MEISTERHAFT DURCH DIE BRILLE ANDERER SCHAUEN KÖNNEN. 

So. Meisterhaft durch die Brille anderer schauen können. 

Charismatische Führer können Individuen zu schlagkräftigen Gruppen vereinen. Um jedoch Individuen – mit Individuen meint man einfach völlig individuelle Personen, jeder ist anders als jeder andere, hat völlig unterschiedliche Ziele, unterschiedliche Werte, unterschiedliche Beweggründe, Motive, Zwecke usw. 

Um jedoch Individuen vereinen und auf ein gemeinsames Ziel ausrichten zu können – Teamdefinitionen, das Kapitel davor. Ihr seht, wie das systemisch jetzt alles beginnt ineinanderzugreifen. Ja, dafür musst Du aber auch wiederum das Kapitel davor verstehen: “Wenn fünf Leute auf einen Apfel schauen …”, weil, wenn Du ein Ziel hinsetzt, Du feststellen wirst, dass nicht jeder das Ziel so versteht, wie Du es meinst. Und deswegen ist es wichtig, es individuell zu bearbeiten. Und dafür musst Du individuell durch der Leute Brille schauen können. Und dafür musst Du Eisberge verstehen, damit Du weißt, welche Fragen Du stellst, damit Du so kommunizierst, dass er es auch so versteht, wie Du es meinst.

Ihr müsst Euch Kommunikation vorstellen wie einen Billardtisch, der schief ist. Also, Du spielst üblicherweise auf einem Billardtisch, der gerade ist, und Du weißt einfach: “Okay, wenn ich jetzt hier mit der weißen Kugel hier in dem Winkel auf die schwarze schieße, dann geht die da ins entsprechende Loch.” 

So, ist der Billardtisch allerdings schief und Du spielst wie immer, dann wird das jetzt auf einmal nicht funktionieren. Warum? Weil es eine einflussnehmende Größe gibt. So, das heißt, Du musst die Schiefheit des Billardtisches mit berücksichtigen. 

Ähnlich wie mit einem Gewehr. Jedes Gewehr verzieht ein bisschen nach oben, nach unten, nach links, nach rechts, ein klein wenig. Und ein guter Schütze weiß das und stellt entweder sein Zielfernrohr darauf ein. Es ist … Also geht er nicht komplett parallel mit dem Lauf, oder er berücksichtigt es beim Anvisieren des Ziels. 

Und genauso ist es mit dem königlichen Eisberg oder mit der Sichtweise von Leuten. Das sind, wenn Du so möchtest, Prismen, die dafür sorgen, dass die Kugel etwas anders läuft, als sie laufen sollte. Und Du musst das Prisma, Du musst den verzogenen Lauf, Du musst den schiefen Billardtisch mit berücksichtigen können, und dafür musst Du meisterhaft durch die Brille anderer schauen können.

Um jedoch Individuen vereinen oder auf ein gemeinsames Ziel ausrichten zu können, muss man zuerst in der Lage sein, Menschen vollständig zu verstehen. Deswegen unbedingt dieses Booklet hier einmal durcharbeiten: “Der königliche Eisberg” – kostenlos zum Download hier auf dieser Seite. 

Das meinen wir mit “durch die Brille des anderen schauen”. Jetzt nochmal: Wenn Du dieses Booklet studiert hast, kannst Du noch nicht durch die Brille anderer schauen. Du hast aber die Fähigkeit jetzt dazu. 

Wie kann man durch die Brille anderer schauen? Indem man erst mal allgemein weiß, was alles schief laufen kann, und indem man versteht, dass jeder die Welt ganz anders sieht als man selber. So, wie lernt man also, durch die Brille anderer zu schauen? Durch Fragenstellen. In Kurzform stellst Du Fragen: “Wie siehst Du die Welt?”

Als Beispiel: Dein Ehe-, Lebens- oder was auch immer Partner reagiert auf irgendeine Aktion von Dir und ist verstimmt, wo Du sagst: “Warum denn? Das war doch irgendwie nett.” So, und dann stellst Du einfach nur die Frage: “Okay, nur dass ich es verstehe. Was genau an diesem, was ich gerade gemacht habe, hat dich denn verstimmt?” So, und jetzt kommt Trick 17.

Es ist seine Brille. Seine Brille hatte recht. Die Diskussion, ob er es richtig sieht oder falsch, ist völlig egal. Er sieht es so und er hat es so gesehen. So, und dann sagt der zum Beispiel: “Ja, was weiß ich. Weißt Du, so fing es immer an und ich dachte bis jetzt immer, dass du anders bist als die und die.” – “Okay, dann … Okay. Ich verstehe. So, anders als wer? Was war da anders? Was fandest du am Anderssein wertvoll? Und wo war ich jetzt scheinbar gleich, was dich verstimmt hat?” 

Verstehst Du, wie ich meine? So, das heißt, Du erreichst es nur durch Fragen. Welche Fragen Du stellst und wie Du darauf schauen musst, das lernst Du in dem Booklet, aber nach dem Booklet, danach kannst Du oder hast Du die Fähigkeit, durch die Brille anderer schauen zu können.

Aber Du musst fragen und Du musst interessiert sein an der anderen Perspektive. Also, wie er schaut, sein Blickwinkel. Das meinen wir mit “durch die Brille des anderen schauen”. 

Charismatische Führer haben die Themen Wahrnehmungsfilter – also, was filtert unsere Wahrnehmung? Was verstärkt Dinge? Was reduziert Dinge? Was blendet Dinge aus? –, Referenzwerte, also Vergleichswerte, Film des Lebens und subjektive Sichtweise völlig intus. Subjektive Sichtweise ist nicht objektiv, also nicht so, wie die Sachen sind, sondern plus Hinzufügung plus Wertung plus sonst irgendwas.

Und jeder Mensch tut das. Er wertet Dinge, er setzt sie mit anderen ins Verhältnis, und glaub mir: Das lauwarme Wasser erscheint Dir heiß, weil Du von eiskalt kommst. Kommen wir anders von heiß, erscheint es Dir kalt. Jetzt habe ich eine Frage: Ohne die zwei rechten, also den rechten und den linken Eimer, also ohne den heißen und den kalten, ist es ja lauwarm.

Warum ist es lauwarm? Es ist nur lauwarm, weil Du den Referenzwert Körpertemperatur hast. Das heißt, es ist ein klein wenig drüber. Wenn die durchschnittliche Temperatur also irgendwo zwischen 36 und 38 ist, so, dann muss das so irgendwo bei 39, 40 liegen, also knapp drüber, damit es lauwarm ist. Eine Forelle kann sich an die Temperatur anpassen, mag’s aber kalt. Wenn Du eine Forelle in lauwarmes Wasser packen würdest, verglichen mit ihrer Körpertemperatur, würde sie sagen: “Es ist heiß!” Nur: Alles hat einen Vergleichswert. 

So, und weil sie die Wahrnehmungsfilter, Referenzwerte, Film des Lebens und subjektive Sichtweisen und so weiter völlig intus haben (was Du in diesem Booklet lernst), deshalb sehen Sie die Welt mit ganz anderen Augen als Menschen, die in ihrer eigenen Sichtweise gefangen sind, die in ihrer eigenen Perspektive gefangen sind. Die meisten Menschen kommen noch nicht mal auf die Idee – glaubt es mir –, die kommen noch nicht mal auf die Idee, dass irgendwer etwas anders sehen könnte. Sie sind wirklich gefangen in ihrer Perspektive, in ihrer Sichtweise. 

Es ist die wichtigste Eigenschaft Charismatischer Führer, durch die Brille der anderen schauen zu können, also Menschen zu verstehen. Warum? Schau, ein Führer muss ja ein Team bilden, also ein Ziel hinsetzen, die Individuen darauf ausrichten und sie dadurch schlagkräftig machen und dann noch koordinieren, dass jeder weiß, was der andere tut.

Weil sie aber Individuen sind, die aussehen, wie wenn sie gleich wären – also, sie sind völlig unterschiedlich, sehen aber aus, wie wenn sie gleich wären, weil sie alle zwei Arme haben, zwei Beine, Augen, Nase usw. usw. Das ist eine Mogelpackung. Sie sind so unterschiedlich … Also theoretisch, wenn man die Unterschiedlichkeit der Menschen anhand der Körperlichkeit aussehen könnte, dann würdest Du feststellen: Sie würden viel, viel unterschiedlicher aussehen müssen. 

So, und ein Führer erkennt das und dadurch, dass er bei jedem erkennt: “Ah, bei dem ist der Lauf dahin verschoben.” – “Ach, guck mal, der da, der da hat hier einen Wahrnehmungsfilter, ein Spiegelprisma drin”, dadurch kann er die alle auf das Ziel ausrichten. 

Wenn Du so möchtest, ist ein Charismatischer Führer der ultimative Adapter zwischen Individuum und Zielsetzung, also das ultimative Verbindungsstück, das egal, wie schwierig das ist, er dort ansetzen kann und ihm erklären kann: “Guck mal, das ist das Ziel!”, weil das gleiche Ziel – verschriftlicht – für den einen das bedeutet, für den anderen das, für den nächsten das.

Und dadurch bleiben sie Individuen und werden eben nicht zu einer Gruppe. Und dann wundern sich die nicht so Charismatischen Hobbyführer, warum das irgendwie alles nicht funzt. Deswegen.

Also, es ist die wichtigste Eigenschaft Charismatischer Führer, durch die Brille der anderen schauen zu können, also Menschen zu verstehen. 

Das kostenlose Booklet “Der königliche Eisberg – oder warum alle die Schwierigkeiten haben, die sie haben” wird Dich zu einem Meister dieser Disziplin machen. 

Ist Euch vor allem klar der Wert der Fähigkeit, durch die Brille des anderen schauen zu können – in “Reicher als die Geissens” stand es auch schon drin: Lerne durch die Brille des anderen zu schauen –, ist Euch klar dieser Wert davon? Und ist Euch auch bitte klar, dass, wenn Ihr das erkannt habt, 99 % der Menschen noch nicht mal auf die Idee kämen, dass es andere Brillen gäbe? Also, es ist wirklich eine Erkenntnis für Leute: “Wow!”

Also, wir haben dafür Übungen, wo wir den Leuten …, die wir die Leute machen lassen, nur mit dem Ziel, dass sie erkennen: “Wow! Leute sehen ja die Welt anders als ich!” Das ist eine wertvolle Erkenntnis, weil dann Streit eigentlich sinnlos wird, wenn Du das wirklich verstanden hast. Weil: 

Was ist Streit? Ich beharre auf meinem Gesichtspunkt, Du auf Deinem. 

Und jetzt kommt Folgendes: Jetzt reden wir, wollen wir vielleicht sogar das Gleiche. Aber weil Du einfach sagst: “Das Wasser ist heiß!” und ich sage: “Nein, es muss kalt sein!” und Du sagst: “Nein, es ist heiß und muss heiß sein.” Und ich sage: “Nein, es muss kalt sein.” Und eigentlich reden wir über lauwarm. Und glaube mir, das ist so wahnsinnig unnötige Streiterei, weil, nochmal, die meistgenutzte Kommunikation weltweit das Missverständnis ist.

Das ist auch der Grund, warum Kunden nicht kaufen. Der Verkäufer denkt, er redet von A, der Kunde versteht aber B und der Verkäufer merkt das nicht. Und dann will der Kunde B nicht, und dann ist der Kunde sauer und der Verkäufer ist sauer. Sie reden die ganze Zeit aneinander vorbei. Das ist eigentlich alles. 

Nachteil: Wenn jeder durch eine andere Brille schaut, bedeutet es immer etwas Arbeit: Nämlich erst kundschaften, dann angreifen – oder erst die Brille verstehen, dann kommunizieren. Erst die Brille verstehen, dann kommunizieren. Es scheint aber nur so, wie wenn das mehr Arbeit wäre, weil, wenn Du es nicht tust, Du den Ärger später hast, oder die Kommunikation, das Verkaufsgespräch war völlig unnötig. Es gibt halt dann kein Ergebnis. 

In Kurzform: Es bedeutet: Erst kundschaften, dann kommunizieren. Ist aber ein gutes Investment. Denkt mal drüber nach. 

Sehr schön. Dann sehen wir uns im nächsten Video.