Prinzip. Also wir gehen immer von oben nach unten in die Pyramide, und wir gehen nie in die Belanglosigkeiten. Da gehen wir nie rein. 

Also, wie erreicht man das? Indem man konzeptionell die oberen zwei Abschnitte der Pyramide verstanden hat. Und da musst Du dran arbeiten – Beispiele machen, sagen “Hm, wo war denn das so?” Du liest so und: “Okay, Thumbnails, was sind denn genau Thumbnails? Ach guck mal, YouTube, ach, so sehen Thumbnails aus. Ach so, die gibt es unterschiedlich. Aha, die gibt es reißerisch. Ah, in letzter Zeit sind viele mit Gesichtern drauf, aha.” Verstehst Du? 

Also Du musst Dich schon damit beschäftigen – be-greifen. Also Du musst es wirklich anfassen. 

Und dieses Booklet einfach von hinten bis vorne durchzumachen allein wird nicht reichen. Deine Verantwortung, ich sage das ganz klar, ist sicherzustellen: Du willst konzeptionelles Verstehen – sonst kannst Du es eigentlich auch gleich lassen, weil sonst ist es nämlich nach 30 Tagen wieder verblasst und dann kannst Du es nämlich einfach wirklich in die Tonne treten.

So, hierzu sagte Konfuzius, ein chinesischer Philosoph: “Sage es mir und ich werde es vergessen. Zeig es mir und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun und ich werde es können.” 

Und die Frage ist also: Wie erreicht man konzeptionelles Verstehen eines Fachgebietes? Du musst sofort anfangen, es anzuwenden. Ganz einfach. Du musst jetzt nicht gleich in physische Aktion geraten, aber Du kannst Dir zum Beispiel sagen: “Hmm, wo konnte ich das denn schon mal beobachten? Hmm, wie könnte ich das denn anwenden? Ah, in meiner Vergangenheit, habe ich es da mal zufällig angewandt oder war ich in einer Situation, wenn ich es angewandt hätte, hätte es mir mehr geholfen?” Ja? 

Das sind die Fragen, die Du Dir stellen musst. Du musst es aber tun. Tun heißt jetzt nicht mit Deinen Händen, sondern auch geistig sagen “Hmm, wie war denn das? Wie hätte man denn …?” und so weiter. Also Du musst es wirklich aktiv anfassen und Dich damit beschäftigen. 

Es hindert Dich auch keiner dran, irgendwas in Wikipedia nachzuschauen oder es zu googeln oder ChatGPT zu fragen oder was auch immer. Das heißt: beschäftige Dich damit. 

Also, wie erreicht man konzeptionelles Verstehen eines Fachgebiets? Erstens eine Orientierung und ein Überblick zu dem jeweiligen Thema. Um komplexe Fachgebiete zu verstehen, solltest Du Dir stets zuerst eine Orientierung / einen Überblick verschaffen.

Inhalte von Alex Fischer sind immer nach diesem Prinzip gegliedert und starten somit immer mit einer Orientierung und einem Überblick. Eine Orientierung bekommst Du, indem Du Dir folgende Fragen stellst (also das ist jetzt praktisch nicht nur für unseren Inhalt, sondern auch für fremde Inhalte): 

  • Was ist der Zweck dieses Fachgebiets und warum wurde es entwickelt? 
  • Was kann man damit tun? Wofür oder worauf kann man es anwenden? 
  • Aus welchen Hauptteilen besteht dieses Fachgebiet? Zum Beispiel Mathematik aus Unterfachgebieten wie Grundrechenarten, Wahrscheinlichkeitsrechnung, Geometrie etc. 

Wer von Euch kennt übrigens die Definition von Mathematik? Also kann mir irgendjemand von Euch beschreiben, was Mathematik ist? Genau. Deswegen ist es auch schwierig, Mathematik wirklich zu beherrschen, wenn man noch nicht mal weiß, was es ist. 

Ich sage Euch jetzt mal eine Definition, die findest Du nicht im Duden, aber es ist die beste, die ich kenne. Mathematik ist ein geordnetes Datengebäude, also eine Wissenschaft als geordnetes Datengebäude (das sind praktisch geordnete Dinge), das versucht, das physikalische Universum zu abstrahieren. 

Versteht jeder, was abstrahieren heißt? Das heißt … abstrakte Kunst bedeutet, Du reduzierst etwas auf das Wesentliche. Das heißt, ich sage mal, ein Smiley wäre abstrakte Kunst. Das hat Augen, Nase, Mund und wäre somit eine Abstraktion. Also abstrare, ab heißt von weg und strare: ziehen. Das heißt, Du ziehst die wichtigsten Punkte aus etwas heraus.

Also eine Abstraktion des physikalischen Universums. Also zwei Äpfel: Eins plus eins ist zwei. Die Zahl eins repräsentiert ein Etwas (ein Apfel, ein Wirsing, ein Auto oder was auch immer). Also, es versucht, das physikalische Universum zu vereinfachen und in Symbole zu abstrahieren.

Also eine Variable steht ja für einen natürlichen Vorgang. Wenn Du jetzt “a2 + b2 = c2, dann ist ja “a” irgendwas, was Du da einsetzen kannst (einen Apfel, eine Birne, eine Banane, eine Zahl, was auch immer). 

Mathematik versucht das physikalische Universum in Symbole zu vereinfachen, in Kurzform, um damit vergangene Phänomene zu erklären und zukünftige vorherzusagen. Also, Du musst nicht erst zwei Äpfel kaufen, um festzustellen, dass eins plus eins zwei ist, sondern Du kannst das auf dem Papier machen. In diesem Fall ist es natürlich sehr, sehr leicht. 

Aber wenn Du jetzt sagst: “Okay, fünf Leute haben jeweils fünf Äpfel”, dann müsstest Du ja normalerweise ohne Mathematik fünf Leute mit fünf Äpfeln kommen lassen und sie dann durchzählen. Das brauchst Du dank Mathematik nicht. Du kannst ausrechnen, es sind 25. 

Also sprich, es packt komplexe Prinzipien in die vereinfachte Form von Symbolen – in dem Fall wäre eine Zahl auch ein Symbol, und ist gleich bedeutet dasselbe, das Gleiche, und plus heißt hin zu, minus heißt weg; das sind alles Symbole für eine Bedeutung – mit dem Zweck … Also noch mal, die Mathematik gibt es, um Vergangenes erklären zu können (also: Warum ist der Staudamm eigentlich zusammengebrochen? Warum ist das Universum eigentlich so und so?) und Zukünftiges vorherzusehen.

So, und dann hast Du Untergebiete. Die hier sind zum Beispiel Grundrechenarten, also einfach das, was man im normalen Leben braucht, um nicht beschissen zu werden, beim Geldwechseln oder bei Äpfeln. Wahrscheinlichkeitsrechnung braucht nicht jeder, aber da versucht man auch, Vergangenheit zu erklären (warum sind denn soundso viel Prozent krank geworden?) und wie kann ich das auf die Zukunft transportieren?

Oder Geometrie: geos metros. Geos heißt “Flächen” und metros: “messen”. Also das ist praktisch die Wissenschaft des Flächenmessens. Auch das macht nichts anderes, als das physikalische Universum zu vereinfachen, zu abstrahieren, in Symbole zu packen, um damit vergangene Phänomene zu erklären und zukünftige vorherzusehen. 

So, jetzt habt Ihr wahrscheinlich über das Thema Mathematik in Kurzform viel mehr gelernt als bisher. Aber wenn Ihr das am Anfang mitgekriegt hättet, dann wäre Mathematik auf einmal sehr viel interessanter geworden.

Also ohne die Frage “Wofür braucht man es und wie kann man es anwenden?” ist konzeptionelles Verstehen unmöglich! Völlig unmöglich! 

Entschuldige, dass ich jetzt hier so lang drauf rumhacken, aber Ihr habt jetzt 15 Jahre in der Schule gelernt oder im Studium oder in der Ausbildung, dass konzeptionelles Verstehen nicht wichtig ist. Jetzt muss ich hier leider ein bisschen Zeit investieren, um Euch zu erklären: Doch, es ist das Allerwichtigste! 

  • Also, aus welchen Hauptteilen besteht dieses Fachgebiet? 

Und das musst Du auch wissen, weil sonst bist Du nicht orientiert. Ohne Orientierung bist Du verwirrt. Wenn Du Informationen kriegst, weiß Du nicht, in welche Schublade. 

Also nehmen wir jetzt mal zum Beispiel an, Mathematik würde nur aus drei Unterfachgebieten bestehen (es besteht aus viel mehr, aber nehmen wir mal nur drei). Du hast oben Mathematik und dann hast Du die Unterschublade Grundrechenarten, Wahrscheinlichkeitsrechnung, Geometrie.

Wahrscheinlichkeitsrechnung ist einfach: Okay, wie wahrscheinlich ist es, dass Du beim Roulette gewinnst? Oder wie wahrscheinlich ist es, dass Du krank wirst? 

So, und jetzt kriegst Du irgendeine Information, dann weißt Du: “Aha, Mathematik, Unterschublade XY.” Wenn Du aber die Unterschubladen nicht kennst, weißt Du nicht, wo Du das ablegen sollst, geistig. Verstehst Du, wie ich das meine? Und dann landet es irgendwo im Nirwana und irgendwann verblasst es. 

  • Zweitens, worum geht es grob bei den Unterfachgebieten? Also Du musst wissen, worum geht es grob in Mathematik? Worum geht es grob in den Unterfachgebieten?

In Kurzform: Grundrechenarten, okay, das brauchst Du fürs tägliche Leben, um damit klarzukommen, damit Du mit Geld klarkommst, damit Du nicht beschissen wirst, damit Du weißt, wie viel Quadratmeter Parkett Du bestellen musst und so weiter und so weiter. 

So, dann Wahrscheinlichkeitsrechnung, wofür brauchst Du das? Das brauchst einfach, um Zukunft vorherzusagen, um Wahrscheinlichkeiten auszurechnen. Bist Du zum Beispiel Aktienhändler, dann ist Wahrscheinlichkeitsrechnung für Dich sehr interessant. Bist Du im Vertrieb, ist es auch sehr interessant. Natürlich die einfache Form davon. Das kann man natürlich kompliziert machen bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Es ist aber auch nur dann kompliziert, wenn Du die Anwendung nicht verstehst. 

Oder Geometrie, was ist der Zweck davon? Naja, Flächen ausrechnen. Wie viel Parkett brauche ich eigentlich? Bescheißt mich der Maler, wenn er mir die Abrechnung macht für die gestrichenen Wände? Und so weiter. Dafür brauchst Du einfach alles Geometrie. 

So, zweiter Teil. Also noch mal, es lautet immer noch: Wie erreicht man konzeptionelles Verstehen eines Fachgebiets? 

Erstens: Du brauchst eine Orientierung und einen Überblick. 

Zweitens: Ein stabiles Wissensnetz anhand von übergeordneten Daten – musst Du aufspannen. Kurz zum Wissensnetz, Du kannst Dir Deinen Verstand hierzu wie ein großes Spinnennetz vorstellen. Dein gesamtes Wissen befindet sich in einem riesigen Netzwerk mit jeder Menge Querverknüpfungen. Je mehr tragende Fäden – tragende Fäden, also das wäre die Fäden hier vom Spinnennetz [zeichnet sich mittig überkreuzende Linien in die Luft] –, je mehr tragende Fäden (das sind übergeordnete Daten und Prinzipien) wir im Verstand gespeichert haben, desto leichter können Informationen eingeflochten werden.

Also stell Dir vor, Du hättest jetzt alle Business-Prinzipien völlig eingeordnet. Was meinst Du, was Du jeden Tag lernen würdest? Du würdest über die Straße laufen und würdest wieder ein Detail beobachten, wo Du sagst: “Wow, das kann ich hier einordnen, das kann ich hier einordnen, das kann ich hier einordnen.” Also Du brauchst diese tragenden Fäden – da kommen wir gleich im nächsten Abschnitt dazu, da gehen wir ein bisschen tiefer aufs Wissensnetz ein.

Vom Prinzip ist es so, Du musst erst diese Fäden hier aufspannen [zeigt auf die dicken Fäden], also das wären zum Beispiel die übergeordneten Prinzipien. Dann wäre das hier eine Orientierung. Das hier wäre, worum geht es da eigentlich? Was sind die Hauptteile des Fachgebiets? Und so weiter, bisschen persönliche Erfahrung [zeigt auf gröbere Zwischenfäden]. Und so sähe dann ein Wissensnetz aus, wenn Du in etwas wirklich Spezialist wärst [zeigt auf mit dicken und feinen Fäden ausgefüllte Bereiche des Wissensnetzes].

Ich mache Euch mal ein Beispiel.

Stell Dir vor, Du bist jetzt ein australischer Ureinwohner und ich will Dir jetzt erklären, wie Deutschland funktioniert. Und ich fang dann oben an bei Deutschland im Norden und erzähl Dir alles über Hamburg und die Historie und dadadada und arbeite mich so mit allen Details durch bis zum Schluss, bis wir in Bayern angekommen sind. Wie viel versteht der Typ? Null. 

Was müsstest Du erst mal machen? Du müsstest den erst mal orientieren, müsstest ihm sagen: “Schau mal, das ist der Globus. Australien ist hier, Europa ist hier. Was ist Europa? Was ist Australien? Ah, Kontinent.” – “Aha, aha, aha.” – “Sehr gut. Europa (Orientierung – das wären dann die Unterfachgebiete) besteht aus diesen Ländern: Deutschland, Frankreich, Italien und so weiter. Okay, Deutschland.” – “Ah, Deutschland.” – “Okay, Deutschland hat soundso viele Bundesländer. Die sind so verteilt: Norden, Süden, Westen, Osten.” – “Ah.” – “So, dann guck mal, die Landschaft …” Das wäre real, weil so einem Ureinwohner ist Landschaft real. “Schau mal im Norden, dort hast du Küste, im Süden hast du Berge, dazwischen dadada.” – “Ah.” 

Das heißt, Du würdest immer wieder neue Fäden ziehen und immer tiefer gehen. Du kannst nicht das Wissensnetz von oben nach unten perfekt aufbauen. Du musst es in Durchgängen machen, in Durchgängen. 

Deswegen lesen wir jetzt diesen Text noch mal. Ein stabiles Wissensnetz anhand von übergeordneten Daten aufspannen – das ist ganz wichtig. Also nachdem Du vorher orientiert bist – zunächst musst Du orientiert sein und einen Überblick haben. Worum geht es da eigentlich? Das haben wir am Anfang gemacht. (Guck mal, hier Australien, hier Europa.) 

Dann muss ein stabiles Wissensnetz anhand von übergeordneten Daten aufgespannt werden und Du musst am Anfang die tragenden Fäden aufspannen. Wie man das macht und was das ist, kommen wir gleich dazu. Aber vereinfacht gesagt sind es Prinzipien, übergeordnete Gesetze, Schlüsselworte. Das sind die tragenden Punkte. Wenn Du die wirklich drauf hast, dann kannst Du auch auf Bühnen frei Fragen beantworten.

Drittens: Schlüsselworte (Worte, die wie ein Schlüssel das Fachgebiet zugänglich machen) und wichtigste Prinzipien konzeptionell verstehen. Jetzt musst Du als Beispiel wissen: Es gibt ja einzelne Worte, die repräsentieren … 

Also Worte repräsentieren eine Idee. Das musst Du verstanden haben. Worte repräsentieren eine Idee. Das Wort Apfel repräsentiert eine Idee, nämlich dieses runde Gewächs, das man essen kann, das Apfelmus und so weiter sein kann.

Jetzt gibt es aber Worte, die – wie soll ich sagen – repräsentieren eine sehr komplizierte Idee. Zum Beispiel das Wort Sonnensystem. Das ist auch nur ein Wort, ist aber etwas komplizierter als das Wort Apfel, weil dafür musst Du wissen: Was sind denn eigentlich Planeten? Was sind denn Monde? Was sind denn Sonnen? 

Vielleicht mal zur Info: Planeten, das wissen auch die wenigsten, Planeten sind Himmelskörper, die um eine Sonne kreisen. Monde sind Himmelskörper, die um einen Planeten kreisen. 

Also Schlüsselworte: Worte, die wie ein Schlüssel das Fachgebiet zugänglich machen. Und dort gibt es sehr viele Schlüsselworte, die gerade im Business sehr wichtig sind. Eins davon ist konzeptionelles Verstehen. Deswegen rutschen wir darauf jetzt auch gerade so rum. Ein weiteres ist es zum Beispiel Zweck. Das werden wir uns in einem Booklet anschauen. Wir werden uns anschauen, was ist ein wertvolles Endprodukt oder ein wertvolles Endergebnis. Da kann man ganze Bücher drüber schreiben, nur über über dieses Wort. 

Und es gibt eben Worte, die sind etwas komplizierter, weil es Schlüsselworte sind, die man wirklich verstanden haben muss. 

Dann: Praxisbezug und Verknüpfung mit Dir als Person. 

Und jetzt kommen wir noch mal hier zurück. Also Du musst zuerst orientiert sein, dann brauchst Du ein stabiles Wissensnetz und je länger Du an Deinem Wissensnetz bastelst – also wenn Du das von jetzt ab wirklich anwendest und einfach immer mehr zu immer mehr Bereichen ein Wissensnetz mit übergeordneten Daten aufbaust –, desto leichter ist es, dort Schlüsselworte einzuhängen, und desto leichter ist es, Praxisbezug und Verknüpfung mit Dir als Person zu bekommen.

Hierfür nutzen wir Studienprogramm (= Abfolge von Anweisungen, Aufgaben und Ausarbeitungen, die den Zweck haben, das Gelernte so in Deinem Verstand zu verankern, dass das theoretische Wissen zu anwendbarem Wissen wird). 

Hier zeige ich Euch das mal: ein Studierprogramm. Das Wort Programm kommt von pro und gredi, das heißt zusammen pro: für und gredi: schreiten, das heißt voranschreiten. Also ein Programm ist einfach etwas, wo man eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs durchschreitet. Es ist nicht unbedingt ein Computerprogramm. Ein Computerprogramm ist auch so aufgebaut: erstens, zweitens, drittens, viertens. Es kann allerdings auch ein Business-Programm sein, wo man sagt: “Erstens machen wir das, zweitens machen wir das, drittens machen wir das”. Ein Programm ist etwas, was fortschreitet. 

Und so sieht es dann zum Beispiel aus [zeigt ein Worksheet im Booklet]: Du studierst etwas, dann schaust Du Dir hier diese Videos von mir an und dann fängst Du an, die Ausarbeitungen dazu zu machen.

Denn, wenn Du keine Ausarbeitung machst … Noch mal Konfuzius: “Lass es mich tun und ich werde es können.” Die Ausarbeitung verknüpft es mit Deinem Bewusstsein und mit Deinem Wissensnetz. Und dafür musst Du es mit etwas verknüpfen, was Du schon kennst. 

Nehmen wir mal Red Bull. Versuch das mal jemandem zu erklären, einfach ohne Vergleiche zu ziehen. Ist schwierig zu erklären und ist schwierig zu behalten. Wenn Du aber sagst: “Na ja, schmeckt wie Limo, bestehend aus Gummibärchen, und hat den Effekt von Espresso”, dann habe ich Dir jetzt in zwei Sekunden Red Bull erklärt. Wenn Du aber keinen Vergleichswert hast, also wenn Du weder weißt, was ein Espresso ist, wenn Du nicht weiß, wie Gummibärchen schmecken und wenn Du nicht weißt, wie Sprudelwasser ist, dann hast Du ein echtes Problem.

Deswegen, je mehr Dein Wissensnetz enthält an stabilen Fäden – und die müssen stabil sein –, desto schneller wird es irgendwann. Am Anfang ist es leider etwas mühsam – beschwert Euch bei Euern Lehrern und dem Schulsystem. Wenn Ihr das von Anfang an beigebracht bekommen hättet, wärt Ihr jetzt schon Raketen. 

Also diese Aufgaben sind dafür da, um es mit Euch zu verknüpfen, um Euch dabei zu helfen, die Anwendung zu machen.

Und die Aufgaben haben noch einen wichtigen Punkt: Sie heben noch mal das Wichtige hervor. Wir machen also die Aufgaben nicht bei langweiligen Sachen, sondern wir machen sie speziell bei den Sachen, die man wirklich verstanden haben muss. 

Und fünftens: Anwendung und Beobachtung der Ergebnisse mit dem Ziel, die Anwendung und Ergebnisse permanent zu verbessern.

Jetzt schauen wir uns das noch mal als Gesamtheit an. Also zunächst einmal ein neues Fachgebiet. Du musst orientiert sein und musst wissen, worum geht es eigentlich und was sind die Unterthemen? Und Du musst Dir diese Fragen hier stellen. 

Dann versuchst Du ein stabiles Wissensnetz aufzubauen anhand von übergeordneten Daten. Und genau so sind diese Booklets aufgebaut. 

Dann musst Du die Schlüsselworte kennen. Und noch mal: Apfel ist ein einfaches Wort, Sonnensystem ist ein etwas komplizierteres Wort, hinter dem viele andere Ideen und somit Worte stehen.

Dann brauchst Du Praxisbezug, also wie kann ich das anwenden? Was kann ich damit tun? Weil Sonnensystem hört sich ja auch irgendwie etwas abstrakt und theoretisch an, aber genau genommen, wenn es das nicht gäbe, wäre es entweder dauernd dunkel oder dauernd hell oder es gäbe keine Jahreszeiten und somit wäre auch kein Leben. Also kann auch schon ganz interessant sein. 

Und dann Anwendung und Beobachtung der Ergebnisse. Also wenn Du dann jetzt in die Theorie gelernt hast, dann fängst Du an, es in Deinem Leben anzuwenden und dann siehst Du Resultate. Und diese Resultate können jetzt gut oder schlecht sein. 

Dann beobachtest Du das Resultat und denkst Dir dann: “Hm, was habe ich denn da falsch gemacht?” Gehst vielleicht wieder zurück zu Deinem Material, liest es noch mal: “Habe ich da was falsch verstanden?”, und fängst dann aber an, diese Antworten auf Dein Handeln auszuwerten, zu beobachten und immer wieder Dich damit zu beschäftigen.

Das ist der Algorithmus, wie Du sauschlau wirst, aus diesen fünf Punkten. 

Ich kann Euch auch nur empfehlen, notiert Euch diese fünf Punkte und gewöhnt Euch die an. Wenn Du ein paarmal danach studiert und gelernt hast, dann hast Du das intus. Da brauchst Du gar nicht drüber nachzudenken. 

Aber es ist immer so, also jemand kommt mit irgendwas Neuem. Sag ich als Erstes mal: “Halt, warte mal, was ist der Zweck? Was kann ich damit tun? Aus welchen Dingern besteht das? Wie kam das eigentlich zustande? Wofür braucht man das? Was ist das?” Und jemand will mich mit Details volllabern – höre ich mir gar nicht an, sag: “Ey, beantworte mir erst mal die Fragen, sonst kann ich gar nicht denken damit.”

Dann stelle ich den Leuten zum Beispiel die Frage – also angenommen, Du hast da einen Spezialisten, sagst Du: “So, jetzt angenommen, du müsstest dein Fachgebiet auf zehn oder zwanzig wichtige Punkte zusammenfassen, was wären die?” Danach weißt Du nichts über dieses Gebiet, aber Du gehst von oben pyramidal runter. Also Du gehst immer von oben pyramidal runter. 

Du musst halt Deinen Verstand kennen und verstehen und musst wissen, wie Du lernst. Und dafür musst Du das verknüpft haben. 

Ich mache Euch noch ein anderes Beispiel. Wer von Euch hat was, irgendein Hobby, richtig gut drauf, wo er sagt: “Da bin ich richtig Spezialist”? Was auch immer es ist, kann Bogenschießen sein, skateboarden … Wer von Euch hat irgendwas richtig gut drauf? So, jetzt nehmt Euch dieses Hobby, ruft Euch das mal bitte kurz zurück. 

Dieses Hobby – kann es sein, dass Du dort sehr viel Praxisbezug hast? Kann es sein, dass Du dort sehr gut orientiert bist? Also zunächst mal, bist Du dort gut orientiert und weißt Du genau, wofür das da ist, was man da macht? Kann es sein, dass Du ein stabiles Wissensnetz hast und dass Du auch Datenhierarchien verstehst (was ist wichtiger als etwas Unwichtiges?)? Sind wir uns einig, dass Du die Schlüsselworte dort verstehst? 

Das kann ja schon nur Fußball sein, dass Du sagst: “Was ist denn eigentlich ein Elfmeter? Was ist denn ein Abseits?” und so weiter. 

Kann es sein, dass Du Praxisbezug dazu hast? Und kann es sein, dass Du am Anfang nicht so professionell warst wie jetzt, sondern aufs Maul gefallen bist, es dann beobachtet hast, es dann verbessert hast und dann immer wieder durch Anwendung, Beobachtung, Änderung irgendwann zum Spezialist wurdest und dadurch auch natürlich mehr Praxisbezug kam?

Das sind also die fünf Punkte, wie Du wirklich Profi wirst. 

Dann hier letzter Punkt: Um konzeptionelles Verstehen (von lateinisch erfassen, also etwas, das man erfasst hat, ist die höchste Form des Wissens) zu erreichen, müssen zuallererst die Grundlagen sitzen. Ohne das geht es nicht. Das heißt, Du musst das Fundament bauen. 

Die Fragen hier, die würde ich mir an Eurer Stelle auch mal rausschreiben und dann, während ich etwas Neues studiere, die wirklich mal abarbeiten. Das machst Du drei Mal, dann hast Du sie eh intus und dann stellst Du Dir später die Frage: Wie konnte ich eigentlich jemals etwas lernen, ohne mir diese Fragen zu stellen? Also wenn Du Dir die einmal gestellt hast, sagst Du: Wie ging es eigentlich vorher? Weil Du wirst sehen, alles andere ist schmerzhaft. Wenn Du Dir diese Fragen als Erstes stellst, wird alles so einfach. 

So, wichtige Einstellung beim Studieren

Die Haupteinstellung ist: Wie kann ich es fucking anwenden? Wie kann ich es anwenden? Das ist das Einzige. Deswegen ist es auch rot. 

Und damit Du es gut verknüpfen kannst, hier in schwarz: Wo habe ich so etwas schon einmal in meinem Leben beobachten können? Wo wurde dagegen verstoßen? Wo wurde es richtig gemacht? Wo war ich in einer Situation, in der ich es hätte anwenden können? Das sind die Punkte, die den Praxisbezug und die Verknüpfung im Wissensnetz und in Eurem Verstand herstellen. 

Stelle Dir beim Studieren also immer diese eine, wichtigste Frage: Wie kann ich das anwenden? 

Weitere Fragen um Dein Wissensnetz auszubilden: 

  • Wo habe ich so etwas schon einmal beobachtet? Bei mir selbst, bei anderen? Es gibt auch andere, bei denen man es beobachten kann. 
  • Kann ich diese Informationen / Aussagen anhand eigener Erfahrung verifizieren? Kann ich das Konzept, also die Idee, den Gedanken nachvollziehen? Macht es mir Sinn? 

Ich lasse nichts in mein Wissensnetz, was mir nicht Sinn macht. Also ich akzeptiere keinen Müll im Wissensnetz. Das bleibt in der Vorkammer, noch zu prüfen oder in den Mülleimer. Aber ich lasse nichts in mein Wissensnetz, was hier nicht Sinn macht. 

Also wenn es widersprüchlich ist, sag ich: “Es ist Bullshit!” Weil sonst denke ich ja mit dem Bullshit. Verstehst Du, wie ich meine? Also Du willst Dein Wissensnetz schön sauber halten, sonst … Scheiße rein gibt Scheiße raus. Also ein alter Programmiererspruch in der Datenbank-Programmierung: Rubbish in, rubbish out. Scheißdaten rein, Scheißergebnisse raus.

Also noch mal: 

  • Kann ich diese Informationen / Aussagen anhand eigener Erfahrungen verifizieren? 

Das heißt aber nicht, dass Du jetzt superschlau bist und sagst … Also Du hast da jemanden, der kennt sich wirklich aus und Du siehst das anders und sagst: “Das alles Quatsch, was der sagt.” Nein, Du gehst natürlich erst mal mit einer gewissen Demut daran und sagst: “Na gut, der scheint das ein bisschen besser zu wissen als ich. So, jetzt schau ich doch mal, vielleicht habe ich da was falsch verstanden.” 

Aber angenommen, er kann es Dir nicht erklären … Das ist zum Beispiel etwas in unserer heutigen Diskussionskultur: Es gibt auch eine Pyramide der Argumentation – ist nicht Teil dieses Heftchens, aber es gibt eine Pyramide der Argumentation. Ganz oben hast Du die Widerlegung des zentralen Elements. Also Du machst jetzt hier mit mir eine Diskussion auf und ich widerlege Dein zentrales Element. Dann habe ich gewonnen, und zwar haushoch. 

Jetzt, wenn ich das nicht schaffe, dann widerlege ich ein Element, nicht das zentrale, aber eins. Dann bist Du ein bisschen angeschossen. Wenn ich das wiederum nicht schaffe, finde ich irgendeinen Fehler bei Dir. So geht es dann weiter runter. 

Und dann, ganz unten, hast Du das sogenannte Ad-hominem-Argument. Ad hominem ist wieder lateinisch, das heißt auf den Menschen. Ein Ad-hominem-Argument bedeutet, Du attackierst den Sprecher, nicht das Argument. Immer, wenn das passiert, weißt Du, dass der, der das bei Dir versucht, ein schlechtes Argument hat. 

Das weißt aber jetzt leider nur Du und der Rest der Welt nicht. Weil es wird nämlich draußen die ganze Zeit gemacht. Dort wird permanent Leute angegriffen und gelabelt: Verschwörungstheoretiker, Frauenhasser, Nazi, Transphobiker und so weiter und so weiter. Und das ist eine Technik der schwarzen Rhetorik, also der schlechten, bösartigen Rhetorik, dass, wenn Dein Argument nicht hält, greifst Du an und diskreditierst die Quelle.

Wenn Du das aber verstehst, weißt Du, sobald einer anfängt, gegen eine Quelle zu schießen und nicht gegen ein Argument, weißt Du, dass er wahrscheinlich lügt oder ein schlechtes Argument hat. 

Allein das jetzt zu verstehen, wenn also ad hominem – das heißt, Du gehst auf den Menschen los, ad: hin zu, hominus: der Mensch. Immer dann, wenn Du das weißt, Leute gehen nicht auf das Argument los, sondern auf die Quelle des Arguments, auf den Sprecher, dann weißt Du, sie führen höchstwahrscheinlich nichts Gutes im Schilde. Höchstwahrscheinlich wissen sie, dass ihr Argument nicht funktioniert. Und um dieser Diskussion aus dem Weg zu gehen, greifen sie die Quelle an und versuchen, die Quelle zu diskreditieren. 

Wenn es einer mit mir machen würde, sage ich: “Sehr schön, jetzt hast du mich lang genug als Quelle diskreditiert. Könnte es daran liegen, dass dein Argument nicht hält?” Sagt er: “Öhh …” Sag ich: “Nein, nein, nein, mit mir haben wir jetzt abgehandelt, ich bin also das, das, das und das. Alles fein, gut, können wir ja so sagen. Aber jetzt lass uns doch mal mit dem Argument auseinandersetzen. So, du sagst das, ich sage das. Und wenn du dich damit nicht auseinandersetzen willst, muss ich schlussfolgern, dass du mich einfach nur zunichtemachen möchtest, damit nicht aufgedeckt wird, dass du eigentlich Schwachsinn redest.”

Und unter ad hominem gibt es noch eins: bloße Beschimpfung. Also das ist dann das unterste Level von Argumentation, bloße Beschimpfung. Ganz oben hast Du eben Widerlegung des zentralen Elements. 

Hat jetzt nicht direkt was damit zu tun: Wie kann ich es anwenden? Aber einfach nur, das Ihr mal versteht auch, wie Datenhierarchien und wie das alles funktioniert, und wie konzeptionelles Verstehen einem wirklich in jeder Lebenslage …

Zum Beispiel diese Hierarchien über die Argumentationsweisen, das sind übergeordnete Daten und Prinzipien. Wenn Du die verstanden hast und dann mal auf Kommunikation schaust, die stattfindet, dann siehst Du [macht ein erstauntes Gesicht] – sieht die Welt auf einmal ganz anders aus. 

Also, wir lassen nichts in unser Wissensnetz, was einfach uns aufgezwungen wurde aufgrund von Autorität oder sonst irgendwas. Wir halten unser Wissensnetz sauber. Und das läuft einfach so: Macht es mir Sinn?

Also meine Einstellung ist immer so, ich möchte es gerne in mein Wissensnetz packen. Ich muss nicht recht haben darauf. Ich möchte es gerne da drin haben – aber nur, wenn es wirklich valide ist. Also nur, wenn man sich wirklich darauf verlassen kann. Valide heißt, wenn es wirklich fest und nicht Gelaber ist. 

So, nächste Frage, die Du Dir stellen kannst. Also, wir waren bei: Weitere Fragen um Dein Wissensnetz auszubilden. 

  • Wie hätte ich diese Information in der Vergangenheit anwenden können? Was hätte sich verändert, wenn ich diese Information damals schon gehabt hätte? 

Dadurch stellst Du einen Bezug zu Deinem vorhandenen Wissen, also Du versuchst eine Verknüpfung. Du willst es immer mit etwas, was Du schon weiß, verknüpfen. Du willst Red Bull verknüpfen mit Gummibärchen, mit Espresso und mit Sprudelwasser.

  • Wo habe ich gegen solch ein Prinzip verstoßen? Und welche Konsequenz hatte das? 

Ursache / Wirkung. Ah! Was wäre mit / ohne? Also auch gerade Kontrast. Wenn Du sagst: Mit dieser Information, wie wäre das damals gewesen? Ohne diese Information, wie wäre es gewesen?

  • Wo habe ich mich an so ein Prinzip gehalten und wozu führte das? Wozu führte das bei anderen?

Du kannst ja bei Dir schauen und auch bei Leuten, die Du kennst. Du musst ja nicht alle Erfahrungen selber machen, Du hast ja auch Leute beobachtet. 

  • Was würde es mir bringen, wenn ich in Zukunft dieses Konzept, also diese Idee, diesen Gedanken anwenden würde? Was wären die Konsequenzen daraus bei mir? Bei anderen? 

So, diese Fragen sind automatische Verknüpfung vom Wissensnetz. Und anstatt es auswendig zu lernen, stell Dir diese Fragen und es wird automatisch nie wieder verschwinden.

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Wie erreicht man “konzeptionelles Verstehen” eines Fachgebiets?

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